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Pressemitteilung | 10.09.2025

ifo Institut attestiert sächsischer Zukunftsstiftung Machbarkeit

+++ Prof. Dr. Joachim Ragnitz sieht in Gründung einer Zukunftsstiftung großen Hebel für die sächsische Wirtschaft +++ Jetzt sei „politischer Wille“ gefragt, dieses langfristig angelegte Finanzierungsinstrument zu etablieren

Leipzig/Dresden, 10. September 2025. Die Initiatoren der Zukunftsstiftung haben das ifo Institut, namentlich den stellvertretenden Leiter der ifo Niederlassung Dresden, Prof. Dr. Joachim Ragnitz, mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Er sollte die Idee einer Zukunftsstiftung für Sachsen zur Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung im Freistaat bewerten.

Die Ausgangslage – warum eine Zukunftsstiftung

Das reale Bruttoinlandsprodukt des Freistaates Sachsen liegt de facto auf dem gleichen Niveau wie 2019. Die sogenannte „Industrie“, das verarbeitende Gewerbe, stagniert seit 2017 merklich. Das liegt unter anderem an der wirtschaftlichen Lage in ganz Deutschland, und trotzdem lassen sich sächsische Besonderheiten ausmachen:

  • Das BIP je Erwerbstätigem liegt um fast 20 Prozent unter dem Niveau von Westdeutschland (ohne Berlin).
  • Der Freistaat Sachsen reiht sich damit beim BIP je Einwohner auf Platz 12 unter den Bundesländern ein.
  • Die sächsische Industrie ist sehr kleinteilig: Nur 29 Prozent aller Beschäftigten sind in Betrieben mit 250 oder mehr Beschäftigten tätig.
  • Es fehlt häufig an Mitteln für Innovation und für das Erschließen von Exportmärkten.

Das Fazit – was das Gutachten aussagt

In seinem fast 20-seitigen Gutachten stützt sich Prof. Dr. Joachim Ragnitz auf amtliche Wirtschaftsdaten, Vergleiche mit anderen Bundesländern und Beispiele bestehender Stiftungen. Er analysiert die Branchenstruktur, bewertet Finanzierungsoptionen und ordnet die Idee der Zukunftsstiftung in einen breiteren ökonomischen Kontext ein. Dabei gelangt er zu dem Fazit: „Die Gründung einer Zukunftsstiftung ist ein wirksames Instrument, um Sachsens Wirtschaft langfristig zu stärken. Gerade in Anbetracht der strukturellen Schwächen und des anhaltenden Produktivitätsrückstands gegenüber Westdeutschland brauchen wir neue, strategische Impulse. Eine Stiftung kann unabhängig von kurzfristigen politischen Zyklen agieren und so nachhaltiges Wachstum fördern.“

Die Zukunftsstiftung – von der Idee zur Umsetzung

Seit Ende 2024 haben die Initiatoren über 100 Unternehmer aus der sächsischen Wirtschaft für ihre Idee begeistern können. Die Stiftung soll als langfristig angelegtes Finanzierungsinstrument möglichst unabhängig von Legislaturperioden agieren. Sie soll sächsische Unternehmen beim Wachstum unterstützen, helfen, größere Unternehmen in Sachsen anzusiedeln, strategisch wichtige Wirtschaftszweige stärken und die Innovationskraft Sachsens voranbringen. Kern ist die Kapitalbeteiligung der Stiftung an renditestarken Unternehmen mit Stiftungsmitteln, die primär durch Mittel des Freistaates selbst aufgebracht werden. 

„Das Gutachten von Herrn Prof. Ragnitz bestätigt eindrucksvoll, dass unsere Idee einer Zukunftsstiftung für Sachsen tragfähig und notwendig ist. Für die sächsische Wirtschaft ist das ein wichtiges Signal: Jetzt gilt es, den politischen Willen weiter zu wecken und gemeinsam dafür zu sorgen, dass diese Chance für den Wirtschaftsstandort Sachsen Realität wird“, erklärt Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig.

Bodo Rodestock, einer der Mitinitiatoren der Stiftungsidee, Mitglied des Vorstands der VNG AG sowie Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Leipzig, ergänzt: „Das Gutachten von Professor Ragnitz zeigt auf, dass die Zukunftsstiftung einen Beitrag für zukünftige Wertschöpfung und die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Sachsen leisten kann. Damit kann die Stiftung zugleich helfen, die Zuversicht in die wirtschaftliche Perspektive des Freistaates Sachsen nachhaltig zu stärken.“

Klarer Auftrag im Koalitionsvertrag

Der 2024 zwischen CDU und SPD geschlossene Koalitionsvertrag sieht eine Prüfung der Stiftungsidee bereits vor. Seither wurde das Konzept weiter geschärft. Außerdem fanden Gesprächsrunden mit Mitarbeitenden verschiedener Ministerien statt. Die Idee ist tragfähig – das zeigt die breite Unterstützung aus der sächsischen Wirtschaft ebenso wie das Fazit des Gutachtens. Ein eindeutiger Handlungsauftrag an die Politik, die Zukunftsstiftung endlich auf den Weg zu bringen.

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