WIRTSCHAFT

12 IHK zu Leipzig – wirtschaft Sommer 2023 Neue Arbeitswelt Der Transformationsprozess und seine Kinder. Eine kleine Erläuterung Generation Z – wer ist das und warum eigentlich? Die jungen „Digital Natives“ gelten als flexibel und agil. Sie haben, aufgrund der Lage auf dem Arbeitsmarkt, ein weit größeres Auswahlspektrum an Möglichkeiten und enorme Aufstiegschancen, falls sie diese wollen. Hier ist jedoch auch der Haken zu sehen: Nach Erkenntnissen zweier forsa-Umfragen im Auftrag des Job-Netzwerks XING sowie der Recruitingmarke onlyfy bei XING stehen für die Befragten eher Veränderungen der Arbeitswelt im Vordergrund. 82 Prozent favorisieren beispielsweise eine 4-Tage-Woche, 74 Prozent wünschen eine flexiblere Arbeitszeit, 66 Prozent möchten vermehrt im Home-Office arbeiten, 31 Prozent ist ein Sabbatical wichtig und 23 Prozent haben gar Vorstellungen, die sich mit Workation, also der Verbindung aus Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation), zusammenfassen lassen. XING-Arbeitsmarktexperte Dr. Julian Stahl sagt als Quintessenz der Studien: „In Fachkreisen gehören Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dieser Generation bereits jetzt zu den illoyalsten Jobbern aller Zeiten.“ Die Ausbildungsplattform AZUBIYO formuliert in einem Beitrag in der Rubrik „Azubi-Wissen“ zum Thema Generation Z in Richtung Auszubildende: „Bisher gibt es viele Theorien, wie sich die Arbeitswelt ändern wird, aber noch zu wenig Umsetzung. Besonders die Digitalisierung und die Feedback-Kultur stehen noch am Anfang. Das heißt, dass dein Einstieg in die Arbeitswelt nicht nur für dich spannend wird, sondern auch für deine Ausbilder.“ Unterschiede in der Feedback-Kultur Im Artikel von AZUBIYO wird ein interessantes Feld aufgemacht: Instant Feedback. Junge Menschen, die soziale Medien gewohnt sind und darauf geeicht leben, dass jeder einzelne Post sofort eine Reaktion hervorruft (Likes, Comments etc.), reagieren verstört, wenn Reaktionen ausbleiben. Die Feedback-Kultur Generation Z: Realität zwischen Handy und Electric Scooter der unterschiedlichen Generationen ist eben völlig unterschiedlich. Will man den Gen Z-ler oder auch „Technoholic“ bei der Stange halten, braucht es engere Kommunikation. Die Frustrationstoleranz der Gen Z ist relativ gering, im Vergleich beispielsweise zu den Mitgliedern der Generation X – geboren zwischen 1965 und 1979 – mit deren spezifischer Geschichte und ihren Erfahrungen. Hilfreich, laut AZUBIYO-Experten, sind hier eine aufmerksamere Sprache, Verständnis, Geduld sowie Absprachen mit Verantwortlichkeiten, welche dann auch nachvollziehbare sowie verlässliche Reaktionen hervorrufen. Die Vorbilder und Werte-Vermittler der Gen Z kommen hochgradig aus dem Medienbereich, dem digitalen weit mehr als dem analogen. Deshalb ist die Welt für jene auch offener und vielfältiger, grenzenloser und weit mehr auf schnelle Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet. Darüber kann man verzweifeln, man kann es aber auch als Fakt annehmen und damit arbeiten. Im Sinne der Unternehmen. Um 2032 werden Teile der Generation Z in den Führungsebenen angelangt sein. Sie werden neue Erfahrungen gemacht haben und sich verändern. Und ganz bestimmt werden diese dann versuchen, die Mitglieder der nachfolgenden Generation Alpha zu ergründen. Die Generation Z – ein unbekanntes Wesen? Eine Fülle von Studien versucht, die euphemistisch in die Schublade „Gen Z“ gepresste Bewohnerschaft Deutschlands, welche zwischen 1997 und 2012 geboren wurde, zu ergründen.

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