WIRTSCHAFT

Hausmitteilungen IHK zu Leipzig – wirtschaft Winter 2023 21 Abfallreduktion heißt Geldersparnis IHK zu Leipzig arbeitet an Leipziger Zero-Waste-Strategie mit Die Feststellung, dass Städte unter immer größeren Müllproblemen leiden, zu äußern, hieße, berühmte Eulen nach Athen zu tragen. Unter anderem deshalb stimmte der Leipziger Stadtrat im zweiten Quartal 2022 positiv über das Zero-Waste-Projekt ab, wobei hier Zero Waste nicht mit „Kein Abfall“, sondern eher mit „Keine Verschwendung“ übersetzt wird. Die Federführung bei der Planung und Umsetzung hat die Stadtreinigung Leipzig als Eigenbetrieb der Stadt Leipzig inne. Die IHK zu Leipzig ist in den Gremien zur Entwicklung des Zero-Waste-Projekts vertreten. So beteiligte sich beispielsweise Jörg Schulze, Umweltberatung bei der IHK zu Leipzig, an der Jury. Diese bestand aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilbevölkerung und trieb den Entscheidungsprozess beim Ideenwettbewerb zur Namensfindung des Projekts wesentlich voran. Die Idee einer ressourcenschonenden Kreislauswirtschaft wird jetzt unter dem Label „Mein Leipzig schon’ ich mir! Ressourcen sparen, Zukunft wagen“ vermittelt. Wohlwollend kritisch Jörg Schulze äußert sich über sein Engagement: „Die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig begleitet den Prozess zur „Zero-Waste-Stadt“ wohlwollend kritisch. Der Fokus liegt dabei auf der unternehmerfreundlichen Ausgestaltung der Zero-Waste-Strategie sowie der Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen für die regionale Wirtschaft.“ Auf die Frage, wie Unternehmen selbst Einfluss bei der Ressourcenschonung und der Vermeidung von Abfall nehmen können, antwortete Julia Görner, von Beginn an Zero-Waste-Verantwortliche bei der Stadtreinigung Leipzig: „Ein erster Schritt ist, sich an die eigene Nase zu fassen und das eigene Abfallsystem und -aufkommen unter die Lupe zu nehmen: Trennt das Unternehmen seine Abfälle richtig? Gibt es Möglichkeiten, die Abfälle zu reduzieren? Gibt es Optimierungsmöglichkeiten bei den Produkten, um beispielsweise deren Lebensdauer zu verlängern? Der schöne Nebeneffekt von Abfallreduzierung ist ja glücklicherweise auch die Geldersparnis aufgrund der reduzierten Entsorgungskosten.“ Echte Kreislaufwirtschaft „Wir streben an, uns weg von einer linearen Abfallwirtschaft hin zur echten Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Es soll, dem weitverbreiteten Irrglauben entgegen, also nicht darum gehen, gar keine Abfälle mehr zu produzieren, sondern die Verschwendung von Ressourcen zu minimieren. Eines der großen Ziele ist es daher, die Menge an Restabfällen bis 2030 um 10 Prozent zu senken, da diese die Abfallfraktion mit der geringsten Recyclingquote ist.“ Und weiter benennt Julia Görner die Eckpunkte: „10 Prozent weniger Siedlungsabfälle, die Konservierung und langfristige Sicherung des hohen Niveaus getrennt gesammelter Abfälle und die Unterstützung des Gewerbes zur Verringerung der Restabfälle.“ Das gesamte Interview mit Julia Görner lesen Sie online unter: www.leipzig.ihk.de/wirtschaft Ansprechpartner: Jörg Schulze Umweltberatung joerg.schulze@leipzig.ihk.de 0341 1267-1262 Julia Görner, Verantwortliche für das Zero-Waste-Projekt bei der Stadtreinigung Leipzig

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