MB_04_104 | Hinweise Fachgespräch projektbezoger ProzessSeite drucken

Hinweise zum Prüfungsbereich „Fachgespräch zu einem projektbezogenen Prozess“

Kaufmann / Kauffrau im E-Commerce

1. Im Prüfungsbereich Fachgespräch soll der Prüfling nachweisen, dass er

  • berufstypische Aufgabenstellungen erfassen,
  • Probleme und Vorgehensweise erörtern
  • Lösungswege entwickeln - kunden- und serviceorientiert handeln,
  • praxisbezogene Aufgaben unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, ökologischer und rechtlicher Zusammenhänge planen, durchführen und auswerten,
  • projektorientierte Arbeitsweisen im E-Commerce verwenden und
  • Kommunikations- und Kooperationsbedingungen berücksichtigen kann.

2. Zum Nachweis der unter Punkt 1 aufgeführten Anforderungen ist eines der folgenden Gebiete festzulegen

  • Auswählen und Einsetzen eines Online-Vertriebskanals,
  • Optimieren von Nutzungsprozessen im E-Commerce,
  • Entwickeln und Umsetzen von Online-Marketing oder
  • Nutzung der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle.

3. Für die Gesprächsgrundlage des fallbezogenen Fachgespräches dient der Report. Der Prüfungsausschuss vertieft das Thema der Aufgabe im Rahmen des gewählten Gebietes.

4. Der Report sollte folgende Formvorgaben beinhalten:

  • Deckblatt (Name, Vorname, Prüflingsnummer, das festgelegte Gebiet, Thema der Aufgabe)
  • max. drei DIN A4-Seiten Länge,
  • einseitige Beschriftung,
  • visualisierende Anlage, höchstens 5 DIN A4-Seiten umfassend,
  • Arial 11 (Schriftart, -größe),
  • Zeilenabstand 1,5,
  • linker und rechter Rand 2,5 cm,
  • fortlaufend nummeriert, - auf jeder Seite Name und Prüflingsnummer,
  • Ich-Form,
  • Sprache deutsch und
  • Nachweis zur selbstständigen Anfertigung des Reportes (Homepage www.leipzig.ihk.de – Berufe von A –Z)

5. Wie sollte der Report aufgebaut sein:

Im Report sollen Sie das Umfeld der praxisbezogenen Aufgabe skizzieren, die Aufgabe beschreiben, den Prozess der Planung und Durchführung darstellen und das Ergebnis bewerten.

Neben der Beschreibung der Aufgabenstellung soll der Report die Phasen Planung, Durchführung, Berücksichtigung der Rahmenbedingungen und Kontrolle/Bewertung des Gesamtzusammenhangs darstellen:

Beschreibung der Aufgabenstellung/der Ausgangssituation

(Was müssen die Prüfer unbedingt wissen, um die Aufgabe zu verstehen? Was ist das Ziel der Aufgabenbearbeitung? Welches Ergebnis soll erreicht werden? Benötigen die Prüfer einen Überblick über die relevanten betrieblichen Rahmenbedingungen? ...)

Planung

(Welche wesentlichen Prozessschritte sind zu berücksichtigen? Welche Lösungsvarianten kommen in Betracht und wie sind sie zu bewerten? Was sind Ihre eigenständigen Leistungen? ...)

Durchführung/Begründung der Vorgehensweise

(Für welche der gefundenen Lösungsvarianten haben Sie sich entschieden? Wie begründen Sie Ihre Entscheidung? Wie haben Sie die einzelnen Prozessschritte umgesetzt? ...)

Berücksichtigung der Rahmenbedingungen/des Gesamtzusammenhangs

(Welche rechtlichen und wirtschaftlichen Vorgaben und Kriterien waren zu berücksichtigen? Mit welchen Personen - Auftraggeber, externe Partner, Kunden oder andere Mitarbeiter - war eine Abstimmung erforderlich? Welche vor- und nachgelagerten Prozesse sind zu berücksichtigen? ...)

Kontrolle/Bewertung der Ergebnisse

(Welches Ergebnis wurde erzielt? Sind unvorhergesehen Schwierigkeiten aufgetreten? Wie hat das Zusammenwirken mit verschiedenen Schnittstellen geklappt? Was könnte zukünftig verbessert werden? ...)

Visualisierende Anlage

(z.B. erleichtern Grafiken, Screenshots, Flussdiagramme, Statistiken oder Tabellen das Verstehen der durchgeführten Aufgabe? Ist nur das Ergebnis als Visualisierung hilfreich oder können Visualisierungen aus dem Entstehungsprozess hilfreich sein...)

6. Abgabetermin ist der Tag der schriftlichen Prüfung (Teil 2) in 4-facher Ausgabe.

7. Achtung: Wer seinen Report und seine Anlagen plus Nachweis zur selbstständigen Anfertigung des Reportes nicht fristgerecht einreicht, kann nicht an der mündlichen Prüfung teilnehmen. Die Prüfungsleistung wird dann mit null Punkten bewertet.

8. Beispiele für die Prüfungsgebiete

Auswählen und Einsetzen eines Online-Vertriebskanal

  • Vertriebsstrategie für ein (neues) Produktes oder einer Produktpalette
  • Auswahl eines passenden Marktplatzes inkl. Strategieplanung und Umsetzung
  • Strategische Weiterentwicklung des Vertriebssystems bspw. im Multichannel

Optimieren von Nutzungsprozessen im E-Commerce

  • Analyse eines Checkout-Prozesses inkl. Bewertung und Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen
  • Optimierungsvorschläge anhand der Customer Journey begründet umsetzen
  • Websitencheck inkl. Optimierung einer ausgewählten Landingpage

Entwickeln und Umsetzen von Online Marketing

  • Zielgruppenspezifisches Social-Media/E-Mail/analog/ etc. Marketing betreiben
  • Entwicklung, Umsetzung und Bewertung einer gezielten SEA/SEO Kampagne
  • Maßnahmen zur Neukundengewinnung oder Bestandskundenpflege

Nutzung der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle

  • Auswertung entsprechender Kontroll-Tools und weitere Strategieplanung eines ausgewählten Produktes/ einer Produktpalette
  • Analyse und Bewertung von Kontrollmechanismen
  • Aufstellen eines Business Cases und dessen Bewertung

9. Ablauf des Fachgespräches:

  • Der Prüfungsausschuss bereitet sich mit dem Report und der visualisierenden Anlage auf das Gespräch vor.
  • Das fallbezogene Fachgespräch wird mit einer mündlichen Darstellung von Aufgabe und Lösungsweg durch den Prüfungsteilnehmer eingeleitet. Es sind keine Präsentationsmedien zugelassen. Je ein Exemplar des Reports und der Anlage (ohne Notizen, ohne weitere Bearbeitung) dürfen Sie zum Fachgespräch mitbringen.
  • Der Prüfungsausschuss wird spätestens nach ca. 5 Minuten in ein Fachgespräch überleiten.
  • Darin werden die Punkte erörtert, nach denen der Report gegliedert ist:

- Planung/Entwicklung der Lösungswege,

- Durchführung/Begründung der Vorgehensweise,

- Berücksichtigen der Rahmenbedingungen/des Gesamtzusammenhanges und

- Kontrolle/Bewertung der Ergebnisse.

  • Das Fachgespräch dauert höchstens 20 Minuten

 

Checkliste zur Prüfung der Komplexität von praxisbezogenen Aufgaben

Diese Checkliste soll den Auszubildenden und ihren Ausbilder/-innen als Hilfsmittel zur Findung einer komplexen Aufgabe dienen.

Sind folgende Voraussetzungen erfüllt, so kann von einer hinreichend komplexen Aufgabe als Grundlage für das fallbezogene Fachgespräch ausgegangen werden:

  • Die Fragen 2, 5, und 7 wurden mit „Ja“ beantwortet.
  • In jedem der fünf genannten Bereiche (A – E) ist mindestens ein „Ja“ angekreuzt.
  • In der Summe wurden mindestens 13 Fragen mit „Ja“ angekreuzt.
A. Berufs- und BetriebsbezugJaNein
1.Hat die Aufgabe Bezug zu den Ausbildungsinhalten des Berufsbildes Kaufmann/-frau im E-Commerce?  
2.Entspricht die Aufgabe in mehreren Lernzielen dem Ausbildungsrahmenplan?  
3.Erfordert die Bearbeitung der Aufgabe einen Lösungsprozess?  
4.Bildet die Aufgabe mindestens einen Teilprozess eines Geschäftsprozesses ab? (Die Darstellung eines kompletten Geschäftsprozesses ist nicht zwingend notwendig, es soll sich allerdings um einen realen Geschäftsprozess handeln.)  
B. Abbildung einer vollständigen beruflichen HandlungJaNein
5.Umfasst die Aufgabe eine Planungs-, Vorbereitungs-, Durchführungs- sowie Auswertungsphase?  
6.Können die Auszubildenden durch die Bearbeitung der Aufgabe ihre berufliche Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen?  
C. AufgabenstellungJaNein

7.

Stellt die Aufgabe aus Sicht der Auszubildenden (nicht zwingend aus Sicht der Ausbildenden) eine Herausforderung dar (keine Routineaufgabe)?  
8.Können bei der Bearbeitung der Aufgabe Probleme und Konflikte bzw. veränderte Bedingungen auftreten, die eine flexible Reaktion der Auszubildenden erforderlich machen?  
9.Ist zur Bearbeitung der Aufgabe eine Recherche von Informationen (z.B. über interne/externe Informationsquellen, Programme, …) und ggf. eine Vertiefung fachlicher Kenntnisse durch die Auszubildenden erforderlich?  

10.

Erfordert die Umsetzung des Lösungsprozesses die Berücksichtigung verschiedener Schnittstellen und ggf. Abstimmung mit diesen (z. B. vor- und nachgelagerte betriebliche Abläufe/Bereiche, Vertriebspartner, Kollegen, Vorgesetzte, Experten, …)?  
D. GestaltungsspielraumJaNein
11.Bietet die Aufgabe in Abstimmung mit Verantwortungsträgern oder Prozessverantwortlichen organisatorische Freiheitsgrade ggf. Verantwortungs- und Entscheidungsspielräume für die Auszubildenden (z. B. hinsichtlich Vorgehen, Einbindung von Vertriebspartnern, Terminen.  
12.Gibt es alternative Lösungswege und Vorgehensweisen, die die Auszubildenden zur Bearbeitung der Aufgabe wählen bzw. selbstständig (in Absprache mit den Ausbilder/-innen) entwickeln können?  
E. AuswertbarkeitJaNein
13.Ermöglichen die Ergebnisse der Aufgabe eine Bewertung, z. B. hinsichtlich Wirtschaftlichkeit oder Kundennutzen, die die Auszubildenden selbstständig vornehmen können?  
14.Können die Auszubildenden reflektieren, inwieweit die Ziele der Aufgabe erreicht wurden und ggf. Verbesserungsvorschläge ableiten?  
15.Ermöglicht die Aufgabe eine Reflexion der während der Aufgabenbearbeitung erzielten Lernerfolge durch die Auszubildenden?  

 

(vgl.https://www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/261016#practice_examples)

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, dessen ungeachtet beziehen sich die Angaben auf Angehörige aller Geschlechter.

Aktualisierung: 26.08.2021

Ihre Kontaktperson

Bei Fragen hilft Ihnen Daniel Reibrandt gerne weiter.

T: +49 341 1267-1383
F: +49 341 1267-1426
E: daniel.reibrandt@leipzig.ihk.de

Aufnahme der IHK-Fahnen vor dem Haus