Das sächsische Gewerbegesetz tritt in Kraft - die Geburtsurkunde für eine beschränkte Selbstorganisation der Unternehmer in Handels- und Gewerbekammern.
Die Geschichte der IHK zu Leipzig
1861
1862
Ab Sommer 1862 gibt es Kammergründungen in Zittau, Dresden, Chemnitz und Plauen, am 2. August in Leipzig. In der konstituierenden Sitzung wird in der Leipziger Kammer Heinrich Poppe zum Vorsitzenden und Edmund Becker zu dessen Stellvertreter gewählt.
1868
Trennung der Handels- und Gewerbekammer in zwei eigenständige Einrichtungen. Vom 12. bis 15. September erfolgt die Urwahl zur selbständigen Handelskammer in Leipzig. An die Stelle von Edmund Becker tritt am 6. Februar 1875 der Direktor der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt Dr. Rudolf Wachsmuth.
1898
Auf Initiative der Handelskammer Leipzig wird die Handelshochschule Leipzig gegründet. Diese gilt als erste deutsche private Hochschule für Betriebswirtschaftslehre. Die Berufsausbildung war und ist ein zentrales Thema der Kammern - sie unterstützten die von ihnen gegründeten Einrichtungen auch nach deren Übergang in staatliche Trägerschaft in der Weimarer Republik.
1900
Das Bürgerliche Gesetzbuch und das Handelsgesetzbuch treten in Kraft.
1912
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges stoppt den seit der Jahrhundertwende anhaltenden Wirtschaftsboom in Sachsen.
1920
1920er Jahre: Unter den Folgen des Ersten Weltkrieges leidet besonders die sächsische Exportwirtschaft. Deshalb ist die Vertretung der Handelsinteressen eine der wichtigsten Kammeraufgaben in diesen Jahren. Die Weltwirtschaftskrise zeichnete sich in Sachsen seit 1927 ab, ab 1929 gehen Tausende Unternehmen in die Insolvenz.
1929
Das Gesetz über die Industrie- und Handelskammern und die Gewerbekammern in Sachsen tritt in Kraft. Mit ihm soll den Kammern die Möglichkeit gegeben werden, die Gesamtinteressen der Wirtschaft besser zu wahren. Die Handelskammern werden in Industrie- und Handelskammern umbenannt. Die beiden Kammertypen sollen nun als sachverständige Organe die Regierung beraten, die Interessen von Handel, Industrie und Gewerbe vertreten und die Handelsschulen und Börsen verwalten.
Das Gesetz macht Änderungen der Kammersatzung, die Aufstellung einer neuen Wahlordnung und die Ausarbeitung einer Geschäftsordnung notwendig. Die Leipziger Kammer erhält ihre erste Geschäftsordnung am 1. Januar 1930. Die IHK zu Leipzig hat 10 388 Mitglieder, davon 2 772 aus der Industrie, 6 244 aus dem Groß- und 1 372 aus dem Einzelhandel.
1932
Bei den IHK-Wahlen versucht die NSDAP vergeblich, die Mehrheit in den Kammern zu erobern. Es kommt zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen der Mehrheit der Unternehmer Sachsens und radikal gesinnten nationalsozialistischen Firmeninhabern.
1933
Im Juni wird das Gesetz über die Auflösung und Neubildung der Industrie- und Handelskammern und Gewerbekammern im Freistaat Sachsen erlassen.
1936
Überführung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages in die Reichswirtschaftskammer, der die regionalen Kammern unterstehen.
1938
Die Industrie- und Handelskammern werden dem Reichswirtschaftsministerium zugeordnet und bekommen staatliche Aufgaben zur Organisation der Kriegswirtschaft übertragen.
1942
Die Kammern verlieren ihren Selbstverwaltungsstatus. 1943 werden die Industrie- und Handelskammern offiziell aufgelöst und mit den Handwerkskammern und Wirtschaftskammern in die Gauwirtschaftskammer überführt, die ihr Vermögen übernimmt. Rechtsnachfolger der IHK Leipzig wird die Wirtschaftskammer Leipzig.
1945
Auflösung der Wirtschaftskammer. Im Oktober wird die Verordnung zur Neugründung einer Industrie- und Handelskammer für Sachsen mit Sitz in Dresden erlassen, der das Eigentum der alten sächsischen Kammern übertragen wird. In allen Kreisen des Landes entstehen regionale Kammern, die erste im September in Görlitz. In Leipzig, Borna und Grimma nehmen Anfang 1946 Industrie- und Handelskammern ihre Tätigkeit auf.
1949
Am 1. Juli 1949 wird aus der IHK Leipzig die Bezirkskammer IHK Leipzig, der nunmehr die Kreisgeschäftsstellen Borna und Grimma unterstehen.
1953
Nach einer entsprechenden gesetzlichen Regelung entstehen die Industrie- und Handelskammern der Deutschen Demokratischen Republik, die in jedem Bezirk am Sitz des Rates des Bezirkes eine Bezirksdirektion einrichten.
1959
Enteignung der Kammern. Das gesamte Vermögen wird entschädigungslos in Staatseigentum überführt.
1983
Die Kammern, die seit der Verstaatlichung der letzten Industriebetriebe 1972 endgültig ein Schattendasein führen, werden in Handels- und Gewerbekammern umbenannt.
1990
Verordnung über die Neugründung von Industrie- und Handelskammern (1. März). Am 8. März wird die IHK zu Leipzig gegründet. Die Vorbereitungen dazu hatten schon im Januar begonnen.
Zum ersten Präsidenten wird Hans-Joachim Bernhardt gewählt. Im Mai folgt ihm der Unternehmer Rudolf Sommerlatt, der zehn Jahre das höchste IHK-Ehrenamt bekleidet hat. Die Kammer, die im Herbst in das Gelände am Friedrich-Engels-Platz (heute Goerdelerring) umzieht, unterhält Geschäftsstellen in Altenburg (Landkreise Altenburg/Schmölln), Borna (Landkreise Borna/Geithain), Döbeln (Landkreise Döbeln/Oschatz) sowie in Eilenburg (Landkreise Eilenburg/Delitzsch/Torgau/Wurzen).
1992
Neugründung der Handelshochschule Leipzig in privater Trägerschaft – unter anderem auf Initiative des IHK-Präsidenten.
2012
Am 2. August beging die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum.
Von Schätzen, Bräuchen und Kramern
Ansprechpartner

Abteilungsleiterin Servicecenter
Ute Doffing
ute.doffingnoSpam@leipzig.ihk.de | |
Telefon | 0341 1267-1180 |
Fax | 0341 1267-1126 |
Newsletter
Bleiben Sie informiert und abonnieren Sie unseren Newsletter.
Themen von A-Z
Finden Sie schnell das richtige Thema über unsere alphabetische Kategorisierung.
Schnellkontakt
Sie haben Fragen oder benötigen zusätzliche Informationen? Wir helfen Ihnen gern.
0341 1267-0
infonoSpam@leipzig.ihk.de