Portrait Nils Elia Thomas
Rohrleitungsbauer Nils Elia Thomas im Gespräch

Landesbester und bundesbester Prüfungs-Absolvent kommt aus Landkreis Leipzig

27. November 2024

Der beste deutsche Prüfungsteilnehmer im Ausbildungsberuf Rohrleitungsbauer kommt aus der Frohburger Firma Arlt Bauunternehmen GmbH und heißt Nils Elia Thomas.

Wir sprachen mit ihm über seine Gedanken, als er erfuhr, dass er der deutschlandweit Beste ist, seine weiteren Pläne, seine Ausbildung und was ein Rohrleitungsbauer eigentlich macht.

 

WIRTSCHAFT ONLINE: Herzlichen Glückwunsch, Nils Elia Thomas. Du hast in diesem Jahr mit Deinem Ausbildungsabschluss zum Rohrleitungsbauer nicht nur den Preis des Landesbesten Sachsens geholt, sondern auch als Bundesbester der ganzen Republik abgeschlossen. Starke Leistung. Wie hast Du es erfahren und wie fühlst Du Dich? Und kannst Du uns bitte ein bisschen etwas über Deinen Ausbildungsbetrieb erzählen?

Nils Elia Thomas: Vielen Dank! Nun, nach bestandener Prüfung, war für mich das Kapitel „Ausbildung“ eigentlich abgeschlossen. Ich war dabei, mich im Arbeitsleben einzufinden, als erst die Einladung für den besten Jungfacharbeiter in der IHK zu Leipzig und ein wenig später für den Landesbesten Sachsens im Bereich Rohrleitungsbau eintrafen. Dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange war, wusste ich erst, als ich drei Tage später eine E-Mail der DIHK erhielt, in welcher stand, dass ich „bester deutscher Prüfungsteilnehmer“ in meinem Ausbildungsberuf bin. In diesem Moment wusste ich kaum, ob das gerade tatsächlich passiert!

Natürlich fühlte ich mich großartig. Es ist eine Sache, die Stresssituation der Prüfung zu überstehen, aber eine ganz andere, deutschlandweit als Bester abzuschneiden.

Mein Ausbildungsbetrieb ist die Arlt Bauunternehmen GmbH. Ein mittelständischer Betrieb, bestehend aus circa 130 Ingenieuren und Fachkräften.  Man kennt uns durch unterschiedlichste deutschlandweite Projekte im Tief- und Ingenieurbau. Das aktuell größte regionale Projekt ist beispielsweise der Ersatzneubau der Muldebrücke im Zuge der A 14 bei Grimma.

WIRTSCHAFT ONLINE: Kannst Du uns bitte auch etwas zu Deiner Ausbildung erzählen? Wo wurdest Du ausgebildet? Wie lang war die Ausbildung und in welche Segmente war diese unterteilt?

Nils Elia Thomas: Üblicherweise dauert die Ausbildung drei Jahre. In dieser Zeit wechselt man blockweise zwischen drei Einrichtungen. Das bedeutet, man ist zwei bis sechs Wochen im Betrieb, hat dann zwei bis drei Wochen Berufsschule und anschließend verbringt man zwei bis drei Wochen im überbetrieblichen Ausbildungszentrum. Hier lernt man übergreifend aus verschiedenen Gewerken und wird prüfungsspezifisch vorbereitet.

Aufgrund meiner Vorbildung konnte ich die Ausbildung um ein Jahr verkürzen und stieg in das 2. Lehrjahr ein.

WIRTSCHAFT ONLINE: Und wie geht es jetzt weiter? Ich hörte von einem Stipendium …

Nils Elia Thomas: Jetzt gilt es erst einmal, genügend Berufserfahrung zu sammeln. Anschließend möchte ich mich zügig hocharbeiten und mehr Verantwortung auf der Baustelle übernehmen. Für mich ist nun der Lehrgang zum geprüften Netzmeister im Bereich Wasser sehr interessant, da ich mich gern im Bereich „Trinkwasser“ weiter spezialisieren möchte. Hierfür gibt es ein Aufstiegsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, welches ich für diese Weiterbildung gern nutzen würde und mich hoffnungsvoll beworben habe.

WIRTSCHAFT ONLINE: Gibt es Menschen, bei denen Du Dich für Hilfe auf Deinem Weg bedanken willst? Hier hast Du die Möglichkeit:

Nils Elia Thomas: Bedanken möchte ich mich auf jeden Fall in erster Linie bei meinem Betrieb, der Arlt Bauunternehmen GmbH, auf dessen Unterstützung ich stets problemlos bauen konnte. Geprägt haben mich hier Poliere und Vorarbeiter, von denen ich bis heute viel lernen darf.

Zusätzlich möchte ich mich bei den Fachlehrern der Arwed-Rossbach-Schule Frau Gerstmann und Herrn Görne sowie unserem Ausbilder aus dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum, Herrn Naumann, für die schöne Zeit und eine zielorientierte Prüfungsvorbereitung bedanken.

WIRTSCHAFT ONLINE: Was macht ein Rohleitungsbauer eigentlich? Viele Menschen haben da ja überhaupt keine Vorstellung …

Nils Elia Thomas: Generell sind Rohrleitungsbauer für die fachgerechte Herstellung von Druckrohrleitungssystemen im Gas-/Trinkwasser-/Öl- und Fernwärmenetz zuständig. Dazu gehört das Verlegen der einzelnen Rohre, das Herstellen einer dichten sowie sicheren Verbindung und die Inbetriebnahme der Leitung. Hierbei ist es wichtig, gewissenhaft zu arbeiten, da zum Beispiel Leckagen sehr schnell einen großen Schaden anrichten können.

WIRTSCHAFT ONLINE: Solch gute Leistungen bedeuten in der Regel, dass man erst einmal leistungsbereit ist, aber auch, dass man sich auch außerhalb der Ausbildung engagiert. Ist das bei Dir auch so? Wo engagierst Du Dich denn noch?

Nils Elia Thomas: Seit einigen Jahren übe ich das Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr in meinem Heimatort aus. Auch hieran habe ich großen Spaß, sodass ich zusätzlich in den Katastrophenschutz eingetreten bin.

WIRTSCHAFT ONLINE: Du hast ja schon von Deinen Gründen für den Weg zur Ausbildung erzählt. Haben sich Deine Vorstellungen bestätigt? Was hat Dir ganz besonders gefallen?

Nils Elia Thomas: Da ich das Leben auf der Baustelle bereits kannte, wusste ich vorher, worauf ich mich einlasse. Somit haben sich meine Vorstellungen in jeder Hinsicht bestätigt. Besonders gut gefällt mir, wie man lernt, mit Problemen und neuen Sachverhalten umzugehen. Keine Baustelle ist wie die andere, wodurch man sich immer auf neue Gegebenheiten einstellen und neue Lösungen finden muss, damit am Ende ein präsentables Ergebnis geschaffen wird.

WIRTSCHAFT ONLINE: Und was möchtest Du, falls Du möchtest, Deiner Generation aus Deiner Erfahrung heraus mitgeben?

Nils Elia Thomas: Im Leben gibt es nichts geschenkt, man erhält immer das, wofür man selbst einsteht.

WIRTSCHAFT ONLINE: Danke, lieber Nils Elia Thomas, für Deine Antworten und Deine Leistung.

Arlt Bauunternehmen GmbH

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