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Bessere Wirtschaftsbeziehungen zwischen Mitteldeutschland und Frankreich

Der neue internationale Wirtschaftsclub: Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren und Stakeholdern

27. September 2023

Gespräch mit dem Präsidenten des Deutsch-französischen Wirtschaftsclubs für Mitteldeutschland e. V. (DFMW) Dr. Harald Langenfeld

Am 5. September 2023 wurde im Hauptgebäude der IHK zu Leipzig offiziell und im Beisein von Frau Katja Meier, Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, der Deutsch-Französische Wirtschaftsclub für Mitteldeutschland e. V. (DFWM) gegründet. WIRTSCHAFT ONLINE sprach mit dem frisch gewählten ersten Präsidenten Dr. Harald Langenfeld.

WIRTSCHAFT ONLINE: Guten Tag, Herr Dr. Harald Langenfeld. Erst einmal Glückwünsche zur neuen Funktion und Position als Präsident des Deutsch-Französischen Wirtschaftsclubs für Mitteldeutschland e. V. (DFWM). Sie haben sich, gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, Dr. Fabian Magerl, für die Gründung des DFWM stark gemacht. Welche Zielstellung hat der Club?

Dr. Harald Langenfeld: Vielen Dank! Ich freue mich sehr, dass wir so kurz nach der Absichtserklärung im Juni bereits wenige Wochen später unseren Wirtschaftsclub gründen konnten. Auch die Unterstützung aus Politik und Wirtschaft – für die wir sehr dankbar sind – zeigt die Bedeutung unserer Initiative. Dies ist für uns Würdigung und Verpflichtung zugleich.

Unser Ziel ist es, mit einem übergreifenden Standortmarketing den mitteldeutschen Wirtschaftsraum hinsichtlich seiner Sichtbarkeit und Wahrnehmung in Frankreich zu stärken. Dabei soll ein permanenter Erfahrungsaustausch zwischen Akteuren und Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft beitragen. Im Rahmen der Vereinsarbeit wollen wir beispielsweise Wirtschaftsforen und Veranstaltungen sowie Informationsbörsen zur Länderberatung und beiderseitige Markterschließungen initiieren und – ganz wichtig – die Netzwerkarbeit intensivieren und ausbauen.

Dabei standen und stehen nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte europäischer Zusammenarbeit im Vordergrund, sondern auch freundschaftliche Verbindungen zwischen den Vertretern verschiedener Regionen beider Länder und den zahlreichen Partnerschaften mitteldeutscher Kommunen mit französischen Städten, darunter die Stadt Leipzig mit Lyon.

WIRTSCHAFT ONLINE: Die – nicht nur wirtschaftlichen – Verbindungen zwischen Deutschland und Frankreich sind immens wichtig für die Stabilität des europäischen Raums. Frankreich und Deutschland gemeinsam tragen beispielsweise mehr als 40 Prozent zur EU-Wirtschaftsleistung bei. Welche Chancen eröffnen sich für die regionale Wirtschaft durch die Gründung des DFWM?

Dr. Harald Langenfeld: Ich bin überzeugt, dass die Gründung des Wirtschaftsclubs die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region positiv beeinflussen kann und wir daraus neue Impulse für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Mitteldeutschland gewinnen können. Die Kooperation zwischen unseren Regionen kann damit auf eine neue Ebene gehoben werden. Wir alle sehen darin vielversprechende Chancen und Entwicklungsperspektiven für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Frankreich und den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit dem Deutsch-Französischen Wirtschaftsclub für Mitteldeutschland e. V. bringen wir einen Zug auf die Gleise, der unserem Wirtschaftsraum um die Kernregion Leipzig/Halle neuen, innovativen Input geben kann. Wir freuen uns sehr, dabei mit unseren französischen Freundinnen und Freunden in noch engeren Kontakt zu treten, wirtschaftliche Kooperationen anzukurbeln und dabei zu helfen, für einige unserer Unternehmen noch eher unbekannte Märkte zu erschließen.

WIRTSCHAFT ONLINE: Der DFWM ist nicht als geschlossener Club gedacht. Wer kann sich denn einbringen? Und wie?

Dr. Harald Langenfeld: Der Wirtschaftsclub steht Unternehmen und Institutionen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie allen natürlichen oder juristischen Personen offen, die den Zweck des Vereins unterstützen und fördern möchten. Interessenten werden gebeten, sich mit mir oder Herrn Dr. Magerl von der IHK zu Leipzig in Verbindung zu setzen.

WIRTSCHAFT ONLINE: In Ihrem Statement zur Gründung des DFWM sagten Sie: „Die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland lebt von den persönlichen Kontakten.“ Wie möchten Sie diese forcieren?

Dr. Harald Langenfeld: Als französischer Honorarkonsul konnte ich in den Jahren meiner Amtszeit bereits ein umfangreiches Netzwerk zu französischen Institutionen und Partnern der Stadt Leipzig und der Region aufbauen.

Ich freue mich sehr darauf, nun auch als Vorsitzender des Wirtschaftsclubs die freundschaftlichen Beziehungen zu unserem Partnerland – als Motor Europas – weiter begleiten und vertiefen zu dürfen. Dazu wollen wir im nächsten Jahr auch einen deutsch-französischen Wirtschaftskongress durchführen.

WIRTSCHAFT ONLINE: Herr Dr. Langenfeld, was macht man denn als Honorarkonsul?

Dr. Harald Langenfeld: Das Honorarkonsulat ist die Interessenvertretung Frankreichs in Leipzig für Sachsen und die Region Halle/Bitterfeld. Für Französinnen und Franzosen sind wir Ansprechpartner in allen konsularischen Angelegenheiten. Wir verstehen uns aber auch als Problemlöser, dort wo es möglich ist. Und nicht zuletzt engagiere ich mich für den Austausch zwischen Franzosen und Deutschen, sei es hier in der Region oder im wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen deutschen und französischen Partnerregionen und Partnerstädten.

In diesem Jahr haben wir beispielsweise bereits über 100 Personaldokumente ausgereicht. Dabei ist das Amt als Honorarkonsul für mich keine Verpflichtung, sondern eine Herzensangelegenheit. Ich möchte dazu beitragen – auch als Präsident des Mitteldeutschen Wirtschaftsclubs – dass die wunderbare und intensive Partnerschaft zwischen Frankreich und Deutschland für unsere Region wirtschaftlich und kulturell weiter reiche Früchte trägt.

WIRTSCHAFT ONLINE: Gibt es schon Ausblicke? Auf Veranstaltungen oder andere Lebenszeichen des DFWM? Gründung allein macht doch keinen lebendigen Club.

Dr. Harald Langenfeld: Das stimmt. Mit der Gründung sind zunächst noch einige organisatorische Aufgaben verbunden. Unsere erste Vorstandssitzung wird im Oktober stattfinden. Hier gilt es zunächst, die Aufgaben zu verteilen, Veranstaltungen zu planen und zu schauen, wie wir weitere Unternehmen und Interessierte für eine Mitgliedschaft gewinnen können.

WIRTSCHAFT ONLINE: Danke, Herr Dr. Langenfeld, für Ihre Zeit und Ihr Engagement.

Sie erreichen Dr. Harald Langenfeld per Mail unter harald.langenfeld@sparkasse-leipzig.de.

Ihre Kontaktperson

Bei Fragen hilft Ihnen Matthias Feige gerne weiter.

T: +49 341 1267-1324
M: +49 151 12670011
F: +49 341 1267-1420
E: matthias.feige@leipzig.ihk.de

Porträt von Matthias Feige

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