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Rentabilitätsvorschau (Umsatz- und Ertragsvorschau)

Folgende Grundsätze gelten für die Planung:

  • Alle Umsätze, Erlöse, Provisionen, Waren- und Materialeinsatz werden netto - ohne Mehrwertsteuer – angesetzt.
  • Alle Kosten beziehen sich auf den gewerblichen Sektor.
  • Tilgungsbeträge sind keine Kosten und aus den Überschüssen bzw. Cash Flow zu erbringen.
Zu-/Abschlag GuV-Position Erläuterung
  Umsatzerlöse alle geplanten Einnahmen aus der gewerblichen/freiberufliche Tätigkeit einschl. Provisionen oder Honorare
+/- Bestandsveränderungen
(gilt für bestehende Unternehmen)
Änderungen in den Beständen des Vorratsvermögens, speziell bei Halb- und Fertigfabrikaten
+/- Geplante aktivierungsfähige Eigenleistungen/ aktivierte Eigenleistungen Anlagevermögen (z.B. eine Maschine oder ein Gebäude) wurde selbst erstellt (d.h. nicht wie üblich bei Lieferanten erworben); dieses selbsterstellte Anlagevermögen wird zu Herstellungskosten aktiviert
= Gesamtleistung  
./. Wareneinsatz/Materialeinsatz Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Fremdleistungen sowie bezogene Waren einschl. Warennebenkosten (z. B. Fracht)
= Rohertrag I Überschuss aus Gesamtleistungen abzüglich variabler Kosten. Im Handel entspricht diese Größe der Handelsspanne.
./. Personalaufwand Bruttolohnsumme der Arbeitnehmer (sog. Arbeitgeberbrutto)
./. Löhne und Gehälter Geld- und Sachleistungen für Arbeiter und Angestellte einschl. Gratifikationen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen und Tantiemen; vom Arbeitnehmer einbehaltene und an den Fiskus abgeführte Lohnsteuer
./. Sozialaufwendungen Aus der Position „Löhne und Gehälter“ abgeleitete Arbeitgeberanteile für Sozialversicherungen (Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung, Berufsgenossenschaft, betriebliche Altersvorsorge)
  davon Geschäftsführergehalt Gesamtbezüge der Geschäftsführung bei Kapitalgesellschaften
= Rohertrag II Überschuss der Gesamtleistung über Material- und Personalaufwand
./. Planmäßige Abschreibungen Kosten für Nutzung und Wertminderung von  Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens innerhalb eines Zeitraumes (auf Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten über 410 EUR netto)
./. Sonstige betrieblicher Aufwand  
./. Miet- und Pachtaufwand Aufwendungen aus Miet- und Pachtverträgen, auch anteilige Mietkosten für ein Büro in der eigenen Wohnung
./. Mietnebenkosten Heizung-, Strom-, Wasser- und sonstige Betriebsnebenkosten im Gewerbeobjekt bzw. anteilige Nebenkosten bei Nutzung privater Räume
./. Werbung  
./. Vertriebsaufwendungen  
./. KfZ-Aufwand
(ohne Leasing)
Kraftstoffkosten, KfZ-Versicherungen, KfZ-Steuer, Wartungen bzw. anteilig abgerechnete Kilometerpauschalen bei Nutzung von Privatfahrzeugen
./. Leasingaufwendungen Aufwendungen für Leasingverträge (z.B. KfZ, EDV-Anlagen, Software, mobile Einrichtungen)
./. Reisekosten, Bewirtung Fahrtkosten ohne PKW, Kosten für Übernachtung und Bewirtung, Auslöse
./. Aufwendungen für
Telekommunikation
betrieblicher Anteil für Telefon, Fax, Internet
./. Büromaterial Papier, Druckerpatronen, Schreibutensilien, Hard- und Software bis
410 EUR netto
./. Kosten der Warenabgabe Verpackung, Transport, Provisionen oder Fremdleistungen im Vertrieb
./. betriebliche Versicherungen (ohne KfZ) Betriebshaftpflicht, betriebsspezifische Absicherung, Sachversicherungen,
Transportversicherungen, Warenkreditversicherungen
./. Reparatur/Instandhaltung Reparaturen und Instandsetzung an betrieblich genutzten Räumen/
Immobilien/Maschinen
./. Rechts- und Beratungskosten Steuerberater (einschl. Buchführungskosten), Rechtsanwalt, Unternehmensberater
./. Beiträge und Gebühren Beiträge an Verbände, Kammern, Vereine
./. Sonstige betriebliche Aufwendungen alle noch nicht erfassten Kosten (z. B. Aus- und Weiterbildungen,
Prüfungen, Bankgebühren, branchenspezifische Ausgaben)
+ Sonstige betriebliche Erträge sonstige betriebliche Einnahmen aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(z.B. aus Vermietung, regelmäßig wiederkehrende Zuwendungen)
./. Zinsaufwand Betriebliche Zinsaufwendungen für Finanzierungen/Kredite
+ Zinsertrag Betriebliche Einnahmen aus eigenen Finanzanlagen
= Betriebsergebnis Ergebnis des operativen/betrieblichen Leistungsprozesses. Dieses sollte so
groß sein, dass daraus der kalkulatorische Unternehmerlohn bzw. Privatentnahmen aufgebracht werden können.

Ermittlung der Kapitaldienstfähigkeit

Regelmäßig bewerten Kapitalgeber vor der Mittelvergabe die Rückzahlungsfähigkeit des Kreditnehmers. Bei der Beurteilung der Obergrenze für den Kapitaldienst (Gesamtheit von Zins und Tilgung) wird regelmäßig der erweiterte Cashflow herangezogen.

Zu-/Abschlag Betriebsergebnis Beschreibung
+ Planmäßige Abschreibungen

 

+ Zuführung zu Rücklagen und
Rückstellungen

Rücklagen bezeichnen den variablen Teil des Eigenkapitals in Kapitalgesellschaften, Rückstellungen sind finanzielle Mittel für zukünftig höchstwahrscheinlich erwartete Aufwendungen.

- Auflösung von Rücklagen und Rückstellungen
+ Periodenfremde und außerordentliche
Aufwendungen
umfasst einmalige sowie alle nicht das Wirtschaftsjahr betreffenden Aufwendungen
- Periodenfremde und außerordentliche
Erträge
umfasst einmalige sowie alle nicht das Wirtschaftsjahr betreffenden Erträge
= Cash Flow Geldfluss aus Differenz zwischen regelmäßigen betrieblichen Einnahmen
abzgl. regelmäßig betrieblichen Ausgaben
+ Zinsaufwand  
= erweiterter Cash Flow eigenerwirtschaftete Mittel; dieser Betrag steht zur Abdeckung von Tilgungen zur Verfügung; wichtige Kennzahl für die Kapitaldienstfähigkeit von Unternehmen

Nutzen Sie auch das Rechenblatt zur Rentabilitätsvorschau F_03_03_30.

Ihre Kontaktperson

Bei Fragen hilft Ihnen das StarterCenter der Industrie und Handelskammer zu Leipzig gerne weiter.

T: 0341 1267-1456
F: 0341 1267-1126
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