Sächsische Mikroelektronik auf Asienreise: Neue Impulse aus Taiwan und Japan Während die Region Asien-Pazifik bei Investitionen in Sachsen als vielversprechender Investor für die Elektronik- und Mikroelektronikindustrie gilt, ist sie als Absatzmarkt für sächsische Unternehmen herausfordernd. Mit diesem Ansatz war Ende September eine von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) organisierte Unternehmensreise mit Vertretern sächsischer Unternehmen und Institutionen der Branche in Taiwan und Japan unterwegs. Ziel der Reise war es, bestehende Kontakte zu vertiefen, neue Partnerschaften zu knüpfen und die sächsische Kompetenz in der Mikroelektronik international sichtbar zu machen. Taiwan: Mikroelektronik als Schlüsselbranche In Taiwan lag der Fokus der Reise auf der Mikroelektronik, die mit Unternehmen wie TSMC, UMC und ASE eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des Landes spielt. TSMC allein trägt mit einem Umsatz von rund 54 Milliarden US-Dollar etwa neun Prozent zum taiwanischen BIP bei. Daher treffen die Strafzölle der USA Taiwan besonders hart. Die taiwanische Regierung verfolgt deshalb das Ziel, die Abhängigkeit von der Mikroelektronik zu reduzieren und – auch mit Hilfe staatlicher Förderung – andere Industrien und Technologien, wie Pharmazie, Biotechnologie und Digital Health, auszubauen. Darüber hinaus sind die Agrarindustrie sowie die Elektronik- und auch Fahrradbranche für das Land von großer Bedeutung. Aktuell investiert Taiwan strategisch in den Aufbau einer eigenen Drohnenindustrie und in KI-Anwendungen. Beides hat hohes Wachstums- aber auch Risikopotenzial, weshalb die Regierung diese Technologien besonders unterstützt. Dies eröffnet auch für sächsische Unternehmen potenzielle Chancen in diesen Bereichen. In verschiedenen Gesprächen wurde deutlich, wie wichtig das individuelle Beziehungsmanagement im Wirtschaftsleben ist, ebenso wie Zuverlässigkeit und Transparenz. Es wird deutschen Unternehmern empfohlen, sich regelmäßig persönlich in Taiwan zu zeigen, um eine verbindliche – auch persönliche – Beziehung auf Chef-Ebene zu pflegen. Die WFS-Delegation besuchte gemeinsam mit einer Delegation des sächsischen Ministerpräsidenten den Hsinchu Science Park, der mit TSMC etwa 1.100 Unternehmen aus den Bereichen Halbleiterfertigung sowie IC-Design, Materialentwicklung, Automatisierung und Softwareentwicklung beherbergt. Insgesamt gibt es 13 Science Parks in Taiwan mit unterschiedlicher Fokussierung. Der Hsinchu Science Park erweitert aktuell den Fokus im Zuge einer Diversifizierung auf die Biotechnologie sowie entsprechende Zulieferertechnologien wie Materialentwicklung, Automatisierung und auch Software inklusive KI. Neben dem Termin bei TSMC, wo die Teilnehmer einen Einblick in die Die sächsische Wirtschaftsdelegation zu Gast in der Botschaft in Tokio. Die Delegation besuchte gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dirk Panter unter anderem die Firma Fujitsu. 3 Außenwirtschaftsnachrichten 6 | Dezember 2025 /Januar 2026 Weltweit erfolgreich
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