MITTEN IN DER ENERGIEWENDE Analysen - Einblicke - Erfahrungen NEWS, TRENDS, IMPULSE für Mitgliedsunternehmen der IHK und Entscheidungsträger
4 12 Schwerpunktthema Energie Nicht nur die Energieerzeugung, sondern auch ihre Nutzung technologieoffen zu gestalten - das ist eine zentrale Forderung der Wirtschaft. Einblicke und Ausblicke zu einem brennenden Thema 6 9 Die Besten ihrer Fächer Landesweit beste Azubis in Leipzig geehrt Investitionen statt Zuschüsse Zukunftsstiftung gefordert Gesetze 2025 Was sich für Firmen ändert 2 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Inhalt
Ihr Kristian Kirpal 26 Buchrezension „China, mein Vater und ich. Über den Aufstieg einer Supermacht und was Familie Lee aus Wolfsburg damit zu tun hat“ Liebe Leserin, lieber Leser, die Frage, ob die Energiewende gescheitert sei, ist eine rhetorische, denn es gibt kein Zurück. Wir stecken längst schon mittendrin. Mehr als 60 Prozent unseres Stroms kommen aus erneuerbaren Quellen. Das heißt nicht, dass sich alle Sorgen in Luft aufgelöst hätten. Im Gegenteil: Es gibt harte Nüsse zu knacken, und nicht wenige davon. Die drei wesentlichen Anforderungen lesen sich wie folgt: Ökonomisch, ökologisch und sicher muss die Energieversorgung sein. Und ein vierter Punkt kommt hinzu: Akzeptanz. Viele im Land sind auf das Thema Energiewende nicht gut zu sprechen. Hinsichtlich der Akzeptanz könnte man davon sprechen, dass die Energiewende zu scheitern droht. Diese Reputationslücke muss die Politik schließen. Und das ist nicht weniger als die Quadratur des Kreises. Eine entscheidende Frage ist die nach den Speichern: Wie fängt man die Energiespitzen ein, wenn die Sonne lacht, der Wind weht und das Netz überlastet ist? Corinne Ziege, Geschäftsführerin von Nikkiso CRYOTEC in Wurzen, benennt mit Power to X eine Zauberformel. X steht als Variable für Stoffe, in denen Energie gebunden wird. Dazu zählen Flüssiggase, für deren Produktion ihre Firma Anlagen baut. Seien Sie in diesem Heft eingeladen, sich dem Thema von mehreren Seiten zu nähern und sich inspirieren zu lassen für Ihren Umgang mit der Materie. Inhalt Zur politischen Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Zukunftsstiftung für Sachsen . . . . . . . . . . . . . . 5 Schwerpunktthema Energie ZurDekarbonisierung......................6 Zum Energieeffizienzgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Zu Speichern für grünen Strom . . . . . . . . . . . . 10 Zum Energie- und Klimaschutzausschuss . . . . 11 BesteAzubisgeehrt......................12 Feiertage in Cybersicherheit . . . . . . . . . . . . . . 14 KI-Rechenzentrum geplant . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Gesetzesänderungen 2025 . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Abgeordnete diskutieren Konjunktur . . . . . . . . 19 Deutsch-Französischer Wirtschaftskongress . . 20 Veranstaltungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Buchrezension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3 Editorial IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
„Voller Fokus auf die Wirtschaft!“ und „Wirtschaft muss zukünftig Chefsache werden!“ - mit diesen Thesen nahmen die drei sächsischen Industrie- und Handelskammern die Landtagswahl in Sachsen am 1. September 2024 und die beginnende Regierungsbildung in den Blick. Ihre Auffassung: In einer der schwersten Wirtschaftskrisen unserer Zeit, geprägt von Konjunkturschwäche und Investitionszurückhaltung, sei es notwendig, die sächsische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Bereits im Frühjahr 2024 haben die IHKs Chemnitz, Dresden und zu Leipzig ihre gemeinsamen Wahlprüfsteine veröffentlicht. Unmittelbar nach der Landtagswahl, am 4. September, trafen die Präsidien der drei Sächsischen IHKs in Dresden aufeinander, um über das Ergebnis der Wahl zu beraten, abzuleiten, welche Auswirkungen auf die Wirtschaft im Freistaat zu erwarten sind, sowie abzustimmen, wie man sich in die bevorstehenden Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen einbringen will. Die klare Botschaft war: Gezielte Interessenvertretung, die IHKs wollen mit an den Verhandlungstisch. In den folgenden Wochen haben die Kammern die Sondierungs- und Koalitionsgespräche eng begleitet. Gemischte Thementeams aus Vertretern des Ehrenamts und aus dem Mitarbeiterstab der IHKs hatten Positionen ausgetauscht und Vorschläge erarbeitet. 15 Themenpunkte wurden verabredet: unter anderem für einen Kurswechsel in der Personalpolitik der Landesverwaltung – jenseits von Lehrern und Polizei – hin zu weniger Stellen, für einen Paradigmenwechsel in der Förderlandschaft des Freistaates, wofür auch ein neues strategisches Investitionsinstrument zu schaffen sei, für den Erhalt eines schlanken Vergabegesetz ohne ideologischen Ballast sowie dafür, die Infrastruktur-, Fachkräfte- und Bildungspolitik in Sachsen neu auszurichten. Gerüstet mit diesem Arbeitspaket gelang den IHKs ein Novum in der sächsischen Landespolitik: Leipzigs IHK-Präsident Kristian Kirpal hat als Mitglied der Arbeitsgruppe Wirtschaft an den Sondierungsgesprächen von CDU, SPD und BSW teilgenommen. Auch nach dem Ausstieg des BSW aus den Sondierungsverhandlungen blieb dieser enge Draht zur Politik erhalten. Da es sich abzeichnet, dass sich in Sachsen eine Minderheitsregierung bildet, ist es aus Sicht der IHK mit Blick auf die kommenden Jahre wichtig, die Stimme der Wirtschaft stetig einzubringen. Zusätzliche Unsicherheiten und Unwägbarkeiten für die Wirtschaftsentwicklung seien entstanden, da das Ende der Ampelkoalition ins Haus steht und nach der US-Präsidentschaftswahl neue internationale Handelsbarrieren drohen. Von der vorgezogenen Bundestagswahl, die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden wird, müsse ein deutliches Zeichen des Aufbruchs ausgehen. Auch hier wird die IHK zu Leipzig gemeinsam mit den Sächsischen IHKs die Interessen der regionalen Wirtschaft vertreten. [Stand: 13. Dezember 2024] Interessenvertretung Zwischen Stillstand und Neustart Zur politischen Lage: Wirtschaft fordert Stabilität und klaren Kurs im Freistaat Sachsen und im Bund Ansprechpartner: André Grüner Der Plenarsaal des sächsischen Landtags: Die IHK sitzt redet beim Koalitionsvertrag mit. 4 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Interessenvertretung
WIRTSCHAFT: Herr Hug, wen sprechen Sie an? Hug: Vor allem die Politik in Sachsen, gerade jetzt vor der neuen Legislaturperiode. Mehr als 100 Unterstützende aus der Unternehmerschaft haben wir schon und hoffen auf noch mehr, die wir von unserer Initiative überzeugen. WIRTSCHAFT: Wozu überhaupt eine Zukunftsstiftung für Sachsen? Hug: Uns fehlt ein Instrument, das unabhängig von Haushalts- und politischen Zwängen nachhaltige Impulse setzt – um in zukunftsweisende Wirtschaft, Innovation, Forschung und Technologietransfer zu investieren. WIRTSCHAFT: Was soll gefördert werden? Hug: Hier geht es nicht um Förderung, sondern um strategische Investitionen. Die Stiftung, die sich aus Landesmitteln und potenziellen Sondererlösen speisen soll, kann langfristig in Unternehmen und in nachhaltige Zukunftsprojekte investieren, etwa in Dekarbonisierung, KI, Digitalisierung und Industrie 4.0. Was investiert wird, ist kein verlorener Zuschuss, sondern eine Investition, die auch Erträge erwirtschaftet, die wiederum investiert werden. Solche Wirtschaftsimpulse wirken langfristig, nicht zuletzt, weil sächsisches Eigenkapital entsteht. Darum ist es in den neuen Bundesländern nach wie vor schlecht bestellt. Wir wollen eine Gründerwelle anstoßen, Start-ups mit hohem Wachstumspotenzial fördern und den Mittelstand stärken. Und natürlich: Wir wollen das Konzept mit der Politik diskutieren und präzisieren; es soll existierende Instrumente der Unternehmensfinanzierung ergänzen. WIRTSCHAFT: Welche Erfahrungen mit solchen Stiftungen gibt es anderswo? Hug: Der Stiftungsgedanke ist weit verbreitet. Hervorragende Beispiele sind Thüringen und – mit der RAGStiftung – Nordrhein-Westfalen, die die öffentliche Hand entlastet und die ehemaligen Zechenstandorte zu transformieren hilft. WIRTSCHAFT: Wer soll dann über die Projekte entscheiden? Hug: Ein Stiftungsrat als unabhängiges Kuratorium, bestehend aus Vertretern der Staatsregierung, Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaften, könnte die Stiftung begleiten. WIRTSCHAFT: Angesichts der Haushaltslage: Warum gerade jetzt? Hug: Wichtig ist, dass wir von dem Stiftungsgedanken überzeugt sind und loslegen. Der beste Zeitpunkt dafür wäre gestern gewesen. Der zweitbeste Zeitpunkt ist heute. „Der zweitbeste Zeitpunkt ist heute“ Zukunftsstiftung für Sachsen Mehr Informationen & Kontakt Auf www.zukunftsstiftung-sachsen.de finden Sie weitere Details, gegebenenfalls auch für Ihr eigenes Engagement, zudem die jeweils aktuelle Übersicht der Unterstützenden. Um jährlich Mittel für Wachstumsinitiativen bereitzustellen, regt die IHK zu Leipzig eine Zukunftsstiftung für Sachsen an, die Teil des Koalitionsvertrags werden soll. IHK-Vizepräsident Christophe Hug ist Mitinitiator des Appells „Gemeinsam mehr Unternehmertum wagen! Sachsen braucht eine Zukunftsstiftung“. André Grüner hat ihn befragt, an wen und worauf sich der Appell richtet. IHK-Vizepräsident Christophe Hug Zukunftsstiftung 5 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
„Dekarbonisierung mit Augenmaß“ Hohe Energiekosten sorgen für schleichende Abwanderung. Darüber, wie die IHK dagegen vorgeht, über Technologieoffenheit, Infrastrukturinvestitionen und die europäische Harmonisierung der Energiewende sprachen wir mit Kristian Kirpal, Unternehmer und Präsident der IHK zu Leipzig. WIRTSCHAFT: Herr Kirpal, der Preisschock bei der Energie ist fürs Erste überstanden. Wie ist die Lage in den Unternehmen jetzt? Kirpal: Das mit dem Preisschock stimmt zwar, aber das Preisniveau ist trotzdem hoch im Vergleich zu dem, was wir mal hatten. Die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, aber auch Spekulationen schlagen auf die Gaspreise durch. Deutschland ist abhängig von LNG (Liquefied Natural Gas, verflüssigtes Erdgas – d. Red.), das teuer auf dem Seeweg importiert wird, während russische Pipeline-Gaslieferungen weggefallen sind. Am stärksten sind energieintensive Branchen betroffen, wie Chemie, Glasindustrie und Papierfabriken. Wir erleben, dass Investitionen schleichend ins Ausland abwandern. WIRTSCHAFT: Was kann man dagegen tun? Kirpal: Als IHK setzen wir uns dafür ein, dass die Politik die Rahmenbedingungen ändert. Einige unserer Forderungen sind inzwischen umgesetzt. Dazu gehört die Stromsteuer. Die wird 2025, wie von uns verlangt, auf das europäische Mindestmaß von 0,05 Cent pro Kilowattstunde gesenkt, zunächst für das produzierende Gewerbe. Das wünschen wir uns für die gesamte Wirtschaft. IHK-Präsident Kirpal: „Im Moment werden wichtige Vorhaben verschleppt.“ 6 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Energie Spezial
WIRTSCHAFT: Die Interessenvertretung der IHK zeigt also Wirkung? Kirpal: Ja, wir erleben Schritte in Richtung mehr Markt. Aber da ist noch Luft nach oben. Im Moment werden wichtige Vorhaben verschleppt, weil die Koalition im Bund zerbrochen ist. Dazu zählt, dass die Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen entfallen und die Direktvermarktungspflicht ausgeweitet werden sollen. Es ist egal, wer das Notwendige umsetzt, um Stromsystem und Preise stabil zu halten – Hauptsache, es wird schnell umgesetzt. Uns ist zudem wichtig, dass nicht nur die Energieerzeugung, sondern auch ihre Nutzung technologieoffen gestaltet wird. Dazu rechnen wir einerseits verschiedene Arten, Energie netzdienlich zu speichern, etwa über Batteriespeicher, Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge, und andererseits Varianten, Energie so an Stoffe zu binden, dass sie marktfähig weiterverwertbar sind; das läuft unter dem Begriff Power to X. Außerdem brauchen wir eine ausreichend dimensionierte Netzinfrastruktur. WIRTSCHAFT: Da sprechen wir über enorme Investitionen … Kirpal: Das ist so. Aber ohne Netzinfrastruktur verpufft das Potenzial. Wir müssen wegkommen von der reinen Erzeugungsförderung und die gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion über die Speicherung bis hin zum Transport – in Angriff nehmen. Wir rechnen mit 600 bis 800 Milliarden Euro, die in die Stromnetze, Speicher und steuerbare Kraftwerke fließen müssen. Da haben wir über die Wärmewende noch gar nicht gesprochen. Und die wird Kommunen, Energieversorgern und Wohnungswirtschaft viel abverlangen. „Wir müssen wegkommen von der reinen Erzeugungsförderung und die gesamte Wertschöpfungskette in Angriff nehmen.“ WIRTSCHAFT: Wo soll das Geld herkommen? Kirpal: Für solche Mammutaufgaben muss man staatliche Förderung, darunter europäische Gelder, mit marktwirtschaftlichen Anreizen und privatem Kapital kombinieren, etwa über Investitionsboni oder steuerliche Abschreibungen. Was über den Emissionshandel eingenommen wird, könnte direkt in Infrastrukturprojekte und einen Investitionsfonds fließen. Aber all das muss langfristig planbar sein, die Regeln dürfen sich nicht dauernd ändern, sonst steckt da niemand sein Geld rein. WIRTSCHAFT: Nun gestalten verschiedene Länder ihre Energiepolitik unterschiedlich. Müsste man hier nicht auch ansetzen, wenn wir Abwanderung verhindern wollen? Kirpal: Das stimmt, das führt zu Wettbewerbsverzerrungen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Marktregeln und Fördersysteme harmonisiert werden. Der europäische Emissionshandel muss so weiterentwickelt werden, dass wir keinen Nachteil bei Exporten erleiden. Emissionshandel und Umweltstandards sind am wirkungsvollsten, wenn sie global gelten. WIRTSCHAFT: Gibt es auch wirtschaftliches Potenzial, das in der Energiewende schlummert und noch nicht gehoben ist? Kirpal: Lassen Sie mich klar sagen: An der Dekarbonisierung der Wirtschaft führt kein Weg vorbei. Nachhaltigkeit ist und bleibt ein Megatrend, auch, wenn zum Beispiel die USA im Moment in eine andere Richtung steuern. Wenn wir es schlau anstellen, entstehen über Innovationen neue Geschäftsmodelle. Wasserstoffwirtschaft und Kohlendioxidmanagement sind zentrale Innovationsfelder. Aber wir müssen unsere Industriebetriebe mitnehmen. Wenn zum Beispiel eine Gießerei keinen Wasserstoff verfeuern kann, weil ihre Öfen noch nicht darauf ausgelegt sind, darf man die Firma dafür nicht bestrafen. Wir brauchen Augenmaß und müssen den Unternehmen die Zeit geben, die sie für Innovationen brauchen. Wenn wir das ausgewogen hinkriegen, gewinnen Klimaschutz und Wirtschaft gleichermaßen – und damit wir alle. (jad) 7 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Energie Spezial
„Unverhältnismäßigen Aufwand unterbunden“ Der Bundestag hat verbindliche Ziele gesetzt: Der Endenergieverbrauch in Deutschland soll bis 2030 gegenüber 2008 um 26,5 Prozent sinken. Das steht im Energieeffizienzgesetz, beschlossen im September 2023. Wie das bewerkstelligt werden soll, über Für, Wider und was die IHK zu Leipzig anzubieten hat – dazu ein Interview mit dem IHK-Energieexperten Benjamin Rummel. WIRTSCHAFT: Herr Rummel, was bedeutet das Energieeffizienzgesetz für Unternehmen? Rummel: Mit dem Gesetz greifen Stück für Stück Vorgaben für energieintensive Unternehmen, Rechenzentren und den öffentlichen Sektor. Es schreibt Energie- und Umweltmanagementsysteme vor, und es sind zertifizierte Pläne zu Energieeffizienzmaßnahmen zu veröffentlichen, wenn auch unter Wahrung des Betriebsgeheimnisses. Erstmalig ist Abwärme zu melden, damit sie weiter genutzt werden kann. WIRTSCHAFT: Ist das nicht ein Haufen Aufwand für die Unternehmen? Rummel: Definitiv. Staatliches Mikromanagement durch formalisierte Pflichten bindet personelle und finanzielle Ressourcen, denn es muss unnötig viel dokumentiert und zertifiziert werden, ohne dass die Energieeffizienz wächst. Gleichzeitig besteht Fachkräftemangel bei der Zertifizierung. Für Unternehmen ist es ratsam, sich frühzeitig zu kümmern. WIRTSCHAFT: Haben die Unternehmen selbst etwas davon? Rummel: Zwar greifen marktwirtschaftliche Mechanismen schon mit aller Härte; Energie- und Umweltmanagementsysteme helfen dennoch, Einsparpotenziale zu erkennen und Prozesse zu optimieren. Möglich sind Synergien, um etwa die Daten für den Nachhaltigkeitsbericht zu erfassen, bei der Bewertung durch Kreditinstitute, oder wenn es darum geht, Fördermittel zu beantragen. WIRTSCHAFT: Hat die IHK im Gesetzgebungsprozess Einfluss genommen? Rummel: Uns ist es als IHK-Organisation gelungen, bei der Pflicht zur Abwärmemeldung Bagatellgrenzen durchBenjamin Rummel 8 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Energie Spezial
zusetzen, so dass nicht für jeden Laptop die Abwärme gemessen werden muss. Wir haben also unverhältnismäßigen Aufwand unterbunden und Klarheit geschaffen. WIRTSCHAFT: Und fürs Klima bringt das Gesetz – genau was? Rummel: Energieeffizienz wird zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil. Ab 2027 steigen die CO₂-Preise, weil der europäische Emissionshandel auf Wärme und Verkehr ausgeweitet wird. Angesichts des Emissionshandels ist fraglich, ob es zusätzlich so viel Bürokratie braucht, zumal beim Energiesparen nicht zwischen erneuerbaren und fossilen Energiequellen unterschieden wird. Die Festlegung absoluter nationaler Einsparziele könnte verunsichern und mutige Investitionen hemmen. Wenn industrielle Prozesse, deren Energieverbräuche unvermeidlich hoch sind, dorthin verlagert werden, wo die Umweltstandards geringer sind, hilft das dem globalen Klimaschutz nicht, und es schwächt die heimische Wirtschaft. WIRTSCHAFT: Was ist von der neuen Abwärmeplattform zu erwarten? Rummel: Damit gehen wir in Richtung Wärmewende. Produzierende Unternehmen mit unvermeidlichen Abwärmeprozessen sind wichtig für die künftige klimafreundliche und kostengünstige Wärmeversorgung. Mit der Plattform sollen solche Abwärmepotenziale systematisch erfasst und für die lokale Wärmeversorgung nutzbar gemacht werden. WIRTSCHAFT: Was bietet die IHK zu Leipzig ihren Mitgliedsunternehmen in Sachen Energie an? Rummel: Unser Energie- und Klimaschutzausschuss berät die Vollversammlung der IHK. Wir engagieren uns für eine sichere, klimafreundliche und wettbewerbsfähige Energieversorgung und vernünftige regulatorische Rahmenbedingungen. Die IHK bietet Orientierung bei rechtlichen Fragen, Fördermitteln oder Energiemanagementsystemen. Und wir bieten Veranstaltungen, zum Beispiel am 22. Januar einen ganzen Tag zur Wärmewende (siehe Veranstaltungstipps – d. Red.) WIRTSCHAFT: Summa summarum: Sind wir auf dem richtigen Weg? Rummel: Viele Unternehmen arbeiten längst an ihrer Energieeffizienz: Energie ist teuer und der Wettbewerbsdruck hoch. Deutschland hat als führende Technologienation gezeigt, dass sich Wirtschaftswachstum prinzipiell von klimaschädlichen Emissionen entkoppeln lässt, wodurch auch die Folgekosten des Klimawandels gedämpft werden können. Von daher bin ich optimistisch. Dirigistische Gesetze, die den angeschlagenen Standort unattraktiver machen, sind jedoch der falsche Weg. (jad) Energieeffizienzgesetz: Was kommt ab 2025 auf wen zu? Unternehmen ab 2,5 GWh ■ Abwärmemeldung: Erstmeldung der Abwärmepotenziale bis 1. Januar 2025, danach jährliche Meldungen bis zum 31. März. ■ Bagatellgrenzen: Keine Meldepflicht für Anlagen mit <200 MWh oder Standorte mit <800 MWh Abwärme. Unternehmen ab 7,5 GWh ■ Managementsysteme: Verpflichtung zur Einführung eines zertifizierten Energiemanagementsystems (ISO 50001) oder Umweltmanagementsystems (EMAS). ■ Schwellenwertprüfung: Durchschnittsverbrauch der letzten drei Jahre wird zu Jahresbeginn geprüft. Bei Überschreiten gilt eine Umsetzungsfrist von 20 Monaten. ■ Frist: Erste Unternehmen müssen bis zum 18. Juli 2025 ein Managementsystem implementieren. Rechenzentren (auch unternehmensintern) ■ Managementsysteme: ISO 50001 oder EMAS bis 2025. ■ Erneuerbare Energien: 100 % bilanzieller Grünstrom bis 2027. ■ Effizienzstandards: Anforderungen wie Power Usage Effectiveness (PUE). Öffentlicher Sektor ■ Energieeinsparung: Ab 2024 jährliche Einsparung von 2 % Endenergie verpflichtend. ■ Vorbildrolle: Verpflichtung zu energieeffizienten Beschaffungen und Transparenz bei Fortschritten. 9 Energie Spezial IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
Der Klimageist aus der Flasche Der grüne Strom ist da. Wie man ihn speichert – dafür legt der Anlagenbauer Nikkiso CRYOTEC in Wurzen mit Ideen und Lösungen vor. Gase in Gefäße zu bannen – das ist die Superkraft, die die Firma von Corinne Ziege beherrscht. Nikkiso CRYOTEC heißt sie, und mit 40 Beschäftigten plant und stellt sie Anlagen her, in denen Gase gereinigt und kryogen, also tiefkalt verflüssigt werden, darunter Sauerstoff, Argon, Wasserstoff und Kohlendioxid. Vom Wurzener Stadtrand aus werden solche Anlagen in alle Welt geliefert. Gebraucht werden Flüssiggase für vielerlei: Krankenhäuser sind auf Sauerstoff für Beatmungsgeräte angewiesen; während der Corona-Pandemie rückte das ins öffentliche Bewusstsein. Beim Sauerstoff folgen die Anlagenbauer medizinischen Standards, während der interne Spitzname beim Kohlendioxid „Coca-Cola-Standard“ lautet – weil es darum geht, dass Getränke lebensmitteltauglich blubbern. Kohlendioxid ist jedoch nicht nur in Kaltgetränken heiß begehrt, sondern hat auch in Zeiten der Energiewende Hochsaison: „Dass wir es beherrschen, Kohlendioxid zurückzugewinnen, hat uns weltweit Aufmerksamkeit und Erfolg beschert“, erzählt Corinne Ziege, die von Haus aus Geographin ist. Aus der Luft gegriffen Eine Anfrage aus Neuseeland gab den Ausschlag: „Neuseeland ist Vorreiter der Nutzung erneuerbarer Energien. Dort wird geothermische Energie unter anderem genutzt, um grünen Wasserstoff zu produzieren“, so Corinne Ziege. Das Kohlendioxid, das dabei anfällt, soll eingefangen werden, deshalb klopften die Neuseeländer beim japanischen Konzern Nikkiso an. Der wiederum schaltete Corinne Ziege ein. Das Ende vom Lied sei eine „grandiose Entwicklung“: CRYOTEC gehört nun zum Nikkiso-Konzern mit seinen 1.500 Angestellten – und hat Zugang zu Märkten weltweit. Kohlendioxid binden – ist das nicht, was Bäume tun? „Ja, aber es kann sinnvoll sein, es technisch aus der Luft zu ziehen – zum Beispiel, wenn kostenloser Strom aus Sonne oder Wind übrig ist. Wenn es uns gelingt, solche Spitzen umzuwandeln in brauchbare Energieträger, lösen wir eine Kernfrage der Energiewende und des Klimawandels.“ Neben seiner Eigenschaft als Klimaschädling sei Kohlendioxid in der Chemieindustrie als Grundstoff begehrt. Power to X Corinne Ziege plädiert dafür, bei der Energiewende keine Einheitslösung von oben zu verordnen. „Man sollte darauf vertrauen, dass sich regional das jeweils bedarfsgerechte Szenario herausbilden wird.“ Power to X benennt sie die Zauberformel, wobei das X als Variable für alle Stoffe steht, die sich eignen, Energie in lagerbarer und sinnvoll weiterverwendbarer Form zu binden. Das könne Druckluft sein, etwa in Bergbaugebieten, oder Ammoniak für Düngemittel oder Methanol als Synthese-Rohstoff in der chemischen Industrie – oder eben Wasserstoff, der sich auf Jahre hinaus speichern lässt. „Beim Betanken von Wasserstoff zählt Nikkiso in den USA und Südkorea zu den Vorreitern; das ist eine Expertise, die ich verstärkt in den deutschen Markt holen will“, blickt die Firmenchefin voraus. Ihre Firma platzt aus allen Nähten – weshalb sie die Produktionskapazitäten verdoppelt: Eine neue Werkhalle ist im Bau und soll Mitte nächsten Jahres übergeben werden. „Nicht aufregen, sondern machen“ Die Wasserstoffcommunity ist eine weltweite: „Da herrscht reger Austausch, und die Erkenntnisse werden Open Source zugänglich gemacht.“ Für die jeweilige Herkunft des Wasserstoffs gilt eine Farbenlehre: Unter anderem ist grüner Wasserstoff jener, der kohlendioxidneutral durch erneuerbare Quellen über Elektrolyse oder aus Biomethan erzeugt wird. Dagegen stammt blauer Wasserstoff aus Erdgas; er ist umstritten, weil das entstehende Kohlendioxid gespeichert werden muss. Corinne Ziege hält es für nicht zielführend, nach einer solchen Farbenlehre vorzugehen: „Wir sollten uns weniger über fehlende Standards ärgern, sondern sie aktiv mitgestalten.“ (jad) Corinne Ziege in der Werkhalle: „Standards aktiv mitgestalten“ 10 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Energie Spezial
Seit wann sind Sie im Ausschuss, seit wann Ausschussvorsitzender? Ich bin seit 2016 in der Vollversammlung der IHK zu Leipzig und im Energieausschuss ehrenamtlich tätig, der damals neu gegründet wurde. Im April 2019 wurde ich zum Ausschussvorsitzenden gewählt und leite ihn nunmehr in der zweiten Legislaturperiode. Wo sehen Sie den Hauptzweck des Ausschusses Energie und Klimaschutz und wie wird dieser durch seine Mitglieder umgesetzt? Der Ausschuss unterstützt die Arbeit der Vollversammlung oder des Präsidiums. Als Ausschussmitglieder tragen wir zur sach- und fachkompetenten Meinungsbildung zu Energie- und Klimaschutzthemen in den Gremien bei. Wie viele Mitglieder hat der Ausschuss, wie setzt er sich zusammen? Und wie oft treffen Sie sich? Das Gremium setzt sich aus 15 bis 20 Mitgliedern zusammen, darunter Vertreter von Erzeugern konventioneller und regenerativer Energien, energieintensiven Betrieben, Energiedienstleistern, Netzbetreibern sowie Experten aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region. Ergänzt wird die Runde durch Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer mit Branchenbezug. Die Vielfalt im Mitgliedermix sorgt dafür, dass der Meinungsbildungsprozess ausgewogen ist, wobei sowohl Konsens als auch die Akzeptanz einzelner Standpunkte möglich sind. Der Ausschuss trifft sich regulär zu vier Sitzungen im Jahr, entweder in Unternehmen, im IHK-Gebäude oder online. Welche Erfolge hat der Ausschuss schon verzeichnen können? Der Ausschuss entwickelt die energiepolitischen Positionen mit, die Teil der wirtschaftspolitischen Leitlinien der IHK zu Leipzig sind. Das ist verantwortungsvoll, darin drückt sich das Vertrauen in unsere ehrenamtliche Arbeit aus. Besonders bei kurzfristigen Anfragen hat der Ausschuss an Bedeutung gewonnen, weil er pragmatisch bzw. praxisorientiert herangeht. Indem er Präsidium und Vollversammlung bei der Meinungsbildung unterstützt, stärkt er die Position der IHK gegenüber Politik und Verwaltung – gerade bei brisanten energiepolitischen Themen. Was sind Ihre nächsten Ziele mit dem Ausschuss? Die Themen Energie und Klimaschutz sind allgegenwärtig und sehr komplex, die Durchführung von gemeinsamen Sitzungen mit anderen Fach- und Branchenausschüssen der IHK zu Leipzig kann mehr Transparenz beziehungsweise Verständnis schaffen. Dies sinnvoll zu etablieren, ist mein persönliches Ziel als Ausschussvorsitzender. Teil 9 der Reihe Ehrenamt Weitere Informationen: Ansprechpartner: Benjamin Rummel Der Ausschuss Energie- und Klimaschutz Hendrik Franke „Stark bei brisanten energiepolitischen Themen“ Im Gespräch: Hendrik Franke, Vorsitzender des Energie- und Klimaschutzausschusses bei der IHK zu Leipzig 11 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Ehrenamt
Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig, nannte die Landesbesten „die Leistungselite der beruflichen Ausbildung“ und fügte hinzu: „Bessere Botschafterinnen und Botschafter für die duale Ausbildung kann ich mir nicht denken.“ Sie alle haben ihre Ausbildung mit „sehr gut“ abgeschlossen, bei den Abschlussprüfungen also mindestens 92 von 100 möglichen Punkten erreicht; zugleich haben sie in ihrem Beruf jeweils besser als alle anderen abgeschnitten. „Eigenständig im Leben stehen“ Sechs der sächsischen Landesbesten haben es unter die bundesbesten Absolventinnen und Absolventen geschafft, die in Berlin von der Deutschen Industrie- und Handelskammer ausgezeichnet werden. Unter ihnen ist aus dem IHK-Kammerbezirk Leipzig Nils Elia Thomas, frisch gebackener Rohrleitungsbauer bei der Arlt Bauunternehmen GmbH in Frohburg: „Durch die Ausbildung habe ich ein Grundlevel erreicht und gelernt, was es heißt, eigenständig im Leben zu stehen. Für mich spricht das dafür, eine Ausbildung zu beginnen.“ „Mit Geschick ans Ziel“ Patricia Siebert, die bei der IHK zu Leipzig die Prüfungsorganisation leitet, dankte allen, die die Absolventinnen und Absolventen auf ihrem Weg begleitet haben – den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Unternehmen, „die unseren beruflichen Nachwuchs in Industrie und Handel mit Können, Geschick, Einfühlungsvermögen, Verantwortung und Energie ans Ausbildungsziel geführt haben“, daneben den Lehrkräften an den Berufsschulen, aber auch Eltern und Freunden, die dem Nachwuchs emotional oder fachlich zur Seite standen. Sie sind die Besten ihres Jahrgangs: 62 Absolventinnen und Absolventen, darunter zwölf aus dem IHK-Bezirk Leipzig, wurden am 12. November in den Salles de Pologne als Landesbeste geehrt. Champions der dualen Ausbildung Feierlicher Rahmen in den Salles de Pologne: Ehrung der Landesbesten Ehrung der Landesbesten 12 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
Blumen für die Jahrgangsbesten ■ Metahan Acar, Fertigungsmechaniker ■ Lennart Busch, Eisenbahner im Betriebsdienst (Fachrichtung Fahrweg) ■ Maria Ramona Eisold, Buchhändlerin ■ Markus Händel, Eisenbahner im Betriebsdienst (Fachrichtung Lokführer und Transport) ■ Gina Maria Hesse, Industriekauffrau ■ Julia Kasperski, Werkstoffprüferin ■ Vanessa Kaupe, Medienkauffrau Digital und Print ■ Clemens Pohl, Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste ■ Luise Reiche, Floristin ■ Jordan Rothe, Hotelfachmann ■ Nils Elia Thomas, Rohrleitungsbauer (zugleich Bundesbester) ■ Annkatrin Zemouri, Hotelfachfrau „Berufliche Träume verwirklichen“ Das Grußwort zur Veranstaltung hielt die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, die „für eine neue Wahrnehmung der beruflichen und weiterführenden Bildung“ plädierte, „getragen von wechselseitiger Wertschätzung.“ Berufliche und akademische Bildung ergänzten einander. Sie setze sich für Bildungswege und Aufstiegsmöglichkeiten ein, „die allen Chancen bieten, ihre beruflichen Träume zu verwirklichen“. Mehr Stellen für Fachleute Für die heimische Wirtschaft wünschte sich Kristian Kirpal, dass Familien und Jugendliche zur Verfügung stehende Bildungswege ausreichend kennen, beispielsweise die höherqualifizierende Berufsbildung: „Wir müssen darauf hinwirken, solche Wege weiter auszubauen.“ Er verwies auf die Bedeutung der beruflichen Ausbildung. Derzeit begännen etwas mehr junge Menschen ein Studium als eine Berufsausbildung. Und das, obwohl sich 48 Prozent der offenen Stellen in sächsischen Unternehmen an Facharbeiterinnen und Facharbeiter richteten, in nur 13 Prozent seien Hochschulabsolvierende gesucht. „Dieses Verhältnis sollte sich auch in den Ausbildungswegen widerspiegeln“, forderte Kirpal. (jad) Wir gratulieren den herausragenden Absolventinnen und Absolventen aus unserem Kammerbezirk: Ansprechpartnerin: Patricia Siebert Interview mit Nils Elia Thomas, Bundesbester Ehrung der Landesbesten 13 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
Damit Weihnachten nicht zum Albtraum wird Cyber-Sicherheitsnetzwerk Sachsen gibt Tipps gegen Cyberkriminelle / IT-Notfallkarte mit Tools und Sofortmaßnahmen für den Ernstfall aktualisiert erhältlich Über die Weihnachts- und Jahreswechseltage sind Cyberkriminelle besonders aktiv. Hacker wissen, dass viele ITAbteilungen in dieser Zeit mit reduziertem Personal arbeiten. Daneben greifen Cyberkriminelle vermehrt kleinere Unternehmen an, erwarten sie hier doch den wenigsten Widerstand. Bevor Sie in die wohlverdiente Feiertagspause gehen: Machen Sie es unwillkommenen Gästen, die es auf Ihr Unternehmen abgesehen haben, möglichst schwer! Das ist in wenigen Schritten getan: 1. Backups durchführen: Sorgen Sie dafür, dass alle Daten gesichert sind – am besten auf mindestens zwei verschiedenen Datenträgern (und lagern sie an einem externen Ort). 2. Patches und Updates installieren: Überprüfen Sie, ob Ihre Systeme auf dem neuesten Stand sind. 3. Passwörter aktualisieren: Nutzen Sie sichere Passwörter und aktivieren Sie mindestens eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. 4. Alarmanlagen checken: Ob digital oder analog – sorgen Sie dafür, dass Sicherheitsvorkehrungen greifen. 5. Wenn möglich, stellen Sie sicher, dass Sie während der Feiertage immer mal die Systeme prüfen, um mögliche Auffälligkeiten schnell zu entdecken. 6. IT-Notfallkarte bereithalten: Beschäftigen Sie sich frühzeitig mit dem IT-Notfallmanagement und klären Sie, welche Notfallkontakte über die Feiertage erreichbar sind. So können Sie im Ernstfall schnell und effektiv reagieren. Aufgrund der hohen Nachfrage im Jahr 2023 wurde vom CSN Sachsen eine aktualisierte IT-Notfallkarte erstellt, die Tools und Sofortmaßnahmen für den Ernstfall enthält. Diese Karte bietet klare Anweisungen, wie Sie wichtige Maßnahmen einleiten und Ihren Geschäftsbetrieb schnellstmöglich wiederherstellen können. Dem Cyber-Sicherheitsnetzwerk Sachsen (CSN Sachsen) gehören das sächsische Landeskriminalamt, die Digitalagentur Sachsen und die IHK zu Leipzig an. Informationsveranstaltung der IHK zu Leipzig Die IHK zu Leipzig lädt am 13. Februar 2025 zwischen 15:30 Uhr und 17:30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung für mehr Cybersicherheit im Mittelstand ein. Volker Fett, Projektleiter der Transferstelle Cybersicherheit im Mittelstand, referiert zur Gesetzgebung im Rahmen der NIS2-Richtlinie sowie zur möglichen Betroffenheit, den Umsetzungspflichten und zu Chancen für die Verbesserung des eigenen Sicherheitsniveaus. Um frühzeitige Anmeldung wird gebeten. Weitere Informationen zur IT-Sicherheit Ansprechpartnerin: Jenny Krick Kriminelle aus der Cyberwelt agieren selten mit offenem Visier 14 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Cybersicherheit
KI-Rechenzentrum geplant Strukturwandelprojekt soll Region Leipzig für die Zukunft fit machen / 60 Millionen Euro Förderung / Fertigstellung voraussichtlich 2026 In der Zwickauer Straße in Leipzig entsteht in den nächsten Jahren das KI-Rechenzentrum Leipzig. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilienmanagement plant das Projekt mit einer Nutzfläche von 1.000 Quadratmetern und einem F inanzierungsvolumen von 60 Millionen Euro. Nach der Fertigstellung werde das Rechenzentrum der Universität Leipzig als Nutzerin übergeben, so Dieter Lehmann, CIO der Universität Leipzig. 45 Millionen Euro fließen in das Gelände und Gebäude, für 15 Millionen Euro wird Computertechnik der neuesten Generation angeschafft. „Die Mittel stammen zu 100 Prozent aus einer Förderung auf Basis des Investitionsgesetzes Kohleregionen“, erklärt Lehmann. Das Mitteldeutsche Revier rund um Leipzig stehe mit der Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energien vor einem Strukturwandel, den Bund und Freistaat Sachsen mit Projekten unterstützen. Das KI-Rechenzentrum Leipzig ist eines dieser Strukturwandelprojekte, die die Region Leipzig für die Zukunft fit machen sollen, so Lehmann weiter. Hinsichtlich von Synergieeffekten für die regionale Wirtschaft erklärt Sebastian Frericks, der das Projekt als Wissenschaftlicher Manager begleitet: „Das KI-Rechenzentrum Leipzig wird auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die öffentliche Verwaltung und Wirtschaftstreibende der Region mit Services und Angeboten versorgen. Es stellt zukünftig eine der zentralen IT-Infrastrukturen der Wissenschaftsregion Leipzig dar.“ Die Forschung stehe allerdings im Vordergrund, daher werde es vorrangig um Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft gehen. Geplant sei zudem Vernetzung zur gemeinschaftlichen Arbeit an Projekten. Dieter Lehmann geht davon aus, dass der Freistaat Sachsen die Bauausführung des Projekts 2025 ausschreiben wird. „Ein Generalunternehmer soll den Bau entsprechend der Entwurfsplanung ausführen. Die Ausschreibung dazu wird öffentlich sein und allen Firmen offenstehen, die die Kriterien erfüllen.“ Interview mit Dieter Lehmann und Sebastian Frericks auf WIRTSCHAFT ONLINE Weitere Informationen zum KI-Rechenzentrum Leipzig „Das Rechenzentrum stellt zukünftig eine der zentralen IT-Infrastrukturen der Wissenschaftsregion Leipzig dar.“ Dieter Lehmann, CIO der Universität Leipzig Sebastian Frericks, Wissenschaftlicher Projektleiter 15 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 KI-Rechenzentrum
Neues Jahr, neue Regeln Zum Jahreswechsel ändern sich zahlreiche Gesetze und Regelungen, die relevant für Unternehmen sind. Was mit dem Jahreswechsel 2024/25 auf Firmen zukommt - dazu hier eine Übersicht. Im Rahmen des Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) ist gesetzlich verankert, dass Berufsausbildungen digital zu schließen und zu beantragen sind. Dies hat die IHK zu Leipzig umgesetzt. Ausbildungsbetrieben ermöglicht das eine sichere digitale Vertragsvorbereitung die schnelle Vorabprüfung bei der IHK und die finale digitale Antragstellung. Das Versenden von Post entfällt. Es stehen ausführliche Beschreibungen sowie ein Merkblatt bereit. Bei Bedarf helfen die Ausbildungs-Berater nach Berufen von A bis Z. Digitaler Berufsausbildungsvertrag Da die Minijobgrenze sich am gesetzlichen Mindestlohn orientiert, steigt diese auf 556 Euro pro Monat. Mehr Informationen Ansprechpartner: Matthias Locker, Uwe Bock Minijobgrenze Die Hotelmeldepflicht für deutsche Staatsangehörige wird abgeschafft. Damit entfällt das lästige Ausfüllen von Meldescheinen. Hotelmeldepflicht 16 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Gesetzesänderungen
Das Verfahren zur „Validierung“ wird in ausgewählten Berufen ab 1. Januar 2025 im Gesetz verankert, im Rahmen des Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetzes (BVaDiG). Daraus ergeben sich Chancen für Berufserfahrene ohne Abschluss. In einem individuellen Feststellungsverfahren werden berufspraktische Kompetenzen bewertet. Das ergänzt bestehende erfolgreiche Instrumente der Beruflichen Bildung. Die Validierung liegt in Verantwortung der IHKs und hilft Betrieben, das Wissen und Können von Menschen ohne Berufsabschluss besser einzuschätzen und sie entsprechend ihrer Fähigkeiten im Arbeitsleben einzusetzen. Das Verfahren hilft zudem, einen Weiterbildungsbedarf von angelernten Beschäftigten zu erkennen und sie passgenau weiterzuqualifizieren. Möglich ist das in 21 anerkannten Berufen für Menschen, die älter als 21 Jahre sind. Ansprechpartner für alle Anträge und Verfahren in Sachsen ist die IHK Dresden. Berufsausbildung Das Wachstumschancengesetz vom 27. März 2024 (BGBl 2024 I Nr. 108) ist ein umfangreiches Reformpaket, das verschiedene steuerliche und bürokratische Erleichterungen für Unternehmen bringen soll. Ein zentraler Bestandteil des Gesetzes ist die Förderung der elektronischen Rechnungsstellung (E-Rechnung) im B2B-Bereich. Mit dem neuen § 14 UStG werden ab 2025, spätestens aber ab 2028 E-Rechnungen im B2B-Bereich verpflichtend. Bis einschließlich 2027 gelten Übergangsregelungen, sodass die zwingende Einhaltung ab 2028 zu beachten ist. Befristet bis zum 31. Dezember 2026 kann statt einer E-Rechnung auch eine sonstige Rechnung auf Papier oder mit Zustimmung des Empfängers in einem anderen elektronischen Format ausgestellt werden. Unternehmer mit einem Gesamtumsatz von bis zu 800.000 Euro im Kalenderjahr 2026 können diese Regelung bis zum 31. Dezember 2027 anwenden. Wachstumschancengesetz Mehr Informationen E-Rechnung ab 1. Januar 2025 Mit dem Grundsteuer-Reformgesetz vom 26. November 2019 (BGBl 2019 I S. 1794) wurden die neuen Vorschriften zur Grundsteuer konzipiert. Die Durchführung der Hauptfeststellung von Grundsteuerwerten zum Stichtag 1. Januar 2022 zum Zwecke der Hauptveranlagung der Grundsteuermessbeträge auf den 1. Januar 2025 ist weitestgehend abgeschlossen, sodass die Grundsteuer ab dem 1. Januar 2025 festgesetzt werden kann. Damit die Grundsteuer festgesetzt werden kann, hat der sächsische Gesetzgeber das sächsische Grundsteuermesszahlengesetz (SächsGrStMG) vom 21. Dezember 2021 (SächsGVBl 2022 S. 9) erlassen. Sowohl das Grundsteuer-Reformgesetz als auch das sächsische Grundsteuermesszahlengesetz sind nach Auffassung des Sächsischen Finanzgerichts (rechtskräftiges Urteil vom 24. Oktober 2023: 2 K 574/23) verfassungskonform. Grundsteuer-Reformgesetz – GrStRefG Sächsisches Grundsteuermesszahlengesetz Grundsteuer ab 1. Januar 2025 Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2025 auf 12,82 Euro pro Arbeitsstunde. Mehr Informationen Mindestlohn Viele gesetzliche Schriftformerfordernisse werden auf Textform herabgestuft. Dazu zählen Satzungsänderungen für Vereine, Mietverträge, Landpachtverträge und beispielsweise Arbeitszeugnisse. Einige Verträge können künftig in elektronischer Form geschlossen werden, etwa Arbeitsverträge. Schriftformerfordernisse 17 Gesetzesänderungen IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
Künftig ermöglicht die Datenbank die elektronische Eintragung einer Generalvollmacht für den Steuerberater. Mehr Informationen Zentrale Vollmachtsdatenbank für Steuerberater Für die Berufsausbildung in staatlich anerkannten Berufen schreibt der Gesetzgeber für neue Verträge ab dem 1. Januar 2025 mindestens die folgenden Vergütungen vor, die monatlich bis zum jeweils 30./31. zu zahlen sind: 1. Lehrjahr: 683 Euro 2. Lehrjahr: 805 Euro 3. Lehrjahr: 921 Euro 4. Lehrjahr: 955 Euro Zusätzlich gilt, dass nicht tarifgebundene Betriebe die tariflichen Sätze, die für ihre jeweilige Branche und Region gelten, um maximal 20 Prozent unterschreiten dürfen. Daher kann in vielen Fällen die genannte Mindestausbildungsvergütung NICHT angewendet werden, sondern fällt höher aus. Ansprechpartner für Beratungen sind die AusbildungsBerater nach Berufen von A bis Z. Gesetzliche Mindestausbildungsvergütung steigt 2025 an Das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) vom 23. Oktober 2024 (BGBl 2024 I Nr. 323) ist eine Initiative, um bürokratische Hürden für Unternehmen abzubauen. Dazu zählt die Absenkung der Aufbewahrungsfristen für steuerrelevante Unterlagen. Nach den bisherigen Regelungen im Handelsgesetzbuch (HGB) und der Abgabenordnung (AO) müssen steuerrelevante Unterlagen wie Rechnungen, Bilanzen und andere Geschäftsdokumente zehn Jahre lang aufbewahrt werden. Durch das BEG IV soll die Aufbewahrungsfrist für Rechnungen (Buchungsbelege) auf acht Jahre gesenkt werden. Mehr Informationen Absenkung der Aufbewahrungsfristen ab 1. Januar 2025 Gesetzesänderungen 18 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
Das Konjunkturtief der gewerblichen Wirtschaft im IHKBezirk Leipzig hält an. Die Geschäftslage ist weiter verhalten, die Aussichten bleiben trüb, die Investitionstätigkeit ist unverändert schwach, während Kostendruck und schwache Umsätze auf die Erträge drücken. Vom Frühjahr bis zum Herbst fiel der IHK-Geschäftsklima-Index um sechs auf 103 Punkte. In einem Wort: Es herrscht Rezession. Das ergab unsere Konjunkturbefragung im Herbst 2024, an der sich 585 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt etwa 32.000 Beschäftigten beteiligt haben; wir fragen diese Daten drei Mal jährlich ab. Die konjunkturelle Lage war denn auch Gegenstand des parlamentarischen Abends im Leipziger Haus Leipzig am 29. Oktober, bei dem Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien auf dem Podium diskutierten. Uta Deckow, Leiterin der Politikredaktion im MDR Landesfunkhaus Sachsen, führte durch den Abend, wobei die SPD von MdB Holger Mann, die Grünen von MdB Dr. Paula Piechotta, die FDP von MdB Gerald Ullrich, die AfD von MdB Karsten Hilse und das BSW von MdL Prof. Jörg Scheibe vertreten wurden; ein Abgeordneter der Linken musste kurzfristig absagen. Von Arbeitskosten über Energiepolitik bis hin zur Zuwanderung wurde nahezu alles diskutiert, was der deutschen und der sächsischen Wirtschaft zusetzt – und sie in die Rezession zieht. Alle Beteiligten wirkten inhaltlich gut vorbereitet, die Diskussion war angeregt. Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig, sieht die Politik in der Pflicht: „Die Unternehmen müssen entlastet werden, vor allem bei den Energiekosten, der überbordenden Bürokratie, bei Steuer- und Abgabenlasten. Gerade die Bürokratie erweist sich als Hydra: Kaum schlägt man ihr einen Kopf ab, wachsen zwei neue nach. Deshalb werden wir nicht müde zu betonen: Die Politik muss an die Rahmenbedingungen ran, damit Unternehmen wieder mehr unternehmen können und die Abwärtsspirale durchbrochen wird. Sonst können wir im internationalen Wettbewerb nicht bestehen.“ (jad) Abgeordnete aus Bundes- und Landtag haben in Leipzig die konjunkturelle Lage beleuchtet, politische Handlungserfordernisse diskutiert und sich den Fragen von Unternehmerinnen und Unternehmern gestellt. „Bürokratie erweist sich als Hydra“ Zum kompletten Report: Konjunkturreport IHK-Bezirk Leipzig Herbst 2024 Zur konjunkturellen Lage in Sachsen: Konjunkturumfrage Sachsen Parlamentarischer Abend: Ungefähr 150 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung gefolgt. Einstieg zur Konjunktur: Moritz John, bei der IHK für Wirtschaftspolitik zuständig (links), und IHK-Präsident Kirpal besprachen die konjunkturelle Lage mit Moderatorin Uta Deckow. Wirtschaftspolitik 19 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
Am 26. September ging in Leipzig der erste DeutschFranzösische Wirtschaftskongress Mitteldeutschland mit rund 100 Teilnehmern über die Bühne. Die Dekarbonisierung der Wirtschaft war das Schwerpunktthema – samt Ideen, wie man zwischen Frankreich und dem Wirtschaftsraum Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt auf dieses Ziel hin zusammenwirken könnte. „Eine stärkere wirtschaftspolitische Integration, mehr Zusammenarbeit in der Energiewendepolitik“, so Sachsens Europaministerin Katja Meier, „generieren Arbeitsplätze in unserer Region und stärken unsere Resilienz gegen die Folgen der Klimakatastrophen.“ Sachsen kooperiert seit einigen Jahren mit der französischen Region Okzitanien; Meier freute sich über „gleichgesinnte Partner für diese Vorhaben“. IHK-Präsident Kristian Kirpal verwies darauf, dass sich in der mitteldeutschen Region mit dem Ausstieg aus der Braunkohle ein Strukturwandel vollziehe. Das sei sinnbildlich für die Energiewende, für die gerade die junge Wasserstoffwirtschaft zur „tragenden Säule“ werden könne. Da Frankreichs Herausforderungen ähnlich gelagert seien, ergäben sich bei mehr Kooperation Wachstumschancen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft – „gerade für den Mittelstand“. Dr. Harald Langenfeld, der dem Wirtschaftsclub vorsteht, sah seine Erwartungen bei dem Kongress übertroffen. Er verwies auf die „beachtliche Teilnehmerzahl“ und „das hohe Niveau“, das sich in der Liste der Referenten, ihren Vorträgen und den Gesprächsrunden erwiesen habe. Veranstaltet haben den Kongress der Deutsch-Französische Wirtschaftsclub Mitteldeutschland e.V., die IHK zu Leipzig und das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung. (jad) Näheres zum Deutsch-Französischen Wirtschaftsclub Mitteldeutschland e.V.: www.dfwm-ev.de Deutsch-Französischer Wirtschaftskongress: Dekarbonisierung der Wirtschaft als Schwerpunktthema / Kooperation sorge für „Wachstumschancen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft“ „Wasserstoffwirtschaft könnte tragende Säule werden“ Bertrand Le Tallec von der Französischen Botschaft; Richard Jarry, Präsident des Deutsch-Französischen Geschäftsnetzwerks in Okzitanien; Jean-Marc Dessapt von der Wirtschaftsförderung in Okzitanien; die sächsische Europaministerin Katja Meier; Dr. Harald Langenfeld, Präsident des Deutsch-Französischen Wirtschaftsclubs und IHK-Präsident Kristian Kirpal (v.l.n.r.). Wirtschaftskongress 20 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
„Leipzig steht für mich für Vielfalt - in der Unternehmenslandschaft, den Bildungsangeboten, den Lebenswelten, der kulturellen Szene, der Interkulturalität.“ „Mut machen statt Trübsal blasen“ Die Imagekampagne #LeipzigUnlimited wirbt für die Wirtschaftsregion Die IHK zu Leipzig hat gemeinsam mit der Invest Region Leipzig GmbH und ihren Gesellschafterinnen eine Kampagne initiiert, die das Wissen um die Dynamik und Attraktivität des Wirtschaftsraumes vermittelt. „Niemand kann sich im Wirtschaftsgeschehen auf Lorbeeren ausruhen. Wir erleben gerade eine wirtschaftliche Abkühlung, der wir etwas entgegensetzen: Mut machen statt Trübsal blasen“, so Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig. Firmen berichten über sich Die Wirtschaftsregion Leipzig habe viele Stärken. Man müsse sie erkennen und von ihnen erzählen, ihre Netzwerke und Möglichkeiten sichtbar machen. Daher habe die IHK zu Leipzig gemeinsam mit der Invest Region Leipzig GmbH und ihren Gesellschafterinnen die Kampagne #LeipzigUnlimited initiiert, die Wissen um die Dynamik und Attraktivität des Wirtschaftsraumes vermittelt. Mit Beginn der Kampagne sind fast 40 Unternehmen auf der Kampagnen-Homepage zu finden, von Porsche über Unite, Beiersdorf, FAUN Viatec bis zur VNG, die von sich berichten. Angelika Bordt, die als Geschäftsführerin der Quantensprung Consulting an der Kampagne beteiligt ist, sagt zum Standort: „Leipzig steht für mich für Vielfalt – in der Unternehmenslandschaft, den Bildungsangeboten, den Lebenswelten, der kulturellen Szene, der Interkulturalität. Leipzig entwickelt sich stetig weiter, sicht- und spürbar. Und jeder, der hier lebt und wirkt, wird ein Teil davon. Und bleibt.“ Anzeigen auf Social Media Die Seite wird weiterentwickelt und währenddessen auf LinkedIn und Google in gezielten Anzeigenkampagnen gestreut, in denen führende Köpfe der Erfolgsunternehmen ihre Geschichten teilen. Sie vermitteln Stakeholdern und Multiplikatoren sowie ansiedlungswilligen und -interessierten Wirtschaftstreibenden Wissen und Kontaktmöglichkeiten. Dazu zählen Informationen zum Branchenmix in der Wirtschaftsregion von Life Science über den Dienstleistungssektor, Fertigung, Logistik, IT & Kreativwirtschaft bis hin zum Bauwesen. Standortvorteile werden herausgestellt, wie etwa die trimodale Infrastruktur, die hohe Fachkräfteverfügbarkeit, die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen, Büros, Hallen; hinzu kommt die starke Forschungs- und Wissenslandschaft. International im Gespräch Weitere Player haben ihr Interesse bekundet, sich an der Kampagne zu beteiligen – um den Wirtschaftsstandort national und auch international im Gespräch zu halten und bekannter zu machen. #LeipzigUnlimited im Netz Ein Panoramabild der #LeipzigUnlimited-Kampagne Angelika Bordt 21 Engagement IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024
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