Europa entscheidet immer öfter mit: IHK zu Leipzig mahnt praxisgerechte EU-Politik an
Sicherung von Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit im Fokus der Kabinettssitzung der Sächsischen Staatsregierung am 4. November in Brüssel
Leipzig / Brüssel, 3. November 2025 – Anlässlich der auswärtigen Kabinettssitzung der Sächsischen Staatsregierung am 4. November in Brüssel betont die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig die Bedeutung einer wettbewerbsfreundlichen europäischen Wirtschaftspolitik und der engen Zusammenarbeit zwischen den EU-Institutionen und den Mitgliedsstaaten.
„Die Europäische Union bestimmt inzwischen viele wirtschafts- und industriepolitische Themen maßgeblich mit. Nicht nur die Diskussion um das Verbrenner-Aus ab 2035 zeigt die hohe Relevanz der europäischen Ebene. Für Sachsen als Autoland mit zahlreichen Zulieferern und Herstellern hängen davon Investitionsentscheidungen, Arbeitsplätze sowie Forschung und Innovation ab. Auch die Debatte um die Lieferkettenrichtlinie verdeutlicht, dass Unternehmen immer häufiger von Brüsseler Entscheidungen betroffen sind. Wenn bereits dort zu viel Bürokratie entsteht, belasten die Vorgaben die Betriebe vor Ort erheblich. Bei allen Entscheidungen müssen daher die konkreten Folgen für die Unternehmen im Blick bleiben“, erklärt Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig. „Auch im aktuellen Gesetzgebungsverfahren zum deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz müssen über den bisherigen Gesetzentwurf hinaus weitere Bürokratieabbaumaßnahmen verankert werden. Hier sollte auch die sächsische Wirtschaft gefragt werden.“
Gleichzeitig betont die IHK zu Leipzig, dass Sachsen in den vergangenen Jahrzehnten stark von der europäischen Förderpolitik und vom Binnenmarkt profitiert hat. EU-Strukturfonds und Innovationsprogramme haben entscheidend dazu beigetragen, Infrastruktur auszubauen, Forschung und Entwicklung zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft zu erhöhen. Auch die Planungen für den künftigen EU-Finanzrahmen sind für Sachsen von großer Bedeutung. Der freie Handel hat zudem die Exportorientierung der Unternehmen gestärkt.
Die IHK zu Leipzig begrüßt, dass die Sächsische Staatsregierung im Rahmen der Kabinettssitzung die neue Europastrategie der Staatsregierung beschließen wird. „Es ist wichtig, dass die Staatsregierung die Interessen Sachsens auch in Brüssel aktiv vertritt. Gleichzeitig wird auch die IHK zu Leipzig die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und die sächsische Wirtschaft kontinuierlich vertreten“, so Dr. Magerl.
Die IHK zu Leipzig unterstützt die Themenschwerpunkte der Kabinettssitzung – insbesondere Industrie- und Wettbewerbspolitik sowie Wachstums- und Innovationsförderung. Zugleich fordert sie, dass Regulierungsvorhaben praxisnah gestaltet und bürokratische Hürden für Unternehmen reduziert werden. Nur so kann Sachsen seine technologische Souveränität, Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit sichern.“
Mit der Sicherheits- und Verteidigungswirtschaft entsteht zudem ein strategisch wichtiges Feld, das nur im europäischen Kontext gedacht werden kann, für das aber gleichzeitig die Teilhabe der sächsischen Wirtschaft gesichert werden muss.
„Wir setzen auf eine konstruktive Partnerschaft in Europa, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die Innovationen fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft stärken“, so Dr. Fabian Magerl.
Die IHK zu Leipzig wird die Ergebnisse der Brüsseler Gespräche aufmerksam verfolgen und sich weiterhin aktiv für unternehmensfreundliche Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene einsetzen.