News

Pressemitteilung | 24.09.2025

Steuern und Abgaben für Flugverkehr schnell senken!

Streckenstreichungen wären schädlich für regionale Wirtschaft

Leipzig, 24. September 2025. Die jüngsten Äußerungen von Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter zu möglichen Streckenstreichungen im deutschen Flugverkehr sind für die regionale Wirtschaft alarmierend. Sollte es zu einem Abbau von Flugverbindungen, insbesondere zu den wichtigen Drehkreuzen kommen, drohen gravierende Nachteile für den Wirtschaftsstandort Mitteldeutschland. Streckenschließungen oder eine Reduzierung der Flugfrequenzen würden zahlreiche Wirtschaftszweige unmittelbar treffen. Lieferketten könnten gestört, Geschäftsreisen erschwert und der Zugang zu internationalen Märkten eingeschränkt werden. Dadurch wären nicht nur die Unternehmen betroffen, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze und das langfristige Wachstum der Region würden gefährdet.

IHK zu Leipzig: Strategische Bedeutung der Flugverbindungen für die regionale Wirtschaft

Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer zu Leipzig, erklärte: „Eine leistungsfähige Anbindung an das internationale Luftverkehrsnetz ist für die Unternehmen in Mitteldeutschland von zentraler Bedeutung. Die bestehenden Zubringerflüge gewährleisten nicht nur eine schnelle Erreichbarkeit von Geschäftspartnern und Märkten, sondern sind auch ein entscheidender Standortfaktor für Investitionen, Innovationen sowie die Fachkräftegewinnung. Besonders exportorientierte Branchen sind auf flexible und zuverlässige Flugverbindungen angewiesen. Wir beobachten bereits jetzt, dass die Flughäfen Leipzig/ Halle und Dresden von den Erholungseffekten, wie sie andere Standorte nach der Corona-Pandemie bis heute erleben, abgekoppelt sind. Es darf nicht sein, dass die ohnehin schon schwierige Lage durch den weiteren Abbau von Flugverbindungen noch weiter verschärft wird.“

Wirtschaft kritisiert fehlende politische Entlastungsmaßnahmen

Die IHK zu Leipzig schließt sich der Kritik von Lufthansa-Chef Jens Ritter an: Die Bundesregierung kommt ihren Ankündigungen zur Entlastung des Luftverkehrs bisher noch nicht nach. Im Haushaltsentwurf für 2026 sind keine spürbaren Verbesserungen für Flüge ab Deutschland vorgesehen. Dabei haben die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele – insbesondere die Senkung luftverkehrsspezifischer Steuern und Gebühren sowie die Rücknahme der Luftverkehrssteuererhöhung aus dem Mai 2024 – große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Airlines und damit auch für die Erreichbarkeit der Regionen.

IHK-Appell an die Politik: Stärkung der Mobilität für Mitteldeutschland zentral

Die regionale Wirtschaft fordert die Bundesregierung und die verantwortlichen politischen Entscheidungsträger auf, die Weichen für einen zukunftsfähigen Luftverkehr zu stellen. Konkret müssen folgende Maßnahmen schnell umgesetzt werden:

  1. Absenkung der Luftverkehrsteuer wie im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vorgesehen.
  2. Reduzierung der Sicherheitsgebühren u.a. durch eine stärkere staatliche Finanzierung der Bundespolizei.
  3. Mehrwertsteuerbefreiung für Inlandsflüge; damit würde die derzeitige Ungleichbehandlung gegenüber internationalen Flügen beseitigt werden.
Ihre Kontaktperson

Bei Fragen hilft Ihnen Carsten Wurtmann gerne weiter.

T: +49 341 1267-1131
M: +49 151 12671242
F: +49 341 1267-1474
E: carsten.wurtmann@leipzig.ihk.de

Porträt von Carsten Wurtmann