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„Voller Fokus auf die Wirtschaft!“ und „Wirtschaft muss zukünftig Chefsache werden!“ - mit diesen Thesen nahmen die drei sächsischen Industrie- und Handelskammern die Landtagswahl in Sachsen am 1. September 2024 und die beginnende Regierungsbildung in den Blick. Ihre Auffassung: In einer der schwersten Wirtschaftskrisen unserer Zeit, geprägt von Konjunkturschwäche und Investitionszurückhaltung, sei es notwendig, die sächsische Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Bereits im Frühjahr 2024 haben die IHKs Chemnitz, Dresden und zu Leipzig ihre gemeinsamen Wahlprüfsteine veröffentlicht. Unmittelbar nach der Landtagswahl, am 4. September, trafen die Präsidien der drei Sächsischen IHKs in Dresden aufeinander, um über das Ergebnis der Wahl zu beraten, abzuleiten, welche Auswirkungen auf die Wirtschaft im Freistaat zu erwarten sind, sowie abzustimmen, wie man sich in die bevorstehenden Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen einbringen will. Die klare Botschaft war: Gezielte Interessenvertretung, die IHKs wollen mit an den Verhandlungstisch. In den folgenden Wochen haben die Kammern die Sondierungs- und Koalitionsgespräche eng begleitet. Gemischte Thementeams aus Vertretern des Ehrenamts und aus dem Mitarbeiterstab der IHKs hatten Positionen ausgetauscht und Vorschläge erarbeitet. 15 Themenpunkte wurden verabredet: unter anderem für einen Kurswechsel in der Personalpolitik der Landesverwaltung – jenseits von Lehrern und Polizei – hin zu weniger Stellen, für einen Paradigmenwechsel in der Förderlandschaft des Freistaates, wofür auch ein neues strategisches Investitionsinstrument zu schaffen sei, für den Erhalt eines schlanken Vergabegesetz ohne ideologischen Ballast sowie dafür, die Infrastruktur-, Fachkräfte- und Bildungspolitik in Sachsen neu auszurichten. Gerüstet mit diesem Arbeitspaket gelang den IHKs ein Novum in der sächsischen Landespolitik: Leipzigs IHK-Präsident Kristian Kirpal hat als Mitglied der Arbeitsgruppe Wirtschaft an den Sondierungsgesprächen von CDU, SPD und BSW teilgenommen. Auch nach dem Ausstieg des BSW aus den Sondierungsverhandlungen blieb dieser enge Draht zur Politik erhalten. Da es sich abzeichnet, dass sich in Sachsen eine Minderheitsregierung bildet, ist es aus Sicht der IHK mit Blick auf die kommenden Jahre wichtig, die Stimme der Wirtschaft stetig einzubringen. Zusätzliche Unsicherheiten und Unwägbarkeiten für die Wirtschaftsentwicklung seien entstanden, da das Ende der Ampelkoalition ins Haus steht und nach der US-Präsidentschaftswahl neue internationale Handelsbarrieren drohen. Von der vorgezogenen Bundestagswahl, die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden wird, müsse ein deutliches Zeichen des Aufbruchs ausgehen. Auch hier wird die IHK zu Leipzig gemeinsam mit den Sächsischen IHKs die Interessen der regionalen Wirtschaft vertreten. [Stand: 13. Dezember 2024] Interessenvertretung Zwischen Stillstand und Neustart Zur politischen Lage: Wirtschaft fordert Stabilität und klaren Kurs im Freistaat Sachsen und im Bund Ansprechpartner: André Grüner Der Plenarsaal des sächsischen Landtags: Die IHK sitzt redet beim Koalitionsvertrag mit. 4 IHK zu Leipzig Magazin „Wirtschaft“ Ausgabe Winter 2024 Interessenvertretung

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