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Pressemitteilung | 19.06.2023

Umfrage: Ausbildung bekommt Bestnoten

Über 500 Auszubildende des ersten Ausbildungsjahres beteiligen sich an IHK-Umfrage

Leipzig, 19. Juni 2023. Die Auswertung der diesjährigen Umfrage unter Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr (2022/2023) der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig spiegelt die Zufriedenheit der Befragten wider. Insgesamt 88 Prozent der Auszubildenden in IHK-Berufen würden die Ausbildung in ihrem Unternehmen weiterempfehlen.

„Die Umfrageergebnisse bestätigen das Engagement aller Akteure, Jugendliche und junge Erwachsene für eine duale Ausbildung in der Wirtschaft zu begeistern und bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Ebenso ist es wichtig, Ausbildungsunternehmen ins Boot zu holen und diese für die Berufsorientierung zu sensibilisieren.“, so Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig. „Betriebspraktika helfen bei der Berufswahl am meisten sagen gut 42 Prozent der Azubis. Der persönliche Kontakt zum Unternehmen und das Live-Erlebnis eines Berufes haben für viele Jugendliche Signalwirkung und bleiben haften. Wir werden als IHK gemeinsam mit unseren Unternehmen diese Möglichkeit der Berufsorientierung weiter stärken.“

Die größte Rolle bei der Entscheidung für einen Ausbildungsbetrieb spielen nach wie vor Eltern und das soziale Umfeld der jungen Menschen. Aber auch die Internetseiten der Betriebe, Stellenanzeigen in Online-Börsen sowie Social Media Auftritte nehmen für die Suche des Ausbildungsbetriebes an Bedeutung zu. „Darüber müssen sich die Unternehmen im Klaren sein. Wer im Netz nicht oder zu wenig unterwegs ist, wird immer weniger gefunden.“ sagt Kristian Kirpal. Die bundesweite IHK-Azubi-Kampagne „JETZT#KÖNNENLERNEN – Ausbildung macht mehr aus uns“ will jungen Menschen Lust auf Ausbildung machen und Unternehmen beim Werben um ihren Nachwuchs unterstützen.

IHK-Umfrage unter Auszubildenden im 1. Ausbildungsjahr 2022/2023

Ergebnisse und Zahlen im Überblick

  • Über 73 Prozent der Auszubildenden gaben an, ihren Wunschberuf zu erlernen. Für 71 Prozent der Befragten handelt es sich dabei um die erste Ausbildung. Gut 20 Prozent haben bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgebrochen. Daher gilt es, aktiv in der Phase der beruflichen Neuorientierung für Studienabbrecher und -zweifler zu unterstützen und bestehende Angebote unbedingt beizubehalten und auszubauen.
  • Praktika, Online-Recherchen oder soziale Netzwerke waren für 84 Prozent die mit Abstand hilfreichsten Berufsorientierungsangebote. Etwa 22 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nutzten die Kontakte mit den Berufsberatern der Arbeitsagentur. Gut 30 % der Befragten nahmen an Ausbildungsmessen teil oder nutzten Betriebsbesichtigungen.
  • Fast alle Jugendlichen entschieden sich für eine Ausbildung, weil ihnen der Bezug zur Praxis wichtig ist (96 %) und ihre beruflichen Aufgaben ihren Interessen entsprachen (94 %). Aber auch der schnelle Einstieg in den Beruf (86 %) sowie Übernahme- und Karrierechancen wurden von etwa 90 % der Teilnehmenden der Umfrage als entscheidende Kriterien angegeben. Für etwa jeden zweiten Jugendlichen spielte bei der Auswahl die Nähe der Berufsschule zum Heimatort eine wichtige Rolle.
  • Nach wie vor wurden die meisten Auszubildenden durch ihr direktes Umfeld (Eltern/Verwandte 33 % und Freunde/Bekannte 27 %) auf ihren Ausbildungsbetrieb aufmerksam, 30 % nutzten die Internetseiten der Betriebe. Gut einem Fünftel der Jugendlichen halfen Gespräche mit den Beratern der Agentur für Arbeit, aber auch Praktika und Ferienjobs gaben den finalen Wink zum Abschluss des Ausbildungsvertrages. 
  • Schnell zu sein, lohnt sich. Immerhin 58 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatten sich bereits bis März 2022 für ihre im Sommer beginnende Berufsausbildung beworben. Auch Spätentschlossenen boten sich Chancen. So gaben 18 % der Jugendlichen an, sich noch ab Juli für ihren Ausbildungsplatz beworben zu haben. Auf der anderen Seite haben 60 % der Ausbildungsunternehmen den Mangel auf dem Ausbildungsmarkt richtig erkannt und versendeten ihre Zusage innerhalb eines Monats.
  • Ein Großteil der Befragten (57 %) musste nur ein bis fünf Bewerbungen versenden, um den gewünschten Ausbildungsplatz zu erhalten. 21 % der Auszubildenden benötigten maximal zehn Bewerbungen für den Vertragsabschluss.
  • Ausbildungsinteressierte fanden fast immer das passende Angebot in der Nähe zum Wohnort. Gerade einmal 19 % der Auszubildenden haben für die Aufnahme der Berufsausbildung den Wohnort gewechselt. Dies ist ein Beleg für den Erfolg des gesteigerten Ausbildungsmarketings und die gestiegene Attraktivität der regionalen Ausbildungsangebote der Unternehmen.
  • Lange Fahrzeiten zur Berufsschule sind nach wie vor ein großes Thema. Über die Hälfte aller Azubis benötigt mehr als 1 Stunde für die Strecke von der Wohnung zur Berufsschule und zurück. Durch das Wohnortprinzip muss die Berufsschule besucht werden, in deren Zuständigkeitsbereich der/die Auszubildende wohnt. Oftmals ist dies nicht die nächstgelegene Berufsschule. Hier ist unbürokratische Abhilfe gefordert. Etwa die Hälfte der Unternehmen unterstützt die Kosten für den Berufsschulbesuch. Ein Mehrwert, den noch mehr Betriebe bieten sollten.
  • 88 % der Auszubildenden würden ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen. Dabei schätzen fast alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen (94 %) besonders das gute Betriebsklima, das gute Verhältnis zum Ausbildenden sowie das positive Image des Betriebes. Über dreiviertel der Jugendlichen bescheinigten ihrem Betrieb die Zahlung einer hohen Ausbildungsvergütung sowie Karriere- und Aufstiegschancen.
  • Um auch weiterhin Jugendliche für die duale Berufsausbildung auf allen Kanälen begeistern zu können, sollten Unternehmen auch auf Social Media vertreten sein. Die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind auf Instagram (80 %), YouTube (64 %) und TikTok (54 %) vertreten. Auch hier ist die IHK-Azubi-Bundeskampagne aktiv.
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