Joshua Hoehne
Die wichtigsten Begriffe aus der Start-up-Szene

Das kleine Start-up-Lexikon

25. August 2022

Ergänzend zum Beitrag in der Printversion des Mitgliedermagazins der IHK zu Leipzig WIRTSCHAFT „Sonderheft Start-up“ decken wir die Bedeutung hinter fünf weitere Begriffe aus der Start-up Szene auf.

  1. Crowdfunding:
    Hinter Crowdfunding verbirgt sich ein beliebter Weg zur Kapitalbeschaffung. Die Crowd ist eine größere Gruppe von Einzelpersonen, die jeweils einen kleinen finanziellen Beitrag für ein neues Konzept zusagen. Hierbei kann es sich um Freunde, Verwandte und Bekannte handeln, Kunden und Kleininvestoren oder Fremde, die man über entsprechende Plattformen und sozialen Netzwerken findet.
    Die Gegenleistung hängt sehr vom Produkt ab. In der Regel erhält die Crowd Goodies (kleine Marketing-Gadgets) oder eine namentliche Erwähnung im Abspann/ Nachwort (bei Film- oder Buchprojekten). In manchen Fällen gestaltet sich das Funding auch wie ein Vorverkauf und die Menschen erwerben in der Crowd ein Produkt aus der ersten Produktion, die dann entsteht, wenn ausreichend Kapital gewonnen werden konnte.
    Mit Crowdfunding verwandt ist das Crowdinvesting. Hier werden nach demselben Prinzip Investoren aus dem privaten/ beruflichen Kreis oder einer Plattform rekrutiert, aber equity-basiert. Als Gegenleistung gibt es keine Give-Aways, sondern Aktien: Die Investoren unterstützen kein Projekt, sondern werden Anteilseigner des Start-ups. Wird das Start-up erfolgreich, profitieren auch die Investoren.
  2. Exit-Strategie:
    Das Ziel vieler Start-ups ist der schnelle Aufbau und profitable Verkauf eines Unternehmens. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es eine Exit-Strategie. Exit, auf Deutsch „Ausstieg”, bezieht sich hier auf den Ausstieg der Investoren und Gründer, die sich mit einem möglichst hohen Gewinn vom Projekt verabschieden.
    In der Gründerszene hängt der Begriff mehr an der Veräußerung des Investors und weniger am Exit vom Gründer des Start-ups.
  3. Unicorn:
    Unicorns oder Einhörner begegnet man in der Start-up-Szene selten, aber öfter als bei den Gebrüdern Grimm: Der Begriff Unicorn wurde in einem TechCrunch-Artikel von der Angel Investorin Aileen Lee zum ersten Mal für Start-ups verwendet. Gemeint sind jene, die zum Exit des Investors bzw. direkt vor dem Börsengang einen geschätzten Wert von mindestens einer Milliarde US-Dollar haben.
    Start-ups, denen zu diesem Zeitpunkt mehr als zehn Milliarden US-Dollar zugesprochen bekommen, dürfen sich mit dem Namen Decacorn oder „Zehnhorn” schmücken.
  4. Pre-Seed und Seed-Phase:
    Der Begriff seed wurde aus der Botanik geliehen und führt auf Samen bzw. Säen zurück. Analog zur Zucht eines Keimlings wird in der Pre-Seed-Phase der Gründung hauptsächlich vorbereitet. Ein Gründungsteam wird gebildet, ein Geschäftsmodell auf Papier gebracht, die ersten Investoren werden gesucht. Mit einem Businessplan in der Hand geht es dann zur Seed-Phase, in der das Start-up tatsächlich gegründet wird. Der Keimling verändert seine Form und kriegt erste Blättchen: das Start-up wächst, kann dank erster Erfahrungen sein Businessplan an den Gegebenheiten des Marktes anpassen und stellt die ersten Mitarbeiter ein.
  5. Break-Even-Point
    Das englische to break even bedeutet, weder Gewinne noch Verluste zu tragen. Der Break-Even oder Break-Even-Point bezeichnet dann auch den Punkt, an dem der Gesamtumsatz eines Start-ups die Gesamtkosten genau deckt. Nachdem der Break-Even erreicht worden ist, werden im besten Fall die ersten Gewinne erwirtschaftet.
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