Frage der Woche beantwortet von Dr. Gert Ziener
Frage der Woche Nr. 38

„Was macht die IHK zu Leipzig in diversen Fachkräfteallianzen?“

19. September 2023

Die IHK zu Leipzig ist in den drei Fachkräfteallianzen der Region Leipzig (Stadt Leipzig, Landkreise Leipzig und Nordsachen) mit je einem Sitz vertreten. In der Fachkräfteallianz Sachsen, also auf Landesebene, rotiert die Mitgliedschaft zwischen den IHKs aus Chemnitz, Dresden und Leipzig. Je nachdem, wer gerade Sprecherkammer ist, entsendet einen Vertreter des Ehrenamtes. Auf Arbeitsebene bringen sich die jeweils zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.

Den Fachkräfteallianzen werden Projektvorschläge von verschiedenen Trägern eingereicht, die auf Basis der Fachkräfterichtlinie des Freistaates Sachsen zur Förderung beantragt werden sollen. In den Sitzungen der Allianzen wird dann darüber befunden, ob die vorgestellten Projekte grundsätzlich förderwürdig sind, d. h. den Vorgaben der Richtlinie entsprechen und zur Fachkräftegewinnung und -sicherung in der Region beitragen. Wir schauen uns also die konkreten Inhalte der Projekte an, blicken auf die beantragten Budgets und beleuchten diese kritisch. Die Projektträger stellen ihre Projekte persönlich in den Sitzungen vor, sodass Rückfragen möglich sind. Daraufhin wird entschieden, ob die eingereichten Projekte für eine Förderung priorisiert werden. Die Projekte, welche aus Sicht der Allianzmitglieder priorisierungswürdig sind, werden sodann der SAB zur Förderung vorgeschlagen.

Neben dem Vertreter der IHK sind Repräsentanten der Handwerkskammer, der kommunalen Verwaltung, der Arbeitsagenturen, der Gewerkschaften, der Schulen/Hochschulen sowie der Unternehmerschaft Mitglieder der regionalen Fachkräfteallianzen. Damit ist ein breites gesellschaftliches Spektrum abgebildet. Eine basisdemokratische Meinungsbildung ist mithin gewährleistet. Es ist wichtig, dass die IHK als Vertreter der Wirtschaft dabei vertreten ist, da das Thema Fachkräftegewinnung/-sicherung bei unseren Mitgliedsunternehmen besonders akut ist.

Uns liegt deshalb auch sehr daran, dass vor allem Unternehmen Projektanträge einreichen. Das ist gemäß Fachkräfterichtlinie möglich, oftmals sind die Einreichenden jedoch keine klassischen Unternehmen, sondern eher Bildungsträger, Vereine oder Gebietskörperschaften und deren Wirtschaftsfördergesellschaften. Wir empfehlen Unternehmen daher, Projekte zur eigenen Fachkräftegewinnung/-sicherung einzureichen. Als IHK multiplizieren wir die Aufrufe, auch themenspezifischer Art, von den Fachkräfteallianzen öffentlichkeitswirksam über unsere diversen Kommunikationskanäle, um unsere Mitgliedsunternehmen in der Breite zu erreichen.

Von Vorteil ist, dass die Förderbeträge attraktiv sind und es vom Beantragungsaufwand/-prozedere her eine sehr niedrigschwellige Förderung ist. Über allem steht jedoch die Sinnhaftigkeit der Projekte, damit diese auch ganz real der Fachkräftesicherung der Wirtschaft in der Region zugutekommen. Schließlich werden für die Förderung der Projektträger Steuermittel verwendet und diese müssen bekanntlich sensibel und zielführend eingesetzt sein. Deshalb werden geförderte Projekte im Laufe der Umsetzung von den Allianzen auch evaluiert. Dazu werden von den Projektträgern Zwischenberichte abgefordert, um sicherzustellen, dass die Zielstellungen der Projekte im Auge behalten werden.

Weitere Informationen und Links finden Sie unter www.leipzig.ihk.de//fachkraefteallianzen.

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Dr. Gert Ziener

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