Markkleeberg punktet mit Umweltqualität und Image
IHK und HWK zu Leipzig stellen Ergebnis ihrer Standortzufriedenheitsumfrage 2025 in Markkleeberg vor.
Markkleeberg/Leipzig, 01.Oktober 2025 – Die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer zu Leipzig haben die Ergebnisse ihrer aktuellen Unternehmensbefragung zur Standortzufriedenheit in Markkleeberg veröffentlicht. Die Resultate wurden Oberbürgermeister Karsten Schütze am heutigen Mittwoch im Markkleeberger Rathaus durch Dr. Gert Ziener, Geschäftsführer Grundsatzfragen der IHK zu Leipzig, und Christian Likos, Hauptabteilungsleiter Wirtschaft und Recht der Handwerkskammer zu Leipzig, präsentiert.
Die Erhebung, die zum vierten Mal nach 2009, 2014 und 2019 durchgeführt wurde, zeigt ein differenziertes Bild der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Stadt – mit klaren Stärken, aber auch Handlungsbedarf.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen belasten die Gesamtbewertung. Die Gesamtbewertung des Wirtschaftsstandortes Markkleeberg fällt mit der Durchschnittsnote „befriedigend“ (2,8) schlechter aus als 2019 (1,9). Während 44 Prozent der teilnehmenden Unternehmen den Standort mit “sehr gut” oder “gut” bewerteten, vergaben 38 Prozent die Gesamtnote “befriedigend”, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 2019 bedeutet (+ 29 Prozentpunkte). Auch der Anteil der noch schlechteren Bewertungsoptionen (“ausreichend” und “mangelhaft”) legten um ingesamt 19 Prozentpunkte zu. Diese Entwicklung spiegelt die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit wider, die viele Unternehmen derzeit belastet.
Hohe Lebensqualität als wichtige Standortstärke
Auch der Blick auf die einzelnen Standortfaktoren lässt in vielen Fällen schlechtere Zufriedenheitsbewertungen erkennen als 2019.Trotz eines insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Umfelds – geprägt durch die Nachwirkungen der Coronapandemie, geopolitische Krisen und steigende Energiepreise – sind die Markkleeberger Unternehmen mit der Mehrzahl der Standortfaktoren (26) zufrieden. Besonders positiv wird die “Versorgungssicherheit bei Strom”, die “Umweltqualität”, das “Image der Stadt”, das Angebot an “Freizeit-, Kultur- und Sportmöglichkeiten” und die “Netzverfügbarkeit Mobilfunk” bewertet. Diese Faktoren zählen zu den aktuellen Standortstärken und bieten eine solide Basis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.
Auch mit der „Service- und Beratungsqualität der Stadtverwaltung“ sowie der „Bearbeitungsdauer von Anträgen und Genehmigungen“ kann Markkleeberg punkten; beide Kriterien unterstreichen die Bedeutung einer wirtschaftsfreundlichen Verwaltung für die Zufriedenheit der ansässigen Unternehmen.
Handlungsbedarf vor allem bei den Standortkosten
Besonders kritisch sehen die Unternehmen die Kostenfaktoren wie „Gewerbesteuer“, „Grundsteuer“, „Strom- und Gaspreise“ sowie die „Gebühren für Wasser/Abwasser“. Diese Faktoren weisen für die Markkleeberger Unternehmen eine hohe Relevanz bei gleichzeitig niedriger Zufriedenheit auf – ein klares Signal für Handlungsbedarf. Hier gilt es, bestehende Defizite zügig zu beheben und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken. Gleiches trifft auch auf den „Innerstädtischen Verkehr/Verkehrsfluss“ zu, der derzeit nicht befriedigen kann.
Problematisch sehen die Unternehmen aktuell auch das fehlende Angebot von preiswerten Gewerbeflächen/-immobilien sowie die „Höhe der Büro- und Gewerbemieten“.
Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ist essenziell
„Die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ganz Deutschland werfen weite Schatten, die auch vor unserer Region nicht Halt machen. Im Zuge allgemeiner Unzufriedenheit, werden oft auch lokale Standortfaktoren negativer bewertet als in konjunkturell stärkeren Zeiten“, sagte Dr. Gert Ziener am Rande des Termins. „Mit Blick auf die Verwendung der Gelder aus dem „Sondervermögen Infrastruktur“, das ab nächstem Jahr vom Bund zu erwarten ist, müssen die Kommunen zwingend strategische Projekte mit echtem Wertschöpfungscharakter in den Blick nehmen“, so Ziener weiter.
Christian Likos ergänzte: „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Markkleeberg vor allem bei der Lebensqualität punkten kann und so die Voraussetzungen erfüllt, um Fachkräften mitsamt ihren Familien ein attraktives Umfeld zu bieten. Zur Verbesserung der negativ bewerteten Standortfaktoren rufen wir die Landes- und Kommunalpolitik dringend dazu auf, sich mit der lokalen Wirtschaft an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nachhaltige Lösungskonzepte zu erarbeiten. Die Wirtschaftskammern stehen bereit, diesen Prozess konstruktiv zu unterstützen.“
Karsten Schütze fügte hinzu: „Die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit macht auch vor Markkleeberg nicht Halt. Wir bedanken uns bei der IHK zu Leipzig und der Handwerkskammer zu Leipzig für die regelmäßige Unternehmensbefragung, da uns diese wertvolle Hinweise für unsere Arbeit gibt. Wir freuen uns, dass die Umfrage die Stadtverwaltung als wirtschaftsfreundlich kennzeichnet. Mit Blick auf den Handlungsbedarf bei den Standortkosten sind wir uns aber auch der politischen Verantwortung bewusst.“
Den vollständigen Ergebnisbericht für die Stadt Markkleeberg können Sie auf der Webseite der HWK zu Leipzig nachlesen. Dort finden Sie auch den Gesamtbericht Standortzufriedenheit Mitteldeutschland.
Zur Methodik
Der Datenerhebung zur Standortzufriedenheit lag ein Fragebogen mit 47 ausgewählten Standortfaktoren zugrunde. Dieser wurde an über 9.000 Mitgliedsunternehmen der Industrie- und Handelskammer bzw. Handwerkskammer in insgesamt 13 Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern in der Region Leipzig versandt. Neben der Bewertung jedes einzelnen Standortfaktors hinsichtlich Relevanz und Zufriedenheit sollten die Unternehmen auch Ihre Standortgemeinde als Wirtschaftsstandort insgesamt benoten.
Die Befragung fand im Zeitraum November 2024 bis Januar 2025 statt.