Außenwirtschaftsnachrichten 01/2024

Die Niederlande – Sachsens top Handelspartner und Tor zur Welt nach der Wahl Europas Tor zur Welt Die Niederlande werden oft mit Stereotypen wie Tulpenfeldern, „oude kaas“ oder Campingplätzen assoziiert. Abseits dieser Zuschreibungen ist das kleine Nachbarland in Deutschlands Nordwesten mit seinen ca. 17,5 Mio. Einwohnern einer der wichtigsten und verlässlichsten Handelspartner Sachsens. Das Land rangiert grundsätzlich in den Top 10 der umsatzstärksten Import- und Exportpartner. Zweifelsohne liegt dies auch an der Stellung des Landes im Welthandel. Die niederländischen Seehäfen sind zu zentralen Knotenpunkten in der globalen Warenlogistik geworden. Insbesondere der Hafen von Rotterdam gilt als einer der größten und geschäftigsten Seehäfen der Welt. Er ist vor dem Hafen Antwerpen (BN) der einzige europäische Handelshafen, der sich in der Liste der umschlagsstärksten Seehäfen der Welt findet. Durch seine umfassenden Einrichtungen und die Fähigkeit, auch für die größten Containerschiffe zugänglich zu sein, fungiert Rotterdam als zentrales Drehkreuz für den Handel zwischen Europa, Asien und Amerika. Diese Verbindungen machen die niederländischen Seehäfen zu einem unverzichtbaren Bestandteil der globalen Lieferkette, auch der sächsischer Waren und Güter. Die Niederlande haben beträchtliche Investitionen in ihre Hafeninfrastruktur getätigt, um den steigenden Anforderungen des globalen Handels gerecht zu werden. Modernste Technologien, gut ausgebaute Straßen- und Schienennetze sowie hochmoderne Lager- und Umschlaganlagen zeichnen die niederländischen Seehäfen aus. Das effiziente Hafenmanagement und die Digitalisierung von Logistikprozessen tragen dazu bei, den Warenfluss zu optimieren und die Abwicklung von Import- und Exportgeschäften zu beschleunigen. Die Wichtigkeit der nachgelagerten Infrastrukturen, also der Verbindung von der Kaimauer an das Hinterland, zeigt sich insbesondere im Vergleich mit den deutschen Nordseehäfen. So ist der Warenzu- und -abstrom, etwa am Wilhelmshavener Jade Weser Port immer wieder ein Nadelöhr, Ähnliches auch in Hamburg. Die niederländischen Häfen stehen hier besser da. Doch nicht nur für den globalen Handel sind die Niederlande ein wichtiger Knoten, auch beim Handel innerhalb Europas spielen die Nordseehäfen an der niederländischen Küste eine wichtige Rolle. Die niederländische Küstenlinie bietet einen direkten Zugang zu den wichtigsten europäischen Handelspartnern und Schifffahrtsrouten. Die Hafenstädte Rotterdam, Amsterdam und in Verlängerung auch das nahe gelegene belgische Antwerpen sind Drehscheiben für den Seehandel und bieten eine strategische Position für den Import und Export von Gütern. Diese geografische Lage ermöglicht es den niederländischen Seehäfen, als Tor zum europäischen Markt zu fungieren und eine Brücke zwischen den europäischen Ländern und dem Rest der Welt zu schlagen. Landwirtschaft am Limit Eng mit der Geografie des Landes verbunden ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig der Niederlande. Der Genauigkeit halber sei darauf verwiesen, dass die Landwirtschaft der Niederlande viel stärker mit der Nutzung und Gestaltung des Landes über die letzten rund 300 Jahre verbunden ist als mit der natürlichen Geografie des Landes selbst. Ohne die umfassenden WasContainer-Terminal im Hafen von Rotterdam Foto: © Tjeerd – stock.adobe.com 5 Außenwirtschaftsnachrichten 1/2024 Länder und Märkte

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