deutsche Unternehmen Indiens Eisenbahnmarkt: Chancen für AußenwirtschaftsNachrichten Weltweit erfolgreich – Seite 3 Sächsische Mikroelektronik auf Asienreise: Neue Impulse aus Taiwan und Japan Interview – Seite 5 „Geschäfte macht man mit Menschen auf Augenhöhe“ Tipps für die Außenwirtschaftspraxis – Seite 27 Besteuerung von Dienstleistungen an Unternehmenskunden im Drittland 6 Dez /Jan 2025
Editorial Liebe Leserinnen und Leser eine Unternehmensreise Ende September führte Vertreter sächsischer Unternehmen und Institutionen der Mikroelektronikbranche nach Taiwan und Japan. In Taiwan besuchte die Delegation führende Halbleiterunternehmen und Forschungseinrichtungen und informierte sich über Chancen in den Bereichen KI, Drohnentechnologie und Biotech. In Japan wurden die Beziehungen zu Investoren vertieft sowie Potentiale in Mikroelektronik, Robotik und Energietechnologien erkundet. Die Reise verdeutlicht einmal mehr die hohe Relevanz der Asien-Pazifik-Region für Sachsens Hightech-Wirtschaft. Mit dabei war auch Dr. Celin Richter, Chief Technology Officer der intelligent fluids GmbH aus Leipzig. Im Interview berichtet er, warum sich seine Teilnahme gelohnt hat und welche Besonderheiten auf dem asiatischen Markt zu beachten sind. Neben Taiwan und Japan rückt auch Indien zunehmend in den Fokus. Das Land hat das Potential, für Deutschland und Europa ein zentraler Partner für Technologiekooperation und strategische Diversifizierung zu werden. „Indien ist ein Wachstumsmarkt für die nächsten Jahrzehnte“, so lautet das Fazit des sächsischen Wirtschaftsministers Dirk Panter nach einer fünftägigen Reise mit einer 20-köpfigen Delegation durch den südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Indien verfügt über eines der größten Schienennetze der Welt, das derzeit umfassend modernisiert und elektrifiziert wird. Großprojekte wie Hochgeschwindigkeitsstrecken, Güterkorridore, Metronetze und Infrastrukturmaßnahmen eröffnen vielfältige Chancen für technikführende deutsche Unternehmen – etwa in den Bereichen Signaltechnik, Rollmaterial, Fahrwegkomponenten und Bahnhofsmodernisierung. In unserer Rubrik Außenwirtschaftspraxis erfahren Sie zudem, wie Dienstleistungen richtig besteuert werden, die Unternehmen in einem Drittland erbringen. Michael Matthes Inhalt 2 Editorial Weltweit erfolgreich 3 Sächsische Mikroelektronik auf Asienreise: Neue Impulse aus Taiwan und Japan 5 „Geschäfte macht man mit Menschen auf Augenhöhe“ 7 Philippinen: Wachstumschancen im Gesundheitssektor 8 Indien-Reise: Chancen für Fachkräftegewinnung, Export und Beschaffung 11 Indiens Eisenbahnmarkt: Chancen für deutsche Unternehmen 14 Fachkräftegewinnung im Ausland – gemeinsam gelingt’s! Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen 15 Markt- und Länderveranstaltungen 15 Online-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft 16 Präsenz-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft 17 Messen und Unternehmerreisen 19 Länderinformationen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht Geschäftsverbindungen 22 Aktuelle Kooperationsangebote ausländischer Unternehmen Tipps für die Außenwirtschaftspraxis 27 Besteuerung von Dienstleistungen an Unternehmenskunden im Drittland Ansprechpartner | Impressum 29 Ansprechpartner 29 Impressum
Sächsische Mikroelektronik auf Asienreise: Neue Impulse aus Taiwan und Japan Während die Region Asien-Pazifik bei Investitionen in Sachsen als vielversprechender Investor für die Elektronik- und Mikroelektronikindustrie gilt, ist sie als Absatzmarkt für sächsische Unternehmen herausfordernd. Mit diesem Ansatz war Ende September eine von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) organisierte Unternehmensreise mit Vertretern sächsischer Unternehmen und Institutionen der Branche in Taiwan und Japan unterwegs. Ziel der Reise war es, bestehende Kontakte zu vertiefen, neue Partnerschaften zu knüpfen und die sächsische Kompetenz in der Mikroelektronik international sichtbar zu machen. Taiwan: Mikroelektronik als Schlüsselbranche In Taiwan lag der Fokus der Reise auf der Mikroelektronik, die mit Unternehmen wie TSMC, UMC und ASE eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Landes spielt. TSMC allein trägt mit einem Umsatz von rund 54 Milliarden US-Dollar etwa neun Prozent zum taiwanischen BIP bei. Daher treffen die Strafzölle der USA Taiwan besonders hart. Die taiwanische Regierung verfolgt deshalb das Ziel, die Abhängigkeit von der Mikroelektronik zu reduzieren und – auch mit Hilfe staatlicher Förderung – andere Industrien und Technologien, wie Pharmazie, Biotechnologie und Digital Health, auszubauen. Darüber hinaus sind die Agrarindustrie sowie die Elektronik- und auch Fahrradbranche für das Land von großer Bedeutung. Aktuell investiert Taiwan strategisch in den Aufbau einer eigenen Drohnenindustrie und in KI-Anwendungen. Beides hat hohes Wachstums- aber auch Risikopotenzial, weshalb die Regierung diese Technologien besonders unterstützt. Dies eröffnet auch für sächsische Unternehmen potenzielle Chancen in diesen Bereichen. In verschiedenen Gesprächen wurde deutlich, wie wichtig das individuelle Beziehungsmanagement im Wirtschaftsleben ist, ebenso wie Zuverlässigkeit und Transparenz. Es wird deutschen Unternehmern empfohlen, sich regelmäßig persönlich in Taiwan zu zeigen, um eine verbindliche – auch persönliche – Beziehung auf Chef-Ebene zu pflegen. Die WFS-Delegation besuchte gemeinsam mit einer Delegation des sächsischen Ministerpräsidenten den Hsinchu Science Park, der mit TSMC etwa 1.100 Unternehmen aus den Bereichen Halbleiterfertigung sowie IC-Design, Materialentwicklung, Automatisierung und Softwareentwicklung beherbergt. Insgesamt gibt es 13 Science Parks in Taiwan mit unterschiedlicher Fokussierung. Der Hsinchu Science Park erweitert aktuell den Fokus im Zuge einer Diversifizierung auf die Biotechnologie sowie entsprechende Zulieferertechnologien wie Materialentwicklung, Automatisierung und auch Software inklusive KI. Neben dem Termin bei TSMC, wo die Teilnehmer einen Einblick in die Die sächsische Wirtschaftsdelegation zu Gast in der Botschaft in Tokio. Die Delegation besuchte gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dirk Panter unter anderem die Firma Fujitsu. 3 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
Struktur des Unternehmens und die Wasseraufbereitung mit Recyclingtechnologie einer Chipfabrik bekamen, gab es Gespräche mit dem ITRI (Industrial Technology Research Institute), der größten staatlich unterstützten Forschungseinrichtung Taiwans. Hier nutzten die Vertreter der Fraunhofer Institute die Gelegenheit für ein vertieftes Kennenlernen. Anknüpfungspunkte gab es auch mit dem Speicherhersteller Macronix, der u. a. Interesse an 3DPackaging-Technologien sowie an Reinigungstechnologien und Sondermasken aus Sachsen signalisierte. Japan: Strategische Partnerschaften und neue Impulse Japan bietet sächsischen Unternehmen insbesondere in den Bereichen Mikroelektronik, Robotik – Japan ist zweitgrößter Anwender nach China – Maschinenbau, Nahrungsmittel- und Energietechnologie großes Potenzial. Ergänzend entstehen viele Rechenzentren für Cloud-Dienste und KI-Anwendungen. Weitere relevante Wirtschaftsbereiche sind Bau- und Werkzeugmaschinen, Konsumgüter und Arzneimittel. Trotz Herausforderungen wie dem gestiegenen Stromverbrauch und der schwierigen Personalsuche punktet Japan mit politischer Stabilität, attraktiven Förderprogrammen und einer starken industriellen Basis. Derzeit sind etwa 750 deutsche Unternehmen in Japan an 130 Standorten aktiv mit den Schwerpunkten Automobilbranche, Chemie- und Pharmaindustrie sowie Maschinenbau. In Japan standen die Vernetzung mit Investoren in Sachsen und die Pflege bestehender Kontakte im Mittelpunkt. Die Delegation besuchte gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dirk Panter u. a. die Firmen EBARA, Fujitsu und Tekscend Photomask, die bereits in Sachsen aktiv sind und beständig wachsen. Im Gespräch mit den Unternehmen machten die hochrangigen Vertreter deutlich, dass Sachsen als exzellenter Wirtschaftsstandort gilt mit einem dichten Netzwerk aus renommierten Forschungszentren und qualifizierten Arbeitskräften sowie einer ausgezeichneten Innovationspolitik. Auch deshalb hat beispielsweise Fujitsu in GK Software und damit auch in Sachsen investiert. Gemeinsam wollen beide Unternehmen in Sachsen weiteres Wachstum generieren, um so auch globale Herausforderungen lösen zu können. Dabei wird GK Software als „Key Success Factor“ eingesetzt, um das Uvance-Konzept, mit dem sich das Unternehmen auf industrieübergreifende Technologiethemen und vertikale Märkte konzentrieren will, in Europa umzusetzen und auszubauen. Im vergangenen Jahr hat EBARA, Produzent von Industriepumpen – auch für Anwendungen in der Mikroelektronik – seinen Europasitz für Präzisionstechnik von Bayern nach Sachsen verlegt. Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch der Expo in Osaka, wo die Delegation am Sächsischen Empfang im Deutschen Pavillon teilnahm. Ministerpräsident Michael Kretschmer begrüßte die Gäste, und Unternehmen wie Fujitsu, Tekscend und NIKKISO hielten kurze Impulsvorträge zur Kooperation zwischen Japan und Deutschland. Ergebnisse und Ausblick Die Reise verdeutlichte die strategische Bedeutung der Region Asien-Pazifik für die sächsische Mikroelektronik und Potenzial für weitere Branchen. Die WFS plant, die geknüpften Kontakte weiter auszubauen und sächsische Unternehmen bei der Erschließung dieser Märkte mit weiteren Maßnahmen zu unterstützen. So wird es Mitte Dezember einen sächsischen Gemeinschaftsstand der WFS auf der SEMICON Japan in Tokyo geben. Auf der international führenden Messe für die Halbleiterbranche werden die Unternehmen ihre innovativen Lösungen und Produkte vorstellen und damit den Wirtschaftsstandort Sachsen als führendes Zentrum der Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie in Europa präsentieren. Sandra Lange / WFS Besuch der Expo in Osaka WFS-Chef Thomas Horn stellt den Wirtschaftsstandort Sachsen vor. WEITERE ANGEBOTE Auf den Internetseiten der Wirtschaftsförderung Sachsen finden Sie weitere Angebote zur Internationalisierung. 4 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
5 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich Weltweit erfolgreich „Geschäfte macht man mit Menschen auf Augenhöhe“ Die intelligent fluids GmbH aus Leipzig setzt auf „Future of Cleaning“ und ist stark auf Internationalisierungskurs. Warum sich dabei die Teilnahme an Unternehmensreisen lohnt und was es auf dem asiatischen Markt zu beachten gibt, darüber haben wir mit Dr. Celin Richter, Chief Technology Officer, gesprochen. Seit wann und auf welchen internationalen Märkten sind Sie unterwegs? Seit unserer Gründung in 2006, damals noch unter dem Namen „Bubbles and Beyond“, hat sich die intelligent fluids GmbH stark weiterentwickelt und sieht ihre Zukunft vor allem in internationalen Märkten. Mit unserer Tochtergesellschaft in Taiwan und weiteren geplanten in den USA, Südamerika und im mittleren Osten rollen wir unsere Technologieplattform für Reinigungs- und Prozesslösungen gerade weltweit aus. Welches Potenzial sehen Sie auf dem asiatischen Markt? Der asiatische Markt ist hierbei natürlich einer der wertvollsten. Mit rund 60 Prozent der Weltbevölkerung und Industrien in allen Bereichen kann hier eine Prozess- und Reinigungstechnologie einen großen Umbruch verursachen. Neben der Mikroelektronik sind auch Großindustrien wie Öl und Gas stark vertreten und überall werden bis heute Lösungsmittel oder stark saure oder alkalische Reinigungsmittel eingesetzt, die z. T. umweltgefährdend oder toxisch sind. Sei es in der normalen Prozessführung oder im Entfernen von Ablagerungen oder Verschmutzungen, Reinigungs- und Prozesschemie benötigt ein neues Image und die grüne Bewegung in der Chemie benötigt einen Vorreiter, der hoch performante Lösungen in die Großindustrie überträgt und der asiatische Markt alleine macht rund 50 Prozent des Lösungsmittelverbrauches weltweit aus, Tendenz steigend. Gerade deshalb ist jetzt der geeignetste Zeitpunkt für die „Future of Cleaning“. Celin Richter, Chief Technology Officer der intelligent fluids GmbH INTERVIEW „Gerade in der Startphase, wenn man in diesen Markt eintreten möchte, ist das persönliche Engagement von Unternehmensentscheidern eine absolute Grundlage.“ Celin Richter Die sächsische Wirtschaftsdelegation zu Gast bei TSMC in Taiwan
Sie waren gerade mit auf der Unternehmensreise der WFS in Taiwan und Japan. Was hat die Reise gebracht? Unternehmerisch, wie persönlich war es eine Reise der Extraklasse. Da ich erst Anfang des Jahres in eine C-Level-Position eingetreten bin, aber schon mein ganzes Leben lang grüne high-performance Technologien und Asien im Fokus habe, habe ich mich sehr über diese Möglichkeit gefreut und diese Reise intensiv genutzt. Neben den Diskussionen mit den professionellen Partnern aus der Reisegruppe selbst war jeder Tag von früh bis spät gefüllt mit Gesprächen mit Unternehmen, Botschaftern und Politikern. Mehrere „frische“ Kontakte vor Ort sind jetzt einen Monat später auch nach Deutschland gekommen, um sich mit uns auszutauschen und gemeinsame Projekte zu erörtern. Diese Reise hatte einfach alles, inklusive drei Kilogramm, die ich danach näher an meinem Diätplan war, weil Kopf und Körper den ganzen Tag Höchstleistungen bringen mussten. Die Planung des WFS war hierbei absolut perfekt und robust. Welche konkreten Tipps können Sie anderen Unternehmern geben, die sich für diese Märkte interessieren? Gerade in der Startphase, wenn man in diesen Markt eintreten möchte, ist das persönliche Engagement von Unternehmensentscheidern eine absolute Grundlage. Neben einem Experten vor Ort, der den Markt aufbaut, sich mit lokalen Regularien auskennt und optimalerweise sein Netzwerk bereits nutzen kann, sollte man nicht nur ein bis zwei Mal jährlich persönlich anwesend sein. Das ist zwar ein globale „Weisheit“, aber besonders hier gültig: „Geschäfte macht man mit Menschen auf Augenhöhe“. Respekt, Kultur, Gleichwertigkeit der Geschäftspartner und ein wenig Demut können Berge versetzen. Qualität „Made in Germany“ ist in vielen Märkten immer noch ein gutes Verkaufsargument, sollte aber den lokalen Markt immer ergänzen und nicht bedrohen. Sonst sind die Türen schnell wieder zu. Worin sehen Sie aktuell besondere Herausforderungen bei Internationalisierungsaktivitäten? Internationale Märkte sind aktuell sehr vorsichtig. Gerade wenn man nicht mit einem bekannten Produkt in neuer Aufmachung kommt, sondern mit einer technologischen Veränderung, muss man sich erstmal beweisen. Dabei sind schon ein langer Atem und auch Unterstützung vor Ort notwendig. Uneinheitliche Regelungen zwischen den Ländern im Umgang mit Chemikalien, Gefahreneinstufungen und Inventaren können hierbei eine große Herausforderung darstellen. Die Fragen stellte Sandra Lange. 6 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich UNTERNEHMENSPROFIL Das Leipziger Deeptech-Unternehmen intelligent fluids GmbH designt, entwickelt und produziert hochwirksame Reinigungsfluide. Die daraus resultierenden wasserbasierten Produkte ersetzen klassische chemisch wirkende, aggressive und ätzende Reinigungsmittel. Dank eines innovativen Wirkprinzips werden Oberflächen sanft physikalisch gereinigt, dabei können geringere Wirkstoffkonzentrationen eingesetzt werden, was die Sicherheit im Umgang deutlich erhöht und zahlreiche Vorteile für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt bietet. Die kraftvollen Reiniger haben ein breites Anwendungsspektrum und kommen in Industrien wie der Mikroelektronik, Elektronik, Öl und Gas, Druckindustrie und anderen instandhaltungsintensiven Branchen zur Anwendung. Edelstahlreiniger – kraftvolle Reinigung von Öl, Fett, Farbe und Verkrustungen in allen Industriebereichen und Wärmetauschern ohne ätzende Kennzeichnung auch in lebensmittelverarbeitenden Betrieben
Philippinen: Wachstumschancen im Gesundheitssektor Die Philippinen bieten interessante Wachstumschancen für sächsische Unternehmen im Gesundheitssektor. Mit rund 117 Millionen Einwohnern ist das Land das zweitbevölkerungsreichste der ASEAN. Das Gesundheitswesen ist ein zentraler Wachstumssektor, angetrieben durch eine wachsende Mittelschicht, ein Wirtschaftswachstum von rund sechs Prozent pro Jahr und eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen. Trotz dieser Dynamik bleibt die Gesundheitsinfrastruktur unterentwickelt, mit nur einem Krankenhausbett pro 1.000 Einwohner. Besonders in ländlichen Regionen bestehen erhebliche Versorgungslücken, die Chancen für Investitionen in medizinische Infrastruktur, Geräte und digitale Gesundheitslösungen eröffnen, zumal die Philippinen bei medizintechnischen Geräten fast vollständig auf Importe angewiesen sind, wobei Deutschland zu den wichtigsten Lieferländern zählt. Dabei sind qualitativ hochwertige Produkte stark gefragt, da die Branche langfristig plant und kontinuierlich investiert. Die Regierung unterstützt die Modernisierung durch öffentlichprivate Partnerschaften, während private Krankenhausgruppen ihre Kapazitäten kontinuierlich ausbauen. Gleichzeitig wächst der Markt für Digital Health-Lösungen rasant, gestützt durch eine hohe Smartphone-Nutzung und den Ausbau des 5G-Netzes. Die Philippinen bieten somit vielfältige Potenziale für die Medizintechnikbranche, Life-Sciences-Bereiche sowie angrenzende Themen der Gesundheitswirtschaft. Um sächsischen Unternehmen einen ersten Überblick über die Marktpotenziale und Kooperationsmöglichkeiten zu geben, veranstaltet die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) am 4. Dezember ein Webinar. In Zusammenarbeit mit der AHK Philippinen und bereits vor Ort tätigen Unternehmen werden Informationen aus erster Hand vermittelt. Zudem werden Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Life Sciences, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft vorgestellt. Bereits am Vortag gab es wiederum im Rahmen eines SAXONY!visit-Webinars für philippinische Vertreter einen Einblick in den breit aufgestellten sächsischen Life-Sciences-Sektor, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft. Sächsische Unternehmen hatten die Gelegenheit, ihre Best-Practice-Beispiele vorzustellen. Für das kommende Jahr ist eine Wirtschaftsreise auf die Philippinen geplant, um den Markteinstieg weiter zu unterstützen. Sandra Lange / WFS 7 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
Indien-Reise: Chancen für Fachkräftegewinnung, Export und Beschaffung „Indien ist ein Wachstumsmarkt für die nächsten Jahrzehnte“, so lautet das Fazit von Wirtschaftsminister Dirk Panter am Ende seiner fünftägigen Reise mit einer 20-köpfigen Delegation durch den südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Vom 9. – 14. November standen der Ausbau der Zusammenarbeit mit dem südindischen Bundesstaat Tamil Nadu, die Gewinnung von Fachkräften und die Förderung wirtschaftlicher Kooperationen im Zentrum der Unternehmensbesuche und politischen Gespräche in den Millionenmetropolen Coimbatore und Chennai. Die sächsische Delegation besuchte u. a. die Sonderwirtschaftszone Sri City, das Indian Institute of Technology Madras, das Gedee Technical Training Institute, die South India Textile Research Association und das Goethe-Institut Chennai. Zudem standen Termine bei den Unternehmen Bell Flavors & Fragrances EMEAI (Hersteller von Duft- und Aromastoffen), K. P. R. Mill Limited und SCM Textile Spinners (Hersteller von Bekleidung bekannter europäischer Marken), Roots Multiclean Limited (Hersteller von industriellen Reinigungsmaschinen), RB Wovens Pvt sowie Premier Fine Linens Private Limited (beides Hersteller von hochwertigen Heimtextilien) auf der Agenda. Dabei stellte Panter zahlreiche Anknüpfungspunkte mit dem „industriellen Herz“ Indiens fest: „Die Region Tamil Nadu hat etwa 85 Millionen Einwohner und weist eine Wirtschaftsstruktur auf, die unserer in Sachsen sehr ähnlich ist – mit Schwerpunkten im Automobilbau, Maschinenbau, in der Halbleiterindustrie und im Textilsektor. Das passt sehr gut zu uns. Außerdem gibt es hier ausgezeichnete Universitäten, insbesondere im technischen Bereich, was sich hervorragend mit unserem Innovationsfokus in Sachsen deckt.“ Indische Textilbranche punktet mit vollständiger Wertschöpfungskette Das Leipziger Unternehmen Bell Flavors & Fragrances EMEAI agiert bereits erfolgreich in Indien. Der indische Standort gilt als wichtiger Baustein im internationalen Netzwerk der Firma. Bell produziert Aromen und Duftstoffe, die speziell auf die Bedürfnisse des indischen Marktes zugeschnitten sind. Im Fokus stehen Anwendungen für Lebensmittel, Getränke, Kosmetik und Haushaltspflege. Für Holger Wetzler, CEO von Bell EMEAI, war der Besuch ein wichtiges Signal: „Unsere Wurzeln liegen in Sachsen, aber unser Blick richtet sich in die Welt. Mit dem Standort in Sri City stärken wir unsere Präsenz auf dem indischen Markt. Hier entwickeln wir Aromen und Düfte, die die Vielfalt des Landes widerspiegeln.“ Bell produziert in der Sonderwirtschaftszone Sri City, dem größten Industriepark Südindiens, der an Tamil Nadu grenzt. In einem der größten Textilwerke Indiens – der K. P. R. Mill Limited in Coimbatore – erhielt die Delegation Einblicke in die vollständige textile Wertschöpfungskette: vom Rohgarn bis zur fertigen Bekleidung. Besonders beeindruckend war ein Weiterbildungsprogramm für Frauen, das bereits über 40.000 Teilnehmerinnen neue berufliche Perspektiven eröffnet hat. Bei SCM Textile Spinners – ebenfalls ein Textilunternehmen mit einer vollständigen WertschöpDer indische Textilsektor ist ein großer Absatzmarkt für Maschinen und Anlagen 8 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
fungskette – verschaffte sich die Delegation ein Bild von den Kompetenzen und Produktionsstandards. Den wissenschaftlichen Fokus ergänzte ein Termin bei der South India Textile Research Association (SITRA), einem der führenden Textilforschungsinstitute in Indien. In sehr gut ausgestatteten Laboren und Testräumen gab es einen intensiven Austausch zu aktuellen Themen, wie z. B. Textilrecycling, Naturfasern und funktionelle Textilien. Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), die die Reise organisiert hatte, machte bereits im Vorfeld das Potenzial in der Textilindustrie deutlich: „Die wachsende Bevölkerung bei gleichzeitig steigendem Wohlstand und neue steuerliche Anreize der indischen Regierung lassen einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Konsumgütern erwarten. Dafür braucht es Maschinen- und Anlagen, um diese Konsumgüter zu produzieren. Speziell der Textilsektor in Indien ist daher sowohl als Absatzmarkt für Textilien und Maschinen als auch als Beschaffungsmarkt für textile Vorprodukte für die sächsische Wirtschaft von großem Interesse.“ Chancen für Fachkräftegewinnung Neben Unternehmensbesuchen ging es auf der Reise auch um die Themen Fachkräftegewinnung und Ausbildung. So besprach Minister Panter mit dem Industrieminister von Tamil Nadu, Thalikottai Rasuthevar Baalu Rajaa, in Chennai, wie man eine Ausbildung für Halbleiterberufe in Indien organisieren und Fachkräfte zum gegenseitigen Nutzen ausbilden könne. Beim Besuch des Gedee Technical Training Institute (GTTI), dem Vorreiter der dualen Ausbildung in Tamil Nadu, erlebte die Delegation, wie erfolgreich das deutsche duale Ausbildungssystem in Indien umgesetzt wird. Das Institut bildet Mechatroniker und Werkzeugmechaniker nach deutschen Standards aus, sodass die Absolventen nicht nur ein in Indien anerkanntes Abschlusszeugnis, sondern auch ein Zertifikat der AHK erhalten. Dazu Dirk Panter: „Besonders in technischen Berufen wie der Schweißtechnik gibt es hier hervorragend ausgebildete Fachkräfte – genau dort, wo wir in Deutschland großen Bedarf haben.“ Seit April 2025 sind die beiden Ausbildungsgänge Mechatroniker und Werkzeugmechaniker des GTTI durch ein neues Anerkennungsfahren, die sogenannten BIBB-Bestätigung, automatisch in Deutschland anerkannt. Weltweit gibt es derzeit nur 17 AHK-AZertifikatskurse mit dieser neuen Anerkennung. Damit entfällt für die Absolventen die individuelle FOSA-Anerkennung, die sonst jede Fachkraft mit Migrationswunsch nach Deutschland zur Bestätigung der eigenen Berufsqualifikation durchlaufen muss. Dies stellt ein wichtiges Puzzle-Teil dar, um den bürokratischen Aufwand im Recruiting von Fachkräften zu verringern. Die WFS unterstützte das GTTI bei diesem Prozess. Die BIBB-Bestätigung der genannten Ausbildungsgänge ist ein wichtiges Ergebnis der Delegationsreise nach Tamil Nadu im Jahr 2024 und der jetzigen. Sie bildet eine solide Grundlage um die Kooperation im Rahmen der Fachkräftegewinnung weiter voranzutreiben. Auch während des Besuchs beim privaten Berufsbildungszentrum Nettur Technical Training Foundation (NTTF) lernte die Delegation die Schüler der verschiedenen Trainingsprogramme, u. a. im Bereich CNC, Automatisierungstechnik, Robotik und Metallbearbeitung, als sehr offen, gut ausgebildet und hoch motiviert kennen. Bei allen Terminen wurde deutlich, dass die Bereitschaft der jungen Talente, Deutsch zu lernen, sehr groß ist. Dabei profitieren sie von einer „natürlichen“ Vielsprachigkeit (in den meisten Familien werden vier bis fünf Sprachen gesprochen). Die verschiedenen Bildungsprogramme, über die sich die Delegation informieren konnte, waren stark an die Anforderungen der Industrie angelehnt, um den jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Dabei unterstützt Tamil Nadu die Vorbereitung seiner jungen Talente für den Arbeitsmarkt u. a. mit einem eigenen Förderprogramm. 9 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich Minister Panter beim Besuch eines Textilunternehmens
Fazit Die Reise machte deutlich, dass Sachsen und Tamil Nadu industriell geprägt, innovativ und exportstark sind. Beide Seiten können voneinander profitieren – sei es durch Technologietransfer, gemeinsame Ausbildungsinitiativen oder Investitionen. Dirk Panter abschließend: „Ich bin überzeugt: Indien kann für uns zu einem echten Partnerland werden – wirtschaftlich, politisch und menschlich. Entscheidend ist jetzt, dass wir die geknüpften Kontakte nutzen und in konkrete Kooperationen umsetzen.“ WFS-Geschäftsführer Thomas Horn betont die strategische Bedeutung solcher Initiativen: „Indien bietet nicht nur einen großen und schnell wachsenden Absatzmarkt, sondern auch viele Möglichkeiten für Zulieferungen zur Stärkung und Diversifizierung der eigenen Wertschöpfungsketten. Außerdem gibt es hier im bevölkerungsreichsten Land der Welt auch ein riesiges Reservoir an jungen, gut ausgebildeten Talenten in verschiedensten Berufen. Diese Potenziale können wir gemeinsam mit indischen Partnern nutzen – für den Ausbau der Handelsbeziehungen, Innovation, Qualifizierung und Fachkräftegewinnung.“ Der Besuch der sächsischen Delegation fand eine beachtliche Resonanz in den indischen Medien. Michael Hasper, Deutscher Generalkonsul in Chennai, erklärt: „Der Besuch von Wirtschaftsminister Panter und seiner Delegation erfolgt zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort. Dabei haben Sachsen und Tamil Nadu einander viel zu bieten. [...] Mit Ingenieuren, IT-Experten und Pflegekräften aus Tamil Nadu können dringend gebrauchte Fachkräfte sächsische Pflegeeinrichtungen unterstützen und sächsische Unternehmen stärken.“ Sandra Lange / WFS 10 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich HINTERGRUND Die Indien-Reise fand vom 9. – 14. November 2025 statt und wurde von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) im Auftrag des Wirtschaftsministeriums (SMWA) organisiert. Die Termine knüpften an eine Sondierungsreise vom Herbst 2023 sowie an den von der WFS organisierten und dem damaligen Wirtschaftsminister Martin Dulig geleiteten Besuch einer sächsischen Wirtschaftsdelegation im März 2024 an. Diese Reise erwies sich für Sachsen als Türöffner. Damals wurde eine Zusammenarbeit im Fahrzeug- und Maschinenbau, IT-Bereich, beim Aufbau der dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild in Indien und bei der Gewinnung indischer Fachkräfte und Auszubildender für den sächsischen Arbeitsmarkt ausgelotet. Diese Kontakte galt es nun auszubauen. Einen Überblick zu aktuellen Projekten, Terminen und Ansprechpartnern finden Sie in unserem Veranstaltungskalender www.standort-sachsen.de/veranstaltungen Bleiben Sie auf dem Laufenden und abonnieren Sie den 14-täglichen Newsletter der WFS unter www.standortsachsen.de/newsletter Einblick in die Ausbildung beim Besuch des Gedee Technical Training Institute (GTTI) Die sächsische Wirtschaftsdelegation zu Gast in Indien
Indiens Eisenbahnmarkt: Chancen für deutsche Unternehmen Indien verfügt mit einer Streckenlänge von über 68.000 Kilometern über das viertgrößte Schienennetz der Welt und zählt damit zu den zentralen Pfeilern des nationalen Personen- und Güterverkehrs. Jährlich werden mehr als acht Milliarden Passagiere und rund 1,5 Milliarden Tonnen Fracht befördert – ein eindrucksvoller Beleg für die immense Bedeutung der Eisenbahn in einem Land mit über 1,4 Milliarden Einwohnern. Das Passagieraufkommen hat sich nach den Rückgängen während der Corona- Pandemie rasch erholt und liegt heute wieder nahe am Vorkrisenniveau. Zudem verfügt Indien über ein Metro-Schienennetz von etwa 810 Kilometern, das in 20 Städten in Betrieb ist und damit das fünftgrößte Metro-Netz der Welt darstellt. Auffällig ist, dass der Anteil der Schiene am gesamten Personenverkehr, der auch Kurzstrecken und städtischen Transport umfasst, nur bei etwa zehn Prozent liegt; im Frachtbereich beträgt der Marktanteil rund 35 Prozent – gegenüber dem dominanten Straßenverkehr mit etwa 70 Prozent im Personen- und einem Großteil im Güterverkehr. Im Geschäftsjahr 2024 / 25 erzielte Indian Railways mit 30,6 Milliarden US-Dollar einen Rekordumsatz, was die robuste finanzielle Leistungsfähigkeit unterstreicht. Struktur und Organisation des Eisenbahnmarktes Die Organisation des Sektors ist klar staatlich geprägt. Federführend agiert das Ministry of Railways (MoR), das als oberste nationale Behörde strategische Weichenstellungen, den Rechtsrahmen und Großinvestitionen verantwortet. Auf der zweiten Leitungsebene ist das Railway Board angesiedelt, das operative Richtlinien ausarbeitet und als Schaltstelle zur zentralen Regierung in Neu-Delhi (Hauptstadt von Indien) fungiert. Die staatliche Gesellschaft Indian Railways (IR) betreibt nicht nur das gesamte Netz und die Fahrzeugflotte, sondern zählt mit über 1,2 Millionen Beschäftigten zu den weltweit größten Arbeitgebern. Die Verwaltung ist dezentral in 17 Railway Zones untergliedert, denen wiederum 68 Regionaldivisionen untergeordnet sind. Weitere entscheidende Akteure sind spezialisierte Behörden wie die Central Organisation for Railway Electrification (CORE), die für die Umsetzung von Elektrifizierungsprojekten verantwortlich ist und bereits eine Elektrifizierungsquote von rund 94 Prozent erreicht hat, sowie die Indian Railway Finance Corporation (IRFC), die sich mit der Beschaffung von Finanzmitteln für Ausbau und Betrieb der Indian Railways beschäftigt. Die staatliche Steuerung, ergänzende branchenspezifische Regulatorik sowie strenge Vorgaben beim Import und der Produktion von Schienenfahrzeugtechnik prägen das Marktumfeld maßgeblich. Indiens erster eigenentwickelter Halbhochgeschwindigkeitszug Vande Bhara Bahnhof und Gleisanlagen in Chennai 11 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
Hochbahnstation der U-Bahn in Delhi Reformen und Zukunftsausrichtung Aktuelle Reformbemühungen der Zentralregierung verfolgen das Ziel, das Schienensystem im Sinne eines nachhaltigen, multimodalen und klimaschonenden Transportnetzes weiterzuentwickeln. Um die große Bevölkerung und die wachsende Wirtschaft zu unterstützen, werden neben Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur auch Hochgeschwindigkeitsprojekte, leistungsstarke Güterverkehrskorridore sowie eine vollständige Elektrifizierung vorangetrieben. All diese Faktoren machen deutlich: Wer sich im indischen Eisenbahnmarkt engagieren möchte, sollte die Komplexität von Struktur, Rechtsrahmen und administrativen Voraussetzungen kennen – eine fundierte Markteintrittsstrategie ist unerlässlich. Großprojekte als Chancen für deutsche Unternehmen Die außergewöhnliche Dynamik im indischen Eisenbahnsektor zeigt sich exemplarisch an mehreren Großprojekten, die nicht nur ambitionierte Ziele verfolgen, sondern auch zahlreiche Chancen für technikführende deutsche Unternehmen eröffnen. Im Rahmen der 2019 initiierten National Infrastructure Pipeline (NIP) entfallen bis Ende 2025 Investitionen in Höhe von über 160 Milliarden US-Dollar auf den Bahnsektor, was zwölf Prozent der im Rahmen des NIP geplanten Gesamtinvestitionen entspricht. Projekte im Wert von knapp 20 Milliarden US-Dollar sollen in Kooperation mit dem privaten Sektor umgesetzt werden. Zudem ist der Eisenbahnsektor einer der wenigen Bereiche, in denen 100 Prozent ausländische Direktinvestitionen (FDI) erlaubt sind; Darüber hinaus sieht der Entwurf des nationalen Eisenbahnplans bis 2050 Investitionen in Höhe von ca. 460 Milliarden US-Dollar im Eisenbahnsektor vor. Aktuell befinden sich mehr als 200 Eisenbahnprojekte in ganz Indien im Bau, weitere rund 250 in verschiedenen Umsetzungsphasen. Einige der wichtigsten Projekte sind: Hochgeschwindigkeitsstrecke Mumbai–Ahmedabad Dieses Leuchtturmprojekt mit einem Gesamtbudget von rund 12 Milliarden US-Dollar soll bis 2027 die erste Shinkansen- basierte Hochgeschwindigkeitsverbindung Indiens in Betrieb nehmen. Die Strecke wird japanische Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 320 Kilometern pro Stunde nutzen und soll bis 2031 bis nach Delhi verlängert werden, um die wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren des Landes effizient zu verbinden. Mit Stand November 2025 ist das Projekt zu etwa 50 Prozent umgesetzt und Probefahrten sind für das kommende Jahr geplant. Für deutsche Unternehmen ergeben sich hier vielfältige Möglichkeiten in den Bereichen Fahrzeugsysteme, Signal- und Sicherungstechnik, Fahrwegkomponenten, Bahnhofsmodernisierung sowie Elektrifizierung mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. North-South Dedicated Freight Corridor (NSDFC) Ein etwa 2.300 Kilometer langer Güterverkehrskorridor soll entstehen zwischen Delhi und Chennai mit einem Investitionsvolumen von zwölf Milliarden US-Dollar. Das Projekt befindet sich in der Planungsphase, die Detailplanung (DPR) wurde im Juli 2024 eingereicht. Die Umsetzung erfolgt unter Public-Private- Partnership (PPP) mit ausländischen Direktinvestitionen (FDI). Deutsche Unternehmen können Ausschreibungen über die offiziellen Portale der Indian Railways verfolgen. Die Dedicated Freight Corridors (DFC) insgesamt sind ein zentraler Baustein zur Steigerung des Schienenanteils im Güterverkehr, der bis 2030 auf 45 Prozent erhöht werden soll. Bilaspur-Manali-Leh New Broad Gauge Railway Line Project Eine strategisch wichtige 476 Kilometer lange Bahnstrecke soll gebaut werden in den nordindischen Bundesstaaten Himachal Pradesh und Jammu und Kashmir mit einem Budget von rund 15 Milliarden US-Dollar. Das Projekt befindet sich in der Genehmigungsphase, Ausschreibungen sind noch nicht veröffentlicht, können aber über das Northern Railways Portal verfolgt werden. Deutsche Firmen mit Expertise in Tunnelbau, Brückenbau und Hochgebirgsbahn können sich hier engagieren. Bahnstation in Chennai 12 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
Ausbau und Modernisierung von Metronetzen Neben bestehenden Metronetzen sind weitere 26 neue Metronetze in Planung oder Bau, darunter die zweite Phase der Chennai Metro mit drei Korridoren und 128 Stationen (Investitionsvolumen ca. acht Milliarden US-Dollar). Diese Projekte werden überwiegend als Engineering, Procurement and Construction (EPC)- Projekte umgesetzt und bieten Chancen für Unternehmen mit Know-how in städtischen Bahnsystemen, Fahrgastinformationssystemen und Rollmaterial. Die wachsende Urbanisierung und Bevölkerungszunahme treiben die Nachfrage nach Stadtbahnen und Regionalverbindungen weiter an. Elektrifizierungs- und Infrastrukturprojekte Mit über 94 Prozent Streckenelektrifizierung und einem Fokus auf nachhaltige Mobilität werden umfangreiche Investitionen in Elektrifizierung, Gleisverdopplung, Brückenbau und Spurweitenanpassung getätigt. CORE ist hier ein zentraler Akteur. Der aktuelle indische Bundeshaushalt für 2024/25 legt einen Schwerpunkt auf Kapazitätssteigerungen im Personen- und Güterverkehr sowie auf die Verbesserung der Sicherheitssysteme, was zu einem verbesserten Verkehrsfluss, höheren Geschwindigkeiten und besserer Kundenzufriedenheit führen soll. Deutsche Unternehmen können sich in der Lieferung von Elektrolokomotiven, Signaltechnik und Instandhaltung engagieren. Engagementmöglichkeiten und Zugang zu Ausschreibungen Für deutsche Unternehmen, die sich im indischen Eisenbahnmarkt engagieren möchten, ist es essentiell, die komplexen Ausschreibungs- und Tenderverfahren zu verstehen und frühzeitig geeignete Zugänge zu finden. Die meisten Großprojekte werden im Rahmen der NIP und des National Rail Plan 2030 ausgeschrieben, wobei ein Großteil der Projekte als EPC-Projekte vergeben wird. Zudem gewinnen Public-Private-Partnerships (PPP) an Bedeutung. Ausschreibungsunterlagen und Tenderinformationen sind in der Regel über offizielle Plattformen der Indian Railways, des Ministry of Railways sowie der jeweiligen Railway Zones und spezialisierten Behörden wie CORE zugänglich. Darüber hinaus veröffentlichen viele Projekte ihre Ausschreibungen auf nationalen E-Procurement-Portalen, die für registrierte Unternehmen zugänglich sind. Eine frühzeitige Registrierung und kontinuierliche Marktbeobachtung sind daher unerlässlich. Deutsche Unternehmen profitieren zudem von der Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, die nicht nur bei der Navigation durch regulatorische Anforderungen und Lokalisierungspflichten unterstützen, sondern auch den Zugang zu Ausschreibungen erleichtern können. Die Teilnahme an Fachveranstaltungen, Delegationsreisen und Präsentationsveranstaltungen, die von Institutionen, wie bspw. der Deutsch-Indischen Handelskammer, organisiert werden, bietet wertvolle Netzwerkmöglichkeiten und Einblicke in aktuelle Projekte und Ausschreibungen. Der indische Eisenbahnsektor eröffnet mit seinen umfangreichen Modernisierungs- und Ausbauplänen ein attraktives Umfeld für deutsche Unternehmen mit technologischem Know-how und Innovationskraft. Die Kombination aus staatlich gesteuerten Großprojekten, wachsendem Privatsektor und nachhaltigkeitsorientierten Initiativen schafft vielfältige Chancen in den Bereichen Hochgeschwindigkeit, Güterverkehr, Elektrifizierung, Digitalisierung und Bahnhofsmodernisierung. Ein erfolgreicher Markteintritt erfordert jedoch ein tiefes Verständnis der komplexen Strukturen, rechtlichen Rahmenbedingungen und Ausschreibungsverfahren sowie eine strategische Partnerschafts- und Finanzierungsplanung. Ab einem Kreditvolumen von rund 40 bis 50 Millionen Euro unterstützt die KfW IPEX-Bank dabei mit maßgeschneiderten Finanzierungslösungen und einem starken internationalen Netzwerk, um deutsche Exporteure im indischen Eisenbahnmarkt zu stärken und langfristig erfolgreich zu machen. ECA-gestützte Finanzierungen (Export Credit Agencies) sind hierbei ein zentrales Instrument. Markus Krätzer / KfW DEMU-Personenzug im ländlichen Andhra Pradesh für Kurz- und Mittelstrecken KONTAKT Markus Krätzer Director Mobility – Structuring KfW IPEX-Bank GmbH mobility@kfw.de 13 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
KONTAKT Anke Beyer IHK Dresden 0351 2802 657 beyer.anke@dresden.ihk.de Fachkräftegewinnung im Ausland – gemeinsam gelingt’s! Mit dem Projekt „HAND in HAND FOR INTERNATIONAL TALENTS“ werden Unternehmen bei der Suche nach internationalen Fachkräften unterstützt – von der ersten Ansprache bis zum erfolgreichen Onboarding. Ein starkes Netzwerk sorgt dabei für kurze Wege und verlässliche Abläufe. Zur Verfügung stehen direkte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der IHK Dresden sowie des Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit. Zielländer des Projektes sind Vietnam, Indien, die Philippinen und Brasilien. Die Vermittlung ist gerichtet auf die Berufsfelder Hotellerie, Gastronomie, Elektrotechnik, Metallverarbeitung, Mechatronik und IT. Das Angebot für Unternehmen: ∙ unterstützt, organisiert und begleitet digitale Vorstellungsgespräche, ∙ zahlt und organisiert die sprachliche Qualifizierung im Herkunftsland, ∙ begleitet das Berufsanerkennungsverfahren und übernimmt die Kosten, ∙ unterstützt bei Bedarf den Prozess einer Anpassungsqualifizierung, ∙ hilft bei der Beantragung des Visums und trägt die Kosten ∙ und berät bei der betrieblichen und gesellschaftlichen Integration in Deutschland. Das Projekt „HAND in HAND FOR INTERNATIONAL TALENTS“ wird von der DIHK Service GmbH in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit sowie den Industrie- und Handelskammern vor Ort umgesetzt. Auch vier Auslandshandelskammern sind beteiligt sowie die Berufsanerkennungsstelle IHK FOSA. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. 14 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
Markt- und Länderveranstaltungen Datum Veranstaltung Ort 1. / 2. Quartal 2026 Sächsisch-Tschechischer Workshop: Automotive Prag / Tschechien 09. – 11.03.26 US-Market Entry Bootcamp Dresden 27.01.26 3 Ländersprechtage: Frankreich, Niederlande, Belgien/Luxemburg Chemnitz 06.01.26 Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 2025 / 2026 Leipzig 06.01.26 Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 2025 / 2026 Leipzig / hybrid 21.01.26 Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 2025 / 2026 online 16.04.26 Außenwirtschaftstag Sachsen Chemnitz Online-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft Datum Veranstaltung Typ 02.12.25 Auf den Punkt gebracht: Intrastat – Grundlagen kompakt Teilnahmebescheinigung 03.12.25 Auf den Punkt gebracht: Der Weg zur richtigen Warennummer Teilnahmebescheinigung 04.12.25 Die Lieferantenerklärung – Warenursprung und Präferenzen KOMPAKT Teilnahmebescheinigung 11.12.25 Neuerungen beim Zoll und der Exportkontrolle 2026 – IHK Chemnitz Teilnahmebescheinigung 16.12.25 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung 20.01. – 28.04.26 Exportmanager (IHK) IHK-Lehrgangszertifikat 21.01.26 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung 21.01.26 Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 2025 / 2026 Teilnahmebescheinigung 28.01.26 Neuerungen und Änderungen im Bereich Zoll und der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung 03.02.26 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung 05. – 09.02.26 Online Sprint „VSME-Standard“ Teilnahmebescheinigung 17. – 19.02.26 Online Sprint „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz“ Teilnahmebescheinigung 15 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Datum Veranstaltung Typ 02.03. – 10.06.26 Exportmanager (IHK) IHK-Lehrgangszertifikat 03.03.26 ATLAS-Ausfuhr inkl. Unterlagencodierungen Teilnahmebescheinigung 04.03.26 Die Lieferantenerklärung – Warenursprung und Präferenzen Webinar Teilnahmebescheinigung 05.03.26 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung 11.03.26 Handhabung von Zoll und Exportkontrolle für Einkäufer Teilnahmebescheinigung 24.03.26 Auf den Punkt gebracht: Die Incoterms® 2020 Teilnahmebescheinigung Präsenz-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft Datum Veranstaltung Ort 17.12.25 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Dresden 18.12.25 Praktische Handhabung der Exportkontrolle im Unternehmen Dresden 07.01.26 Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 2025 / 2026 Chemnitz 26.01.26 Neuerungen & Änderungen 2026 in der Außenwirtschaftspraxis – IHK Chemnitz Chemnitz 27.01.26 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Dresden 28.01.26 Lieferantenerklärungen und Präferenznachweise praktisch handhaben Dresden 19.02.26 Grundlagen des Zollrechts – Zollrechtliche Fachbegriffe verständlich erklärt Plauen 20.02.26 INCOTERMS® 2020 – Sicher anwenden - Risiken minimieren - Kosten clever kalkulieren Plauen 24.02.26 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Dresden 25.02.26 Exportgeschäft kompakt – von A(uftragsbestätigung) bis Z(ahlungseingang) Dresden 03.03.26 Basics für die Aus- und Einfuhrpraxis im Unternehmen Dresden 02.03. – 05.06.26 Fachkraft Zoll (IHK-Zertifikat) Annaberg 09.03.26 Importieren – aber richtig! Grundlagen – Das Importgeschäft im Überblick. Dresden 10.03.26 Importabwicklung intensiv – Der zolltechnische Ablauf beim Import Dresden 18.03.26 Incoterms® 2020 und ihre Verwendung in der Geschäftspraxis Dresden 19.03.26 Umsatzsteuer im Außenhandelsgeschäft Dresden 25.03.26 Workshop: ATLAS Ausfuhr Aktuell Dresden 26.03.26 Unterlagencodierung in ATLAS AES 3.0 Dresden 16 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Messen und Unternehmerreisen Messebeteiligungen 2025 Datum Messe /Branchenschwerpunkte Land /Stadt 17. – 19.12.25 SEMICON Japan Halbleiter, Elektrotechnik, Elektronik, Energiewirtschaft, Leiterplattenfertigung, SMART- Anwendungen für Automobile und IoT-Geräte, Solartechnik Japan, Tokio Messebeteiligungen 2026 Datum Messe /Branchenschwerpunkte Land /Stadt 06. – 09.01.26 International CES Fahrzeugtechnologie und fortschrittliche Mobilität, Digital Health, Audio / Video, Gaming, Food Tech, Smart Home, Künstliche Intelligenz, Smart Communities, Sport und Fitness, IoT-Infrastruktur, XR und Spatial Computing, Financial Tech, Lifestyle, Energiewende, Weltraumtechnologie, Barrierefreiheit, Robotik, Startups USA, Las Vegas 16. – 25.01.26 Grüne Woche Berlin Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbau, Tourismus, Gastronomie Deutschland, Berlin 06. – 10.02.26 Christmasworld Dekoration und Festschmuck, Accessoires, Blumen, Christbaumschmuck, Festartikel, Gartenbedarf, Geflechte, Genussmittel, Geschenkartikel, Glasprodukte, Uhren, Schmuck, Kunsthandwerk Deutschland, Frankfurt a.M. 09. – 12.02.26 World Health Expo Medizintechnik, Pharmazie, Pflege, Dentalmedizin und -technik VAE, Dubai 10. – 12.03.26 JEC World Composites Verbundstoffe, Maschinen, Werkzeuge Frankreich, Paris 01. – 03.04.26 Kazakhstan Machinery Fair International Maschinenbau und Metallverarbeitung, Ernährungswirtschaft Kasachstan, Astana 09. – 12.04.26 agra Ernährungswirtschaft Deutschland, Leipzig 11. – 12.04.26 BioOst Ernährungswirtschaft Deutschland, Leipzig 18. – 20.04.26 Sachsenback Ernährungswirtschaft Deutschland, Dresden 21. – 23.04.26 DMEA Health-IT Deutschland, Berlin 04. – 07.05.26 IFAT – Weltleitmesse für Umwelttechnologie Umwelt und Klimaschutz, Städtereinigung, Wassertechnik, Entsorgung, Kommunale Dienstleistungen Deutschland, München 19. – 20.05.26 PLMA – Internationalen Fachmesse für Handelsmarken Ernährungswirtschaft Niederlande, Amsterdam 10. – 12.06.26 ILA Berlin Air Show Luft- und Raumfahrt, Flughafenbau Deutschland, Berlin 17 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Messebeteiligungen 2026 Datum Messe /Branchenschwerpunkte Land /Stadt 23. – 26.06.26 The Smarter E Europe / ees Batterien und Energiespeichersysteme, Wasserstoff und Power-to-Gas-Anwendungen, Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, Energiemanagement und vernetzte Energielösungen, PV und Solarwirtschaft, PV- und Batterierecycling, Maschinen- und Automatisierungstechnik für Energie- und Batteriesysteme Deutschland, München 26. – 30.08.26 gamescom IKT, Software, Unterhaltungselektronik, Multimedia, Spiele, Spielwaren, Computer- und Videospiele, Computer-Hardware, Ausbildung, Weiterbildung, Fachpublikationen, Dienstleistungen Deutschland, Köln 22. – 25.09.26 InnoTrans Personen- und Güterverkehr Schiene: Infrastruktur, Innenausstattung, Catering & Comfort Services, öffentlicher Transport, Tunnelkonstruktion Deutschland, Berlin 04. – 06.11.26 Smart City Expo Smart City, Urbanisierung, Bauwirtschaft, Energie, Nachhaltigkeit, Mobilität, Umwelttechnologie, IT & Software Spanien, Barcelona 10. – 13.11.26 electronica Elektrotechnik, Elektronik, Halbleiter, Opto-Elektronik, Mikroelektronik, Sensoren, Elektronische Bauelemente, Elektromechanik, Leiterplatten, Systemkomponenten, Hybridschaltungen, Schalter, Tasten, Relais, Steckverbinder, Kabel, Mikrowellentechnik, Display, Transformatoren, Elektromagnetische Verträglichkeit, CAD, CAE, Stromversorgungsanlagen, Messtechnik, Prüftechnik, Elektronische Baugruppen, Diskrete Komponenten, Systemperipherie, Mikrosystemtechnik, Hybridtechnik Deutschland, München 17. – 20.11.26 FORMNEXT Additive Fertigung, industrieller 3D-Druck Deutschland, Frankfurt a.M. 07. – 11.12.26 GITEX Global Multimedia-Technologie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Metaverse, KI, Blockchain, 6G und Cloud Computing VAE, Dubai Unternehmerreisen / Delegationsbesuche 2026 Datum Branchenschwerpunkte Land t. b. a. Geschäftsanbahnungsreise Spanien: Energie, Wasserstoff Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien (H2 / BZ), Speichertechnologien, Lösungen für dezentrale Energieversorgung / Energieeffizienz sowie EE (PV, Windkraft, Bioenergie) Spanien t. b. a. IOSax.express – Kurzreise für die Gamingindustrie Gamingindustrie Europa 28. – 29.01.26 Unternehmensreise Polen zum Bahntechniktreffen kolej.net Bahninfrastruktur, Energie- und Umwelttechnik für die Eisenbahnindustrie, Wasserstoff, Maschinen- und Anlagenbau, Telekommunikation, IT, Cybersicherheit Polen, Bydgoszcz (Bromberg), Pommern April 2026 Unternehmensreise Polen zur World of Hydrogen EXPO Anbieter aus den Bereichen Wasserstoffproduktion, -speicherung und -verteilung Polen, Warschau 2. / 3. Quartal 2026 SAXONY!visit – Delegationsbesuch in Sachsen: KI, Software, Cybersecurity KI, Software, Cybersecurity Österreich, Schweiz, ggf. weitere 18 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Länderinformationen Unternehmerreisen / Delegationsbesuche 2026 Datum Branchenschwerpunkte Land Mai / Juni 2026 Markterkundungsreise Türkei: Maschinenbau / Robotik Maschinen- und Anlagenbau, Robotik, Fertigungstechnologien Türkei Mai, Juni oder September 2026 Markterkundungsreise China: Robotik Maschinen- und Anlagenbau, Robotik, Fertigungstechnologien China 04. – 08.05.26 Geschäftsanbahnungsreise Italien: Bahntechnik Bahntechnik Italien, Mailand, Piacenza, Rom und / oder Neapel Juni 2026 SAXONY!visit – Delegationsbesuch in Sachsen: Kultur- & Kreativwirtschaft Kultur- und Kreativwirtschaft Europa Juni 2026 SAXONY!visit – Delegationsbesuch in Sachsen: Leichtbau Innovative Materialien, Leichtbau Europa, insbesondere Polen und Litauen 10. – 12.06.26 IOSax.express – Kurzreise für Start-ups zum Hello Tomorrow Summit nach Amsterdam Deeptech, Start-ups Niederlande, Amsterdam Juli / August 2026 Studienfahrt Belgien und Frankreich: Naturfaserproduktion Landwirte, Faseraufbereiter, Fachberater und Naturfaserweiterverarbeiter Frankreich (Champagne) Belgien (Region um Kortrijk) Warennummern 2026 Kombinierte Nomenklatur aktualisiert Statistische Warennummern werden in Zollanmeldungen für die Aus- und Einfuhr verwendet, um die Waren zu erfassen, die über die Grenze gehen. Grundlage ist das Harmonisierte System (HS) der Weltzollorganisation. Die Codierungen des HS sind sechsstellig und werden weltweit angewendet. Für weitere Untergliederungen können national weitere Stellen angehängt werden. In der Europäischen Union werden achtstellige Codenummern verwendet und als Kombinierte Nomenklatur (KN) bezeichnet. Sie werden vor allem für die Ausfuhrzollanmeldungen benötigt. Jedes Jahr Ende Oktober wird die Kombinierte Nomenklatur – also die Zusammenstellung aller Warennummern – mit Anpassungen für das kommende Jahr neu von der EU veröffentlicht. Die aktuelle Verordnung EU 2025 / 1926 wurde am 31.10.2025 veröffentlicht. Auf der Seite des Statistischen Bundesamtes sind die Warennummern als Gesamtausgabe (über 700 Seiten) und verschiedene Hilfen, wie die Gegenüberstellung der geänderten Warennummern, verfügbar: Die IHKs bieten als zusätzlichen Service die Zusammenfassungen von ganzen Abschnitten aus dem Warenverzeichnis in Deutsch und Englisch auf ihren Homepages an. 03.11.2025, (c/w. r.) 19 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
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