Die Kernregion Mitteldeutschland umfasst das Gebiet der gewerblichen Kammern Halle-Dessau und Leipzig. Hier existieren starke siedlungs- und infrastrukturelle Verbindungen. Dies sorgt auch für enge wirtschaftliche Verflechtungen, insbesondere zwischen den Großstädten Halle (Saale) und Leipzig über die dazwischenliegende Bundesländergrenze hinweg. Die Darstellung dieser traditionellen Verflechtungen der Wirtschaftsräume mittels Strukturdaten und Konjunkturumfragen sowie die Formulierung wirtschaftspolitischer Handlungsnotwendigkeiten sind Ziel des jährlichen Berichts der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern der Region. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind verlässliche und vergleichbare Daten nötig, um aktuelle Veränderungen in Relation zur bisherigen Entwicklung setzen zu können.
Wirtschaftliche Entwicklung der Kernregion Mitteldeutschland 2024
Einwohnerzahl bleibt stabil
Die Bevölkerungszahl in Mitteldeutschland hat sich im Jahr 2024 kaum verändert. Mit 2,188 Mio. Einwohnern liegt sie zum Jahresende nur um 0,1 Prozent oder rund 3.000 Personen unter dem Vorjahreswert. Wie schon in den Vorjahren kompensieren die Wanderungsgewinne das Defizit aus Geborenen und Gestorbenen etwas. Die aktuellen Daten lassen sich allerdings nicht mit der Zeitreihe vor dem Jahr 2022 vergleichen, da im Zuge der Zensuserhebung 2022 die Einwohnerzahlen zum Teil stark nach unten korrigiert wurden.
Industrie: Rückgang beim Inlandsumsatz
Die Industrie in Mitteldeutschland hatte starke Kostensteigerungen bei Energie und Arbeit zu verkraften, welche die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtigten und litt infolgedessen im vergangenen Jahr zunehmend unter einer sinkenden Nachfrage. Der Gesamtumsatz im Bergbau und im verarbeitenden Gewerbe ging 2024 in Mitteldeutschland somit leicht zurück. Mit 46,4 Mrd. Euro Gesamtumsatz in den Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten wurde der Vorjahreswert um 0,8 Prozent verfehlt. Insbesondere fiel der Umsatz im Inland dabei mit -7,5 Prozent deutlich geringer aus. Nahezu kompensiert wurde dies mit einem um 12,4 Prozent auf 17,6 Mrd. Euro gestiegenen Auslandsumsatz. Die Exportquote legte entsprechend auf 37,9 Prozent zu. Die Zahl der Unternehmen in der Größenklasse sank um 17 auf 502 und die Beschäftigtenzahl nahm um 0,5 Prozent auf 98.748 Personen ab.
Baugewerbe schrumpft
Das Baugewerbe ist von einer insgesamt sinkenden Nachfrage betroffen. Vor allem im Hochbau sind die Aufträge seit dem ab 2022 gestiegenen Zinsniveau stark rückläufig. Die Zahl der Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ging zum Vorjahr um 6 auf 314 zurück. Die Beschäftigtenzahl sank um 1,3 Prozent auf 16.638 Personen. Der Umsatz im Bauhauptgewerbe Mitteldeutschlands schrumpfte ebenfalls – um 1,6 Prozent auf
3,19 Mrd. Euro. Das Ausbaugewerbe konnte seinen Umsatz dagegen mit 2,03 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr konstant halten. Die Zahl der Unternehmen ging aber auch hier auf 287 (-6) zurück und die Beschäftigtenzahl sank auf 12.757 Personen (-1,9 Prozent) ab.
Beschäftigung konstant, Arbeitslosigkeit gestiegen
Die Zahl der in Mitteldeutschland tätigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat sich 2024 kaum verändert. Mit 874.600 Personen waren zur Jahresmitte etwa gleich viele Personen in der Region beschäftigt wie im Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit legte dagegen im Vergleich zum Vorjahr zu. Mit 7,6 Prozent lag die Arbeitslosenquote deutlich über den Vorjahren und die Zahl der Arbeitslosen stieg um 5,0 Prozent auf im Jahresdurchschnitt 87.730 Personen an. Die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten treffen zunehmend den Arbeitsmarkt und reduzieren das Stellenangebot der Unternehmen.
Weiterer Anstieg bei Unternehmensinsolvenzen
Die Insolvenzmeldungen und auch die Gewerbemeldungen waren durch die Coronamaßnahmen lange Zeit verzerrt. Vielfach war ungewiss, welche Auswirkungen auf die Krisen, die Konjunkturflaute oder die strukturellen Probleme zurückzuführen waren. Nach entsprechenden Nachholeffekten in den Jahren 2022 und 2023 hat sich die Entwicklung zwar etwas beruhigt, die Unternehmensinsolvenzen stiegen allerdings auch im Jahr 2024 um 9,1 Prozent auf 456 Verfahren weiter an. Die Gewerbemeldungen führten dagegen im Saldo der An- und Abmeldungen im Jahr 2024 in Mitteldeutschland zu einem Zuwachs von 1.490 Gewerben – etwas mehr als im Vorjahr.
Kaufkraft steigt
Die Kaufkraft der Einwohner Mitteldeutschlands orientierte sich 2024 an den Lohnsteigerungen im Jahresverlauf. Das Plus von 3,3 Prozent auf 25.036 Euro je Einwohner lag nach vorläufigen Daten sogar leicht über dem bundesweiten Durchschnitt. Das Kaufkraftniveau stieg damit auf 89,6 Prozent des gesamtdeutschen Niveaus.
Konjunkturelle Situation im Frühjahr 2025
Mitteldeutsche Wirtschaft kommt nicht von der Stelle
Die Situation der mitteldeutschen Wirtschaft im Frühjahr 2025 kann nicht befriedigen. Aufgrund der anhaltenden Rezession hat sich in den letzten 12 Monaten die Geschäftslage in den Unternehmen weiter eingetrübt. Auch die Geschäftsaussichten lassen aktuell keine nennenswerte Erholung im weiteren Jahresverlauf erwarten. Die Ergebnisse deuten bestenfalls auf eine stagnierende wirtschaftliche Entwicklung hin. Der Konjunkturklima-Index für Mitteldeutschland kann gegenüber dem Frühjahr 2024 lediglich um einen auf aktuell 32 Punkte zulegen und liegt damit weit unter seinem bisherigen Höchststand von 89 Punkten im Frühjahr 2018.
Zu den Wirtschaftsbereichen
Geschäftslage weiter gesunken
Ihre aktuelle Geschäftslage bewerten die mitteldeutschen Unternehmen nochmals schlechter als vor einem Jahr. Die anhaltende konjunkturelle Schwächephase beeinträchtigt die wirtschaftlichen Aktivitäten in den meisten Branchen nachhaltig. Sinkende Umsätze und Erträge sind die Folge und drücken auf die Stimmung. Der unverändert hohe Kostendruck verschärft die Lage in vielen Unternehmen noch zusätzlich. Im Ergebnis verliert der Lage-Saldo gegenüber dem Frühjahr 2024 weitere vier Punkte und liegt aktuell bei 17 Punkten.
Geschäftserwartungen etwas besser
Besser als vor Jahresfrist fallen hingegen die Geschäftserwartungen der Unternehmen aus. Der entsprechende Saldo steigt um fünf auf -6 Punkte. Trotz der Verbesserung lässt das negative Vorzeichen jedoch keine konjunkturelle Trendwende erkennen. Die Aussichten vieler mitteldeutscher Unternehmen bleiben letztlich gedämpft. Neben fehlenden Wachstumssignalen warten die Unternehmen auf konkrete wirtschaftspolitische Entscheidungen, die zu spürbar besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen und die Chance auf einen Konjunkturaufschwung erhöhen.
Exporterwartungen zurückhaltend
Auch das Auslandsgeschäft verspricht kaum konjunkturelle Impulse für die mitteldeutsche Industrie. Der Saldo von aktuell null Punkten bestätigt die zurückhaltenden Erwartungen. Ein Grund dafür dürfte in der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung liegen. Die Verunsicherung bleibt ausgesprochen hoch, ebenso wie das Risiko eines Endes der bisherigen globalen Handelsordnung. Insbesondere ein andauernder Handelskrieg zwischen den USA und China wäre fatal und könnte die gesamte Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen.
Investitionsplanungen abwartend
Angesichts zurückhaltender Geschäftsaussichten zeigen die Unternehmen sich bei ihren Investitionen im Inland weiterhin sehr zögerlich. Gegenüber dem Vorjahresstand hat sich der Investitionssaldo nicht verändert und verharrt bei -1 Punkt. Nach wie vor planen zwei Drittel der Betriebe, ihre Investitionsausgaben beizubehalten oder keine Investitionen zu tätigen. Das Investitionsklima ist weiter schlecht. Aktuell fehlen entsprechende Wachstumsperspektiven. Zusätzlich dämpfen hohe Standort- und Arbeitskosten sowie bürokratische Hürden die Investitionsbereitschaft.
Beschäftigungsentwicklung schwach
Auch die Personalplanungen der Unternehmen zollen der andauernden Konjunkturflaute sowie der demografischen Entwicklung Tribut und schwächen sich gegenüber dem Frühjahr 2024 ab. So planen in den kommenden Monaten 12 Prozent der Betriebe mit einem Anstieg und 13 Prozent mit einem Rückgang ihrer Mitarbeiterzahl. Der Saldo verringert sich von zwei auf -1 Punkt, was auf eine eher stagnierende Beschäftigungszahl in der mitteldeutschen Wirtschaft hindeutet. Drei Viertel der Unternehmen wollen ihren Personalbestand beibehalten.
Konjunkturergebnisse nach Wirtschaftsbereichen
Industrie: Geschäftslage nochmals verschlechtert
Die Geschäftslage in der mitteldeutschen Industrie hat sich in den vergangenen 12 Monaten weiter eingetrübt. Damit setzt sich der seit 2022 erkennbare Abwärtstrend fort. Die Wettbewerbsfähigkeit ist durch hohe Kostenbelastungen international immer weniger gegeben, insbesondere deshalb hatten die Unternehmen vielfach mit einer sinkenden Nachfrage zu kämpfen. Im Ergebnis rutscht der Lagesaldo um vier auf aktuell 8 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.
Im Gegensatz zur schwächeren Lage fallen die Geschäftserwartungen der Industrieunternehmen wieder etwas freundlicher aus als vor einem Jahr. So erhöht sich der Anteil der Optimisten von 13 auf 17 Prozent. Mit 21 Prozent liegt der Anteil der Pessimisten aber immer noch höher, so dass der Saldo mit vier Punkten weiterhin im negativen Bereich liegt. Die mitteldeutsche Industrie steht also vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl globaler als auch struktureller Natur sind. Im Fokus stehen die bekannten Probleme wie steigende Energie- und Lohnkosten, hohe Steuerlast und Planungsunsicherheit. Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und damit letztlich auch der Produkte zu verbessern. Gleichzeitig erreicht die globale Unsicherheit mit Blick auf die erratische Zollpolitik der USA einen neuen Höhepunkt und dämpft die Erwartungen zusätzlich.
Industrielles Baugewerbe: Aussichten unverändert skeptisch
Die Situation im industriellen Baugewerbe erweist sich im Frühjahr 2025 als schwierig. Die mitteldeutschen Bauunternehmen bewerten ihre aktuelle Lage deutlich schlechter als vor einem Jahr. Der entsprechende Saldo fällt um elf auf nunmehr 18 Punkte. Wie in der Industrie ist auch dies der niedrigste Lagesaldo der vergangenen zehn Jahre. Die andauernde Investitionszurückhaltung sowohl bei privaten wie öffentlichen Auftraggebern führte zu einem deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen und ließ die Umsätze vielerorts sinken. Vor allem der Wohnungsbau steckt nach wie vor tief in der Krise.
Die Geschäftsaussichten der Baubranche fallen auch 2025 ausgesprochen skeptisch aus. Die Bauwirtschaft befindet sich nach wie vor in einer schwierigen Phase, geprägt von rückläufigen Umsätzen und strukturellen Problemen. Der Erwartungssaldo ist gegenüber dem Vorjahresstand sogar noch um weitere zwei auf -20 Punkte gefallen. Auch die Umsatzerwartungen bleiben mit -21 Punkten tief im negativen Bereich. Die gestiegenen Baupreise und höhere Finanzierungskosten belasten weiterhin die Investitionsbereitschaft und führen zu einer Zurückhaltung bei neuen Bauvorhaben. Selbst die Verabschiedung eines Sondervermögens „Infrastruktur“ kann die Stimmung aktuell nicht heben, zumal konkrete Umsetzungsschritte noch fehlen und es darüber hinaus weiterer Reformanstrengungen bedarf, um das Investitionsklima spürbar zu verbessern.
Handwerk: Stimmung stabil, weiter keine positive Entwicklung bei Beschäftigung und Umsatz
Der Geschäftslageindex im Handwerk Mitteldeutschlands liegt im Frühjahr 2025 bei 27 Punkten. Gegenüber dem Frühjahr 2024 ist er um 5 Punkte gestiegen, gegenüber dem vergangenen Herbst gibt es nur eine minimale Veränderung. Die Geschäftserwartungen haben sich gegenüber dem Vorjahr ebenfalls leicht um 7 Indexpunkte auf jetzt -9 Punkte aufgehellt, bleiben aber im negativen Bereich. Am schwierigsten wird die Lage und vor allem die zukünftige Entwicklung von den Handwerken für gewerblichen Bedarf und den Bauhaupthandwerken gesehen. Aktuell am günstigsten ist die Lage in den Ausbauhandwerken, die von gesetzlichen Vorgaben und Förderprogrammen bei den Themen Sanierung/Dämmung, Wärmepumpen und Fotovoltaik profitieren. Die Situation in den konsumnahen Gewerken ist aufgrund der Kostensituation dagegen zunehmend angespannt.
Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung ist im gesamten Handwerk in den letzten Monaten rückläufig gewesen. Bei der Beschäftigung wird sich dieser Trend aller Voraussicht nach fortsetzen, bedingt durch demografische Gründe und den geringen Anteil an Schulabgängern, die eine Ausbildung im Handwerk machen. Auch bei den Umsätzen zeichnet sich eine weiter schwache Entwicklung in den kommenden Monaten ab.
Handel: Stimmung bleibt schlecht
Weiterhin keine Entspannung zeichnet sich im mitteldeutschen Handel ab. Vielmehr schätzen die Unternehmen ihre Geschäftslage nochmals schlechter ein als im Vorjahr. So sinkt der Lagesaldo gegenüber dem Frühjahr 2024 um acht auf -10 Punkte. Dies ist nicht nur der mit Abstand schlechteste Wert aller Wirtschaftsbereiche, er liegt sogar unter dem Tiefststand während der Corona-Pandemie (-8 Punkte), als die Geschäftstätigkeit vieler Händler aufgrund von Schließungsanordnungen wochenlang zum Erliegen kam. Nach wie vor haben die Betriebe mit steigenden Kosten zu kämpfen, welche die Erträge immer stärker belasten. Gleichzeitig bleibt das Konsumklima der Verbraucher verhalten. Steigende Insolvenzzahlen sind die sichtbare Folge.
Die Geschäftsaussichten fallen indes nur geringfügig besser aus als vor einem Jahr. Eine positive Geschäftsentwicklung erwarten lediglich 16 Prozent der Händler. Mit 38 Prozent sehen jedoch mehr als doppelt so viele Unternehmen ihre Zukunft skeptisch. Nach wie vor gehen mehr Betriebe von Umsatzrückgängen aus (Saldo: -13 Punkte). Damit bleiben die Aussichten im Handel auch 2025 ausgesprochen schlecht und die Gefahr weiterer Betriebsschließungen hoch. Während sich der Einzelhandel verstärkt mit verändertem Konsumentenverhalten auseinandersetzen muss, erschwert im Großhandel die Aussicht auf neue Zölle und Handelsvorschriften den internationalen Warenaustausch und dämpfen die Stimmung.
Dienstleistungsgewerbe: Kaum Bewegung erkennbar
Das mitteldeutsche Dienstleistungsgewerbe liefert zwar zum wiederholten Male die besten Umfrageergebnisse, kann sich der konjunkturellen Flaute jedoch nicht entziehen. So liegen auch hier die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage unter denen des Vorjahresniveaus. Der Saldo verringert sich um sieben auf nunmehr 27 Punkte. Die Auftragsentwicklung hat sich für viele Dienstleister in den vergangenen 12 Monaten verschlechtert. Die Unternehmensdienstleister spüren zunehmend die schwierige Situation im produzierenden Gewerbe. Aber auch bei den konsumorientierten Dienstleistern gerät die Nachfrage unter anderem aufgrund steigender Preise immer mehr ins Stocken.
Die Geschäftsaussichten der Dienstleister deuten derzeit nicht auf ein Ende der Konjunkturflaute hin. Der Saldo kann lediglich drei Punkte gut machen und landet nunmehr bei einem Punkt. Dies deutet auf eine gleichbleibende Geschäftslage im weiteren Jahresverlauf hin. Auch die Umsatzerwartungen bestätigen mit einem Saldo von 2 Punkten einen stagnierenden Geschäftsverlauf. Nach wie vor wirkt sich die anhaltende Investitions- und Konsumzurückhaltung negativ auf die Auftrags- und Nachfrageentwicklung aus. Auch der Fachkräftemangel führt vermehrt zu Kapazitätseinschränkungen, insbesondere im Gastgewerbe.
Verkehrsgewerbe: Besser als im Vorjahr
Im mitteldeutschen Verkehrs- und Logistikgewerbe hat sich die Stimmung gegenüber dem Frühjahr 2025 leicht verbessert. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wirtschaftsbereichen, haben die Unternehmen ihre Einschätzungen zur Geschäftslage etwas angehoben. So klettert der Lagesaldo um vier auf aktuell 8 Punkte. Trotz des Anstiegs liegt der Wert noch weit von früheren Spitzenwerten (über 30 Punkte) entfernt und vermittelt immer noch eine allgemein sehr angespannte geschäftliche Situation. Auch im Verkehrsgewerbe haben die Unternehmen mit steigenden Kosten und sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Entsprechend hoch bleibt der Druck auf die Gewinnmargen und sorgt für Konsolidierung in der Branche.
Eine Trendwende ist zwar auch 2025 nicht zu erwarten, aber die Geschäftserwartungen der Verkehrs- und Logistikbetriebe fallen weniger pessimistisch aus als vor einem Jahr. Der entsprechende Saldo verbessert sich immerhin um zehn auf -1 Punkt. Auch die Umsatzerwartungen zeigen nach oben und verbessern sich ebenfalls um zehn auf 1 Punkt. Damit signalisieren die Unternehmen eine eher gleichbleibende Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten.
Fußnoten
1Der Konjunkturklima-Index errechnet sich aus der Differenz der prozentualen Anteile der positiven und negativen Urteile zur Geschäftslage bzw. zu den Geschäftserwartungen sowie jeweils einem Fünftel der Anteile mit einer befriedigenden Geschäftslage sowie gleichbleibenden Geschäftserwartungen.
An der Umfrage beteiligten sich 1.778 Mitgliedsunternehmen der vier Kammern im Befragungszeitraum von Ende März bis Ende April 2024. Der „Saldo“ wird berechnet aus der Differenz der Anteile aus „gut/schlecht“-, „besser/schlechter“- bzw. „steigen/sinken“-Antworten.