Die Kernregion Mitteldeutschland umfasst das Gebiet der gewerblichen Kammern Halle-Dessau und Leipzig. Hier existieren starke siedlungsstrukturelle und infrastrukturelle Verbindungen. Dies sorgt nicht zuletzt auch für enge wirtschaftliche Verflechtungen insbesondere zwischen den Großstädten Halle (Saale) und Leipzig über die dazwischenliegende Bundesländergrenze hinweg. Die Darstellung dieser Verflechtungen mittels Strukturdaten und Konjunkturumfragen sowie die Formulierung wirtschaftspolitischer Handlungsempfehlungen sind Ziel des jährlichen Berichtes der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern der Region. Gerade in Krisenzeiten sind verlässliche und vergleichbare Daten nötig, um aktuelle Veränderungen in Relation zur bisherigen Entwicklung setzen zu können.

Wirtschaftliche Entwicklung der Kernregion Mitteldeutschland 2022

Einwohnerzahl wächst leicht

Die Bevölkerungszahl in Mitteldeutschland ist zum Vorjahr um rund 29.000 Personen gewachsen. Damit wurde der Abwärtstrend der aktuellen Prognose im vergangenen Jahr durchbrochen. Mit 2,229 Mio. Einwohnern lag die Zahl der Menschen mit Wohnsitz in Mitteldeutschland zum Jahresende um 1,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Ursache für den Bevölkerungsanstieg ist ein deutlich positiver Wanderungssaldo, insbesondere aufgrund des kriegsbedingten Flüchtlingsstroms aus der Ukraine. Die geringe Zahl der Geburten im Vergleich zu den Sterbefällen indes, hat weiterhin einen negativen Einfluss auf die Bevölkerungszahl.

Industrie: Preisentwicklung sorgt für nominalen Umsatzanstieg

Die Industrie in Mitteldeutschland hatte nach dem Ende der Corona-Pandemie stark mit Lieferengpässen und entsprechenden Preissteigerungen zu kämpfen. Dazu kam dann im Februar 2022 der Krieg in der Ukraine, welcher die Preisentwicklung bei Energie noch deutlich verschärfte. Insgesamt sorgten die stark steigenden Preise für nominell wachsende Umsätze. Mit 55,7 Mrd. Euro Gesamtumsatz in den Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten wurde der Vorjahreswert um 26,4 Prozent übertroffen. Der Auslandsumsatz stieg dabei um 23,4 Prozent auf 18,2 Mrd. Euro. Die Exportquote lag bei 32,7 Prozent. Die Anzahl der Unternehmen sank leicht auf 1.240, und die Beschäftigtenzahl war mit 117.663 zum Vorjahr weitgehend unverändert.

Baugewerbe: Umsatzplus trotz verschlechterter Rahmenbedingungen

Das Baugewerbe war ebenfalls von Materialengpässen und Preissteigerungen betroffen. Zusätzlich sorgten stark steigende Bauzinsen für Zurückhaltung bei neuen Aufträgen. Die Zahl der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe blieb zum Vorjahr mit 318 weitgehend konstant. Die Beschäftigtenzahl ging erneut leicht auf 16.979 Personen zurück. Aufgrund der Preissteigerungen stieg der Umsatz im Bauhauptgewerbe Mitteldeutschlands um 8,5 Prozent auf 3,11 Mrd. Euro. Das Ausbaugewerbe konnte seinen Umsatz ebenfalls steigern: Mit 1,94 Mrd. Euro wurden 13,3 Prozent mehr umgesetzt. Die Zahl der Unternehmen blieb hier mit 300 stabil, und mit 13.056 Personen legte die Beschäftigung um 3,0 Prozent zu.

Beschäftigung wächst weiter

Die Zahl der in Mitteldeutschland tätigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat sich 2022 weiter erhöht. Mit 872.615 Personen waren zur Jahresmitte 1,7 Prozent mehr in der Region beschäftigt als im Vorjahr. Auch die Arbeitslosigkeit sank und liegt mit einer Arbeitslosenquote von 6,7 Prozent auf dem Niveau vor der Coronakrise.

Gewerbeanmeldungen höher als -abmeldungen

Nachdem im Jahr 2021 vor allem ausgefallene Gründungen aus der Coronazeit nachgeholt wurden, blieb die Zahl der Gewerbeanmeldungen im Jahr 2022 mit 13.514 zum Vorjahr weitgehend konstant. Die Zahl der Gewerbeabmeldungen stieg dagegen wieder leicht auf 12.290 an. Der Saldo aus Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen in Mitteldeutschland war aber mit 1.224 erneut positiv. Gleichzeitig zeigen sich bisher keine größeren Verwerfungen bei den Unternehmensaufgaben und Unternehmensinsolvenzen. Deren Zahl war mit 293 nochmals etwas geringer als im Vorjahr.

Kaufkraft legt nominell deutlich zu

Die Kaufkraft in Mitteldeutschland stieg 2022 mit plus 4,9 Prozent auf 22.308 EUR je Einwohner deutlich an. Angesichts eines stark gestiegenen Preisniveaus von plus 6,9 Prozent im Jahresdurchschnitt 2022 ist dies jedoch eine rein nominelle Verbesserung. Diese lag dabei erneut über dem gesamtdeutschen Kaufkraftanstieg von 4,6 Prozent. Das Kaufkraftniveau kletterte entsprechend auf 88,1 Prozent des gesamtdeutschen Niveaus.

Konjunkturelle Situation im Frühjahr 2023

Verunsicherung in der mitteldeutschen Wirtschaft hält an

In den vergangenen 12 Monaten musste sich die mitteldeutsche Wirtschaft in einem äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld behaupten. Insbesondere der dramatische Preisauftrieb bei Energie führte neben weiteren erheblichen Kostensteigerungen zu einer großen Verunsicherung und ließ die Stimmung im vergangenen Herbst regelrecht einbrechen. Der Konjunkturklima-Index für Mitteldeutschland1 erreichte einen Tiefpunkt, konnte seitdem aber wieder deutlich zulegen. Sowohl ihre Lageeinschätzungen, als auch ihre äußerst pessimistischen Geschäftserwartungen haben die Unternehmen zuletzt kräftig nach oben korrigiert. Dadurch steigt der Index von -8 auf 43 Punkte und übertrifft auch den Vorjahresstand um 11 Punkte.

Geschäftslage weiter belastet

Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich von der Schwächephase im vergangenen Herbst wieder erholt und ist gegenüber dem Vorjahresstand im Frühjahr 2022 nahezu unverändert. Der Lage-Saldo steigt lediglich um einen auf 27 Punkte. Damit liegt das Niveau immer noch erheblich unter den Vor-Corona-Ergebnissen mit einem Saldo von 45 und mehr Punkten. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich mit Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich verschlechtert. Die Unternehmen haben mit massiven Preis- und Kostensteigerungen zu kämpfen, die sich negativ auf die Erträge auswirken.

Geschäftserwartungen verbessert, aber weiterhin nur verhalten

Nachdem die starke Verunsicherung im Herbst 2022 vor allem zu einem Einbruch bei den Geschäftserwartungen führte, haben sich diese nunmehr wieder normalisiert. Der Saldo klettert um 38 auf -5 Punkte. Damit ist das Ergebnis um sieben Punkte besser als vor einem Jahr. Damals hatte der Kriegsbeginn in der Ukraine die Aufbruchstimmung nach dem Ende der Corona-Restriktionen verhagelt. Die Aussichten sind auch weiterhin verhalten. Neben der schwachen Konjunktur dämpfen Kostendruck, Inflation und Fachkräftemangel den Ausblick.

Exporterwartungen legen kräftig zu

Ein erfreuliches Bild vermitteln die Exporterwartungen der mitteldeutschen Industrieunternehmen, die im vergangenen Jahr noch weitestgehend skeptisch ausfielen. Immerhin jeder vierte exportorientierte Industriebetrieb geht von steigenden und nur 14 Prozent von sinkenden Exporterlösen in den kommenden Monaten aus. Der Saldo liegt mit 11 Punkten um 13 Punkte über dem Ergebnis des Vorjahrsstandes. Im vergangenen Halbjahr hat sich die Situation insbesondere bezüglich der globalen Lieferkettenprobleme deutlich entspannt, so dass die Unternehmen aufgrund bisher fehlender Rohstoffe und/oder Bauteile viele liegengebliebene Aufträge abarbeiten können.

Investitionsplanungen nach wie vor zurückhaltend

Das Investitionsklima der mitteldeutschen Wirtschaft hat sich gegenüber dem Frühjahr 2022 kaum verändert und fällt auch für das laufende Jahr 2023 unverändert schwach aus. Der Investitionssaldo erreicht lediglich einen Punkt. Vor einem Jahr war der Saldo mit 2 Punkten kaum besser. Damit dürfte die schon während der Corona-Pandemie entstandene Investitionslücke weiter zunehmen. Neben den verhaltenen Konjunkturaussichten bremsen eine Vielzahl unterschiedlicher Risiken sowie gestiegene Finanzierungskosten die Investitionstätigkeit vieler Betriebe aus.

Personalnachfrage bleibt stabil

Die Beschäftigungsperspektiven der Unternehmen knüpfen ebenfalls an den Vorjahres-stand an. Demnach planen in den kommenden Monaten 16 Prozent der Betriebe ihre Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Im Gegensatz dazu rechnen 11 Prozent mit einem geringeren Personalbestand. Der entsprechende Saldo von 5 Punkten liegt damit einen Punkt unter dem Vorjahreswert. Dieses Ergebnis deutet auf einen insgesamt leichten Beschäftigtenzuwachs in der gewerblichen Wirtschaft Mitteldeutschlands hin, sofern die Personalnachfrage am angespannten Beschäftigungsmarkt auch gedeckt werden kann.

Konjunkturergebnisse nach Wirtschaftsbereichen

Industrie: Geschäftsaussichten verbessert, aber Lage unter Druck

Die mitteldeutsche Industrie hatte 2022 gleich an verschiedenen Fronten zu kämpfen. Neben anhaltenden Lieferengpässen waren die Betriebe vor allem mit der dramatischen Entwicklung der Energiepreise konfrontiert. Ebenso trieben Sorgen hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit Erdgas und Strom viele Unternehmen um und ließen die allgemeine Verunsicherung stark ansteigen. Angesichts der formal nicht ausgerufenen Gasmangellage und sinkender Preise auf dem Weltmarkt hat sich die Situation aktuell wieder etwas beruhigt. Dennoch beurteilen die Unternehmen ihre Geschäftslage nicht mehr so gut wie vor einem Jahr. Der Lagesaldo verringert sich um 14 auf nur noch 26 Punkte. Insbesondere die Auftragseingänge gingen zurück.

Im Gegensatz zu den schwächeren Lagebeurteilungen geben die Geschäftsaussichten zumindest wieder etwas Anlass zur Hoffnung. Diese fallen deutlich positiver aus als vor einem Jahr. So gehen 18 Prozent von einer Verbesserung und 15 Prozent von einer Verschlechterung ihrer aktuellen Lage aus. Damit liegt der Saldo mit 3 Punkten immerhin 20 Punkte über dem Vorjahresergebnis. Gut zwei Drittel der Industriebetriebe rechnen mit einer gleichbleibenden geschäftlichen Entwicklung. Trotz der deutlichen Verbesserung halten sich die Wachstumsaussichten aber eher in Grenzen. Es fehlen stärkere Nachfrageimpulse. Ebenso sind die weitere Entwicklung der Kosten und der Fachkräftemangel als hemmende Faktoren auszumachen.

Industrielles Baugewerbe: Baukonjunktur kühlt sich weiter ab

Für die Unternehmen im industriellen Baugewerbe hat sich die Situation in den vergangenen 12 Monaten weiter eingetrübt. Die Preise für Baumaterialien bewegten sich zeitweise auf einem historisch hohen Niveau, was wiederum die Baupreise in die Höhe trieb. Hinzu kamen Probleme bei der Versorgung mit Baustoffen bzw. –materialien, und nach wie vor haben viele Betriebe mit fehlenden Arbeitskräften zu kämpfen. Gleichzeitig sind die Zinsen für Baukredite kräftig gestiegen, was sich wiederum negativ auf die Entwicklung der Auftragseingänge auswirkt. Die Zahl der Baugenehmigungen ging deutlich zurück. Aufgrund dieser Gemengelage hat sich die Stimmung der Baufirmen verschlechtert. Der Saldo fällt um 13 auf nur noch 29 Punkte.

Nachdem auch in der Baubranche die Geschäftsaussichten im vergangenen Herbst eingebrochen waren, haben sich diese nunmehr wieder deutlich erholt. Dennoch reicht das Umfrageergebnis nicht an den Vorjahresstand heran. Der Abwärtstrend setzt sich somit fort. Aktuell profitieren zwar viele Unternehmen noch von einem soliden Auftragspolster, aber die Entwicklung der Auftragseingänge zeigt nach unten. Die stark gestiegenen Kosten bremsen derzeit die Investitionstätigkeit im gewerblichen, privaten und öffentlichen Bereich deutlich. Die übliche Frühjahrsbelebung ist nahezu ausgefallen. Im Ergebnis liegen die Salden sowohl der Geschäfts- als auch der Umsatzerwartungen jeweils 4 Punkte unter den Vorjahreswerten.

Handwerk: Lage zufriedenstellend, Erwartungen trüben ein

Die konjunkturelle Stimmung im Handwerk ist mit einem Geschäftslageindex von 36 nach dem Rückgang im Herbst wieder ähnlich gut wie vor einem Jahr. Zwischen den Gewerkegruppen gibt es dabei erhebliche Unterschiede. Auffallend ist die pessimistischere Sicht der Bauhaupthandwerke. Die Konjunkturerwartungen der Betriebe sind im Vergleich zum Frühjahr 2022 rückläufig (Saldo der Geschäftserwartungen: -9 Punkte). Trotz hoher Inflation sind auch die Umsatzentwicklung und die Umsatzerwartungen zurückhaltend. Die Durchschnittsauslastung ist leicht rückläufig, wiederum vor allem durch die Bauhaupthandwerke verursacht, wo die Aufträge im Ein- und Zweifamilienbau deutlich zurückgehen. Trotz hohen Bedarfs an Fachkräften, gerade auch für die Umsetzung der von der Bundesregierung geforderten Energiewende im Gebäudesektor, ist die Zahl der Beschäftigten im Handwerk rückläufig. Es scheiden mehr Arbeitskräfte aus dem Handwerk altersbedingt aus, als junge Fachkräfte nachrücken.

Handel: Hohe Inflation bremst privaten Konsum aus

Die Lage im mitteldeutschen Handel hat sich seit dem Frühjahr 2022 kaum verändert. Aktuell beurteilen 32 Prozent der Unternehmen ihre Lage mit gut und 22 Prozent mit schlecht. Der Saldo liegt damit, nach einem leichten Rückgang im vergangenen Herbst (4 Punkte), wie vor einem Jahr bei 10 Punkten. Auch im Handel ist der Kostendruck durch gestiegene Energie-, Transport- und Arbeitskosten deutlich zu spüren. Die Kosten können hier aber nur bedingt weitergereicht werden – in vielen Unternehmen sinken daher die Erträge. Angesichts der hohen Inflation bleibt auch die Kauflaune der privaten Konsumenten schwach. Selbst im während der Corona-Pandemie explodierenden Onlinehandel hat die Wachstumsdynamik deutlich nachgelassen.

Die insgesamt schwierigen Rahmenbedingungen lassen auch die Geschäftserwartungen der Branche eher skeptisch ausfallen. Die anhaltend hohe Inflation ist das Hauptproblem für den Handel insgesamt. Der starke Preisauftrieb verringert die reale Kaufkraft und lässt die Verbraucherstimmung sinken. Entsprechend sind sowohl die Umsatz- (Saldo: -10 Punkte) als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen (Saldo -17 Punkte) weiterhin skeptisch.

Dienstleistungsgewerbe: Tourismusbranche sorgt für verbesserte Lage zum Vorjahr

Das mitteldeutsche Dienstleistungsgewerbe blieb von den starken Stimmungsschwankungen im vergangenen Jahr ebenfalls nicht unberührt. Allerdings hat sich die Geschäftslage gegenüber dem Frühjahr 2022 insgesamt deutlich verbessert. Das liegt zum einen an einer etwas geringeren Betroffenheit durch die Kosten- und Preisentwicklung und zum anderen an den Unternehmen des Gast- und Tourismusgewerbes, deren Geschäft im Vorjahr noch von Corona belastet war. Hier sind daher auch die stärksten Nachholeffekte zu beobachten. Im Ergebnis klettert der Saldo im Dienstleistungsgewerbe insgesamt um 10 auf 31 Punkte, nach dem Handwerk die beste Lagebewertung.

Weniger stark haben sich gegenüber dem Vorjahresstand die Geschäftserwartungen der Dienstleister verbessert. Der Saldo steigt lediglich um zwei auf 0 Punkte. Die Anteile der Optimisten und Pessimisten halten sich also die Waage. Über die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einer eher gleich-bleibenden Geschäftsentwicklung. Die Umsatzerwartungen steigen zwar etwas deutlicher, dies führt jedoch nicht automatisch zu einer besseren Lagebeurteilung. Dafür sind die aktuellen Probleme zu vielschichtig. Abgesehen vom anhaltend hohen Kostendruck leiden einzelne Dienstleistungssparten immer stärker unter dem Fachkräftemangel. Ebenso bremst die aktuelle Investitions- und Konsumschwäche die Entwicklung der Auftragseingänge aus.

Verkehrsgewerbe: Kostendruck sorgt für gedämpfte Erwartungen

Ein etwas anderer Stimmungsverlauf ist in den vergangenen 12 Monaten im mitteldeutschen Verkehrs- und Logistikgewerbe zu beobachten. Hier war der Tiefpunkt bereits im Frühjahr 2022 erreicht, als der Personenverkehr noch von Corona belastet war und der Anstieg der Kraftstoffpreise innerhalb kürzester Zeit einen regelrechten Preisschock verursachte. Seitdem sind die Kraftstoffpreise wieder spürbar gesunken, liegen aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Entsprechend beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Lage mit einem Saldo von 11 Punkten zwar deutlich besser als vor einem Jahr (Frühjahr 2022: -13 Punkte), aber immer noch weitaus schlechter als vor der Coronakrise.

Nachdem vor einem Jahr auch die Geschäftserwartungen der Verkehrs- und Logistikbetriebe in den Keller fielen, hat sich der Ausblick nunmehr deutlich aufgehellt. Der Erwartungssaldo springt immerhin um 28 auf -8 Punkte, dies markiert den stärksten Anstieg unter allen Wirtschaftsbereichen. Trotz der Verbesserung liegt der Saldo im negativen Bereich, was auf eine eher verhaltene geschäftliche Entwicklung hindeutet. Die Nachfrage bleibt angesichts der gedämpften Konjunkturaussichten schwach und der Kostendruck ausgesprochen hoch, zumal weitere Belastungen (Reform der Lkw-Maut 2024) absehbar sind.

Fußnoten

1Der Konjunkturklima-Index errechnet sich aus der Differenz der prozentualen Anteile der positiven und negativen Urteile zur Geschäftslage bzw. zu den Geschäftserwartungen sowie jeweils einem Fünftel der Anteile mit einer befriedigenden Geschäftslage sowie gleichbleibenden Geschäftserwartungen.

An der Umfrage beteiligten sich 1.890 Mitgliedsunternehmen der vier Kammern im Befragungszeitraum von Ende März bis Ende April 2023. Der „Saldo“ wird berechnet aus der Differenz der Anteile aus „gut/schlecht“-, „besser/schlechter“- bzw. „steigen/sinken“-Antworten.

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