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Pressemitteilung | 15.09.2025

IHK zu Leipzig kritisiert neue Regelungen zu Windkraft und fordert wirtschaftsfreundlichen Konsens

+++ Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig kritisiert jüngste Entscheidungen zum Windkraftausbau im Sächsischen Landtag und Kreistag des Landkreises Leipzig +++ Sachsen braucht einen breiten gesellschaftlichen Konsens für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen +++

Leipzig, 15. September 2025 – Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig fordert mehr energiepolitische Verlässlichkeit für Industrie und Gewerbe, die auf eine zukunftsfeste, sichere und günstige Stromversorgung angewiesen sind.

„Die Industrie will investieren, modernisieren und klimafreundlich werden. Kommen jedoch Windräder, Stromnetze und Wasserstoff nicht, bleiben auch Investitionen in Sachsen aus. Deutschland ist kein Vorreiter mehr – in anderen Ländern haben Industrie- und Infrastrukturprojekte deutlich mehr Rückenwind.“, stellt Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, klar.

Weniger als ein Jahr nach Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung zur finanziellen Beteiligung der Kommunen in denen Windkraftanlagen errichtet werden, hat der Sächsische Landtag diese von 0,2 Cent auf 0,3 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Positiv ist zwar, dass die Abgaben – wie von den sächsischen IHKs angemahnt – an die Kommunen ausgezahlt werden. Eine individuelle finanzielle Beteiligung einzelner Bürger hätte hingegen zu unabsehbarem bürokratischem Aufwand und Kostensteigerungen geführt.

Bedauerlich sei auch, dass das ursprünglich angestrebte Ziel von zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie nicht konsequent umgesetzt, sondern auf die vom Bund bis 2027 minimal geforderten 1,3 Prozent reduziert wurde. Zusätzlich sendet die Entscheidung einer knappen Mehrheit im Kreistag des Landkreises Leipzig, ein Moratorium für neue Windkraftanlagen prüfen zu lassen, ein negatives Signal. Die IHK zu Leipzig wirbt für mehr Akzeptanz und Eigeninitiative durch freiwillige, lokal getragene Beteiligungsmodelle wie Bürgerenergiegesellschaften, kommunale Eigenprojekte und langfristige Stromlieferverträge (PPAs) von ansässigen Unternehmen.

Dr. Magerl betont: „Wir brauchen einen breiten gesellschaftlichen Konsens für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen.“

Hemmnisse bei der Energiewende führen dazu, dass teures und preisschwankungsanfälliges LNG-Erdgas länger einen relevanten Anteil im deutschen Strommix behält – nicht nur zeitweise zur Sicherung der Versorgung. „Das treibt die Energiekosten für Unternehmen und Verbraucher“, erörtert Dr. Magerl. Gleichzeitig steigen weltweit die Anforderungen an Unternehmen nachhaltiger zu produzieren – eine Entwicklung, die sich langfristig und unabhängig von tagespolitischen Entwicklungen mit dem fortschreitenden Klimawandel weiter verstärken wird. Ohne den Ausbau einer sicheren, bezahlbaren und zukunftsfesten Energieversorgung verlieren die Betriebe unserer Region an Wettbewerbsfähigkeit.

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