Marktchancen für sächsische Unternehmen MENA-Region: AußenwirtschaftsNachrichten Weltweit erfolgreich – Seite 4 MENA-Region bietet Chancen zur Diversifizierung für sächsische Unternehmen Interview – Seite 11 Koenig & Bauer im Gespräch: Chancen und Hürden in Nahost und Nordafrika Tipps für die Außenwirtschaftspraxis – Seite 24 Abfertigung von Reparatursendungen: Verfahrensalternativen und Zollwert 5 Okt/Nov 2025
Editorial Liebe Leserinnen und Leser Die MENA-Region ist weit mehr als nur ein Absatzmarkt: Sie ist eine strategische Drehscheibe im Handel zwischen Europa, Asien und Afrika. Für Deutschland ist sie gleichermaßen Beschaffungsquelle für Rohstoffe wie Zukunftspartner in Fragen der grünen Transformation. Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) unterstützt Unternehmen mit Expertise und Netzwerken beim Markteinstieg – damit aus Chancen nachhaltige Partnerschaften werden. Lesen Sie dazu auf Seite 4. Doch attraktive Märkte bringen auch Herausforderungen mit sich. Politische Unsicherheiten, rechtliche Besonderheiten und kulturelle Unterschiede verlangen von Unternehmen eine sorgfältige Vorbereitung und ein professionelles Risikomanagement. Unser Beitrag auf Seite 7 liefert Fakten und Tipps dazu. Mit der Bekanntgabe als Austragungsort von Großveranstaltungen wie die Asian Wintergames 2029 oder die Expo 2030 hat sich Saudi-Arabien auf der internationalen Bühne positioniert. Das Land befindet sich seit sieben Jahren in einem kaum vergleichbaren wirtschaftlichen und sozialen Transformationsprozess, bekannt als Vision 2030. Mehr dazu auf Seite 9. In unserem Interview auf Seite 11 erläutert Sven Strzelczyk, Vice President Sales der Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co., warum die MENA-Region für das Unternehmen an Bedeutung gewonnen hat, welche Länder derzeit besonders dynamisch sind und wie man den technischen Support vor Ort organisiert. Welche attraktiven Rahmenbedingungen die Vereinigten Arabischen Emirate deutsche Unternehmen heute bieten, ist im Artikel „Die VAE als Zukunftspartner für deutsche Unternehmen“ zu lesen auf Seite 13. In unserem Praxistipp auf Seite 24 ist zu erfahren, wie mit aus dem Ausland kommenden Reparatursendungen zolltechnisch umgegangen werden kann. Michael Matthes Inhalt Weltweit erfolgreich 3 Die MENA-Region 4 MENA-Region bietet Chancen zur Diversifizierung für sächsische Unternehmen 7 Rechtliche Rahmenbedingungen in der Golfregion – Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen 9 Saudi-Arabien im Aufbruch – Vision 2030 eröffnet vielfältige Chancen für deutsche Unternehmen in Schlüsselbranchen 11 Koenig & Bauer im Gespräch: Chancen und Hürden in Nahost und Nordafrika 13 Wirtschaft mit Weitblick: Die VAE als Zukunftspartner für deutsche Unternehmen Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen 14 Markt- und Länderveranstaltungen 14 Online-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft 15 Präsenz-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft 16 Messen und Unternehmerreisen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht 18 Länderinformationen Geschäftsverbindungen 20 Aktuelle Kooperationsangebote ausländischer Unternehmen Tipps für die Außenwirtschaftspraxis 24 Abfertigung von Reparatursendungen: Verfahrensalternativen und Zollwert Ansprechpartner | Impressum 26 Ansprechpartner 26 Impressum
Die MENA-Region Nordafrika und der Nahe Osten sind für Deutschland als Beschaffungs- und Absatzmärkte sowie als Drehscheibe im Handel mit Asien und Afrika wichtig. Die MENA-Region ist Heimat von über 570 Millionen Menschen, nimmt knapp drei Prozent der deutschen Warenexporte ab und steht für 1,1 Prozent der deutschen Direktinvestitionen im Ausland. Zentren für deutsche Firmen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Israel, Ägypten und Marokko. Drehscheibe im Handel mit Asien und Afrika Die MENA-Region hat als Drehscheibe im Handel zwischen Asien, Europa und Afrika eine herausragende Bedeutung. Mit ihrer strategischen geografischen Lage ist sie für viele Lieferketten in Europa wichtig. Die Region ist für Deutschland ein bedeutender Beschaffungsmarkt für Rohstoffe wie Öl und Gas. Aber auch als Bezugsquelle grüner Energien – und damit für eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft – birgt die Region ein enormes Potenzial. Saudi-Arabien, Ägypten und Marokko zeichnen sich als besonders attraktive Absatzmärkte aus. Bevölkerungswachstum und Reformen schaffen Chancen für ausländische Investoren. Neben Branchen wie der chemischen Industrie und dem Maschinen- und Anlagenbau können Dienstleistungen und der Konsumgütersektor besonders profitieren. Zugleich besteht in der gesamten MENA-Region ein dringender Bedarf am Ausbau der Infrastruktur. Wer in der Region wirtschaftlich aktiv ist, muss berücksichtigen, dass die politische Lage in vielen Ländern fragil ist, und entsprechendes Risikomanagement betreiben. Wichtig ist bei der Marktbearbeitung auch die Beachtung kultureller Besonderheiten. Die vielfältigen Beziehungen, die zwischen Deutschland und der MENA-Region bereits bestehen, können den Aufbau nachhaltiger wirtschaftlicher Partnerschaften erleichtern. Quelle: GTAI INFORMATIONSANGEBOT ZUR MENA-REGION Länderseiten Auf den Seiten von Germany Trade and Invest (GTAI) finden Sie Analysen zur Wirtschaftslage, den bedeutendsten Branchen, zur Geschäftspraxis und wichtigen Trends in der Region. Außerdem bieten wir Ihnen aktuelle Informationen aus den Bereichen Recht und Zoll sowie zu Projekten und Ausschreibungen. www.gtai.de/de/trade/mena-region KONTAKT Daniela Vaziri Bereichsleiterin Afrika/Nahost bei der GTAI +49 228 24 993 329 3 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich Medina in Saudi-Arabien Luftaufnahme der Dubai Marina
4 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich Sächsischer Gemeinschaftsstand auf der ArabHealth 2025 in Dubai Stadtansicht Dubai MENA-Region bietet Chancen zur Diversifizierung für sächsische Unternehmen Die MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) ist einer der dynamischsten Wirtschaftsräume weltweit, der sich mit einer jungen Bevölkerung, einer steigenden Nachfrage nach Innovationen und umfangreichen Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung zu einem attraktiven Markt entwickelt. Besonders Branchen wie Maschinenbau, Energie und Umwelt, Gesundheitswesen sowie die Bauwirtschaft profitieren von den ambitionierten Entwicklungsplänen dieser Länder. Die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) unterstützt sächsische Unternehmen bei einem Markteinstieg gemeinsam mit verschiedenen Partnern und Angeboten. Potenziale in der Golfregion sowie im Mittleren Osten Ende August konnten sich interessierte sächsische Unternehmen im Rahmen von Webinaren über den Standort, das Geschäftsumfeld sowie Marktchancen in Oman, Katar und Kuweit sowie in Irak und Pakistan informieren. Mit guter Vorbereitung und den richtigen Partnern können auch sächsische Unternehmen von der wirtschaftlichen Dynamik der Region profitieren. Dies zeigen Beispiele aus Sachsen: Ob Futtermittel auf Basis von Mikroalgen, hochwertige Vitrinen für Kunstgegenstände und renommierte Museen oder große kundenspezifische Edelstahlrutschen – in unterschiedlichen Nischen konnten bereits Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Neben den bekannten regionalen Wirtschaftszentren eröffnen sich zunehmend neue, vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Industriesektoren. So investieren Oman und Katar stark in Solar- und Windenergieprojekte, um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Kuwait plant umfangreiche Infrastrukturprojekte, darunter neue Häfen, Flughäfen und Smart Cities. In Saudi-Arabien wird neben den bekannten Megaprojekten auch der Ausbau des Bergbaus vorangetrieben. In fast allen Ländern der Region steigt die Nachfrage nach moderner Medizintechnik, Gesundheitsdienstleistungen und Produkten der Pharmaindustrie. In wasserarmen Ländern wie Oman und Katar besteht ein hoher Bedarf an innovativen Lösungen für Wasseraufbereitung und nachhaltiges Ressourcenmanagement. Zudem fördern die Golfstaaten aktiv die Digitalisierung und den Aufbau von Smart Cities.
"Die Arab Health als eine der, wenn nicht gar die größte Medizintechnikmesse weltweit, ist für uns ein strategischer Fixpunkt im Kalender geworden. Mit über 60.000 Teilnehmenden aus 180 Ländern haben wir hier nicht nur die Chance, neue Märkte zu erschließen, sondern auch wertvolle Kontakte zu Gesundheitsversorgern, Zulieferern und Investoren zu knüpfen. In diesem Jahr präsentieren wir erstmals gleich fünf Teams unseres StartupAccelerators medical:forge Leipzig. Die Messe bietet ihnen eine hervorragende Plattform, um ihre Innovationen auf dem globalen Gesundheitsmarkt sichtbarer zu machen. Zusammenfassend kann ich sagen, die Arab Health ist der perfekte Ort, um in nur vier Tagen die Welt der Medizintechnik zu erleben und aktiv mitzugestalten.“ Simone Haubner, Chief Operating Officer medical:forge, zur Arab Health 2025. Foto: © leap:up GmbH / B.Kretschmer 5 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich GITEX Dubai 2024 Irak und Pakistan bieten dank ihrer wachsenden Volkswirtschaften und der guten strategischen Lage ebenfalls interessante Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen. Der Irak investiert massiv in den Wiederaufbau seiner Energie- und Verkehrsinfrastruktur, was Chancen für Unternehmen im Bereich Bauwesen, Maschinenbau und Energieversorgung eröffnet. Pakistan ist einer der größten Agrarproduzenten der Welt, womit es Möglichkeiten in der Agrartechnologie und Lebensmittelverarbeitung gibt. Beide Länder haben einen hohen Bedarf an moderner Medizintechnik und Gesundheitsdienstleistungen, insbesondere im Hinblick auf die Verbesserung der Gesundheitsinfrastruktur. Pakistan entwickelt sich zu einem wichtigen Standort für IT-Dienstleistungen und Start-ups, was Optionen für sächsische Technologieunternehmen bietet. In beiden Ländern besteht zudem ein dringender Bedarf an Lösungen für Wasseraufbereitung, Abfallmanagement und nachhaltige Ressourcennutzung. Im Ergebnis der Webinarreihe und den anschließenden Diskussionen mit den Teilnehmern hat sich bestätigt, dass die Region – mit dem richtigen Partner vor Ort - auch für kleine und mittlere Unternehmen attraktive Chancen bietet. Hierbei kann es ratsam sein, sich zum Beispiel von lückenhaften Ausschreibungs- und Vergabedokumenten nicht abschrecken zu lassen. Mit ihrem anerkannten technischen Know-how und professionell formulierten Verbesserungsvorschlägen oder Alternativangeboten sowie einer regelmäßigen Präsenz vor Ort kommen auch sächsische Unternehmen zum Zug. World Health Expo (WHE) Dubai hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der bedeutendsten Handelsplätze weltweit entwickelt. Das strahlt auch auf den Messestandort aus. So firmiert die Arab Health – eine der größten und wichtigsten internationalen Fachmessen für Medizin und Gesundheit – künftig unter dem Namen World Health Expo (WHE) und unterstreicht damit gleichzeitig die eigene Relevanz im internationalen Messegeschäft. Die Messe ist eine gute Einstiegsmöglichkeit in die wachsenden und damit vielversprechenden arabischen, afrikanischen und asiatischen Märkte. Dort steigen die Ansprüche an die Gesundheitsversorgung und Produkte „Made in Germany“ haben einen sehr guten Ruf. „Neben Ausrüstungen für Krankenhäuser geht es dabei um digitale medizinische Geräte und Technologien sowie innovative Gesundheitsanwendungen. Damit bietet sich für die sächsischen Unternehmen mit ihrer umfangreichen Expertise in diesen Bereichen großes Potenzial“, schätzt WFS-Geschäftsführer Thomas Horn ein. Sachsen ist seit knapp 20 Jahren regelmäßiger Aussteller auf der Messe und wird auch im kommenden Jahr vom 9. bis 12. Februar wieder die breite Palette von Medizintechnik über Medizin- und Pharmalogistik bis hin zu Orthopädie und medizinischem Bedarf vorstellen.
„Die GITEX Global ist für uns die ideale Bühne, um TRANSCONNECT international zu präsentieren. Besonders auffällig war der enorme Fokus auf datenzentrierte Geschäftsmodelle. Viele Unternehmen wollen ihre IT-Landschaft nicht nur modernisieren, sondern vollständig vernetzen. Themen wie KI-gestützte Prozessautomatisierung und sichere Datenintegration standen im Mittelpunkt. Bereits 2024 konnten wir in Dubai wertvolle Kontakte knüpfen und neue Partner gewinnen. Die Messe macht eindrucksvoll sichtbar, wohin sich Digitalisierung und Cloud-Konnektivität entwickeln. Der Schritt in internationale Märkte erfordert Wissen, Mut und starke Partner. Dabei konnten wir sowohl in der Vorbereitung, als auch in der Durchführung der Messe immer auf die kompetente Unterstützung und Platzierung unserer Marke TRANSCONNECT durch die Wirtschaftsförderung Sachsen zählen.“ Eduard Daoud, Sales Director of International Business der Dresdner Firma TRANSCONNECT Foto: © Transconnect 6 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich SIE SUCHEN GESCHÄFTSPARTNER IN DER GOLFREGION? Gern unterstützen wir Sie mit lokalen Partnern bei der Recherche nach passenden Kontakten. Auch bei Interesse an der Baumesse BIG 5 melden Sie sich bitte bei: Jan Filip Projektleiter Außenwirtschaft & Messen der WFS jan.filip@wfs.saxony.de Einen Überblick zu aktuellen Projekten, Terminen und Ansprechpartnern finden Sie in unserem Veranstaltungskalender www.standort-sachsen.de/veranstaltungen. Bleiben Sie auf dem Laufenden und abonnieren Sie den 14-tägigen Newsletter der WFS unter www.standortsachsen.de/newsletter. GITEX Dubai 2024 GITEX Global in Dubai Die GITEX Global gilt als weltweit größte Technologiemesse. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die globale digitale Wirtschaft und das KI-Ökosystem nachhaltig zu fördern. Im letzten Jahr hat die Messe nach eigenen Angaben 6500 internationale Tech-Unternehmen, 1200 Investoren und 1800 Start-ups aus 180 Ländern zusammengebracht. In diesem Jahr findet die Messe vom 13. bis 17. Oktober statt und auch sächsische Unternehmen nutzen die Möglichkeit, sich auf dem deutschen Firmengemeinschaftsstand zu präsentieren. Neben aktuellen Trends werden neueste Entwicklungen, u.a. aus den Bereichen KI, Quantentechnologie, digitale Gesundheit, Cybersicherheit und Web 3.0. vorgestellt. Auch im kommenden Jahr plant das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) wieder eine deutsche Messebeteiligung. Die WFS steht den Unternehmen – im Auftrag des SMWA – sowohl bei der Messevorbereitung als auch insbesondere zum Knüpfen neuer Kontakte gern unterstützend zur Seite. Baumesse BIG 5 Die BIG 5 Show in Dubai hat sich seit 1980 zur wichtigsten Messe der Bauindustrie im Nahen Osten sowie in Nordafrika entwickelt und ist damit quasi zu einer Pflichtveranstaltung für die Branche geworden. Wegen des starken Bausektors und der großen Prestigeprojekte in der Region besteht aktuell großer Bedarf an Baustoffen sowie an Bau-, Wasser- und Entsorgungstechnik. In den vergangenen Jahren war die WFS angesichts der Relevanz der Branche mehrfach mit einem Gemeinschaftsstand auf der Messe vertreten. Sandra Lange
Rechtliche Rahmenbedingungen in der Golfregion – Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen Die Golfstaaten – darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Bahrain und Oman – haben sich in den letzten Jahren zu äußerst dynamischen Wirtschaftsräumen entwickelt. Internationale Unternehmen sehen in der Region nicht nur eine hohe Kaufkraft, sondern auch langfristige Chancen durch ambitionierte Diversifizierungsstrategien, Megaprojekte und eine zunehmend unternehmensfreundliche Politik. Insbesondere Kuwait, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bieten deutschen Unternehmen vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Der hohe Investitionsbedarf, ambitionierte Entwicklungspläne (wie Kuwait Vision 2035, Qatar National Vision 2030 oder die VAE-Strategie „We the UAE 2031“) und eine traditionell offene Haltung gegenüber internationalen Partnern machen die Region attraktiv. Doch wer in der Golfregion geschäftlich tätig werden will, muss sich frühzeitig mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen, die sich in vielerlei Hinsicht von europäischen Standards unterscheiden. Rechtliche Vielfalt statt Einheitlichkeit Die rechtlichen Grundlagen in den Golfstaaten setzen sich aus einer Kombination islamischen Rechts, zivilrechtlichen Elementen und teilweise dem angelsächsischen Common Law zusammen. Einheitliche Regeln, wie man sie etwa aus der EU kennt, existieren nicht. Jedes Land verfolgt seine eigene Gesetzgebung in Bereichen wie Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht oder Handelsrecht. In den Vereinigten Arabischen Emiraten etwa gibt es sowohl bundesstaatliche als auch emiratsbezogene Vorschriften – zudem herrschen in den zahlreichen Freihandelszonen teils eigene Regelungen, die für ausländische Investoren besonders attraktiv sein können. Wege zum Markteintritt Für den Markteintritt bieten sich unterschiedliche Wege an: von der Gründung einer lokalen Gesellschaft über Joint Ventures mit lokalen Partnern bis hin zu Handelsvertretungen oder dem Betrieb innerhalb einer Freihandelszone. Während früher in vielen Golfstaaten für lokale Gesellschaften eine Mehrheitsbeteiligung durch einheimische Partner vorgeschrieben war, wurden die Regularien in den letzten Jahren liberalisiert. In den VAE und Saudi-Arabien ist in vielen Branchen mittlerweile eine hundertprozentige Auslandsbeteiligung erlaubt – allerdings bestehen nach wie vor Sektoren, in denen lokale Partnerschaften vorgeschrieben oder faktisch unumgänglich sind, etwa bei öffentlichen Ausschreibungen oder bestimmten genehmigungspflichtigen Tätigkeiten. Chancen und Risiken internationaler Kooperationen Internationale Kooperationen wie Joint Ventures oder Handelsvertretungen bieten Chancen, bringen aber auch rechtliche Herausforderungen mit sich. Bei Joint Ventures sollte der Vertrag sehr detailliert ausgearbeitet werden, mit klaren Regelungen zu Kapitalbeteiligung, Gewinnverteilung, Entscheidungsprozessen und der Beilegung von Konflikten. Handelsvertreter genießen in einigen Staaten einen gesetzlichen Schutz – beispielsweise durch exklusive Vertriebsrechte oder Kündigungsschutz –, was für die Vertragsgestaltung entscheidend ist. In Freihandelszonen wiederum gelten oft eigene Regelwerke, die unternehmerische Aktivitäten erleichtern, allerdings auch Einschränkungen beim Zugang zum nationalen Markt mit sich bringen können. Gesellschaftsformen, Lizenzen und Steuern Rechtlich gesehen sind für Investoren und Unternehmer vor allem Fragen rund um die Gesellschaftsform, die Lizenzierung und das Vertragsrecht relevant. Ohne gültige Handels- oder Gewerbelizenz kann kein Geschäft rechtsgültig betrieben werden. Die steuerliche Landschaft befindet sich im Wandel: Die Einführung einer Mehrwertsteuer sowie die Etablierung von Körperschaftssteuern verändern die Rahmenbedingungen insbesondere für Unternehmen, die langfristig planen. Beim Vertragsrecht sind landesspezifische Besonderheiten zu beachten – etwa in Bezug auf Haftungsklauseln, Gerichtsstandsvereinbarungen oder die rechtliche Durchsetzbarkeit bestimmter Regelungen. 7 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich
Arbeitsrecht im Wandel Besondere Aufmerksamkeit verdient das Arbeitsrecht, da Arbeitsverträge streng reglementiert sind. In den meisten Golfstaaten gelten nationale Arbeitsgesetze, die klare Vorgaben zu Beschäftigung, Kündigung, Arbeitszeiten und Vergütung machen. Das sogenannte Kafala-System, das ausländische Arbeitnehmer an einen lokalen Sponsor bindet, wurde in einigen Ländern zwar reformiert, spielt jedoch weiterhin eine Rolle, insbesondere bei der Aufenthaltsgenehmigung und der Wechselmöglichkeit des Arbeitsplatzes. In den VAE trat 2022 ein neues Arbeitsgesetz in Kraft, das flexiblere Arbeitsmodelle und mehr Gleichbehandlung ermöglicht. Gerichtsbarkeit und Schiedsverfahren Rechtliche Auseinandersetzungen werden je nach Fall vor lokalen Gerichten oder durch internationale Schiedsgerichte geführt. Lokale Gerichte verhandeln meist in Arabisch und wenden nationales Recht an. Viele Unternehmen bevorzugen daher Schiedsgerichtsklauseln, um etwa auf Institutionen wie das Dubai International Arbitration Centre oder internationale Schiedsgerichte wie die LCIA zurückzugreifen. Besonders attraktiv für internationale Unternehmen sind zudem die englischsprachigen Gerichte innerhalb von Sonderwirtschaftszonen wie dem Dubai International Financial Centre (DIFC) oder der Abu Dhabi Global Market (ADGM), die auf dem Common Law basieren und internationale Standards bieten. Erfolgsfaktoren für deutsche Unternehmen Für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit in der Golfregion ist es essenziell, nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu kennen, sondern auch kulturelle und wirtschaftspolitische Aspekte zu berücksichtigen. Verträge sollten stets in zweisprachiger Form erstellt und durch lokale Fachkanzleien geprüft werden. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen lokalen Partnern, eine gründliche rechtliche Due Diligence sowie der Respekt vor kulturellen Besonderheiten sind entscheidende Faktoren für nachhaltigen Erfolg. Die Golfstaaten bieten zahlreiche Chancen, doch sie fordern gleichzeitig eine sorgfältige Vorbereitung und die Bereitschaft, sich auf ein neues rechtliches und geschäftliches Umfeld einzulassen. Jana Omran KONTAKT Jana Omran IHK Dresden 0351 2802-171 omran.jana@dresden.ihk.de 8 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich
Saudi-Arabien im Aufbruch – Vision 2030 eröffnet vielfältige Chancen für deutsche Unternehmen in Schlüsselbranchen Mit der Bekanntgabe als Austragungsort von Großveranstaltungen (Asian Wintergames 2029, Expo 2030 und FIFA World Cup 2034) hat sich Saudi-Arabien auf der internationalen Bühne positioniert. Das Land befindet sich seit sieben Jahren in einem kaum vergleichbaren wirtschaftlichen und sozialen Transformationsprozess, bekannt als Vision 2030. Die Vision 2030 bietet zahlreiche Ansatzpunkte für deutsche Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Viele sind bereits gut im Königreich platziert, doch die dynamischen Entwicklungen bieten weitaus mehr! Saudi-Arabien als internationaler Veranstaltungsstandort Eines der Fokus-Themen ist neben dem Tourismus der Veranstaltungs- und Sportsektor. Seit 2021 entwickelt sich das Land zu einem bedeutenden Austragungsort für internationale Wettkämpfe: Formel-1-Rennen, E-Sport, Box-Weltmeisterschaften und internationale Tennis-, Golf- und Fußballturniere. Viele deutsche Unternehmen und insbesondere KMUs unterstützen die Umsetzung dieser Events als Technologieanbieter oder treten als Dienstleister auf. Die Entwicklungen gehen Hand in Hand mit dem Aufbau des Tourismussektors. Eines der Megaprojekte der Vision 2030 ist „Red Sea Global“, eine Hotelstadt entlang der Küste des Roten Meeres. Ein weiteres Projekt ist „Qiddiya“, eine Erlebnisstadt am Rande von Riad. In beiden Projekten unterstützen deutsche KMUs die Entwicklung, genauso auch beim Bau der Formel-1-Strecke. Chancen für deutsche Unternehmen im E-Autosektor Ein weiterer Fokus im Aufbau von Wertschöpfungsketten ist die Entwicklung eines Automobilclusters für Elektroautos. Bis 2030 sollen rund eine Millionen Elektrofahrzeuge vom Band gehen. Der kalifornische Hersteller Lucid hat mit der Produktion vor Ort begonnen und möchte langfristig auch den europäischen Markt bedienen. Darüber hinaus gründeten die taiwanesische Foxconn und der Staatsfond PIF ein Joint Venture, um unter der Marke CEER das erste saudische E-Auto zu produzieren. Hyundai hat ebenfalls einen Kooperationsvertrag zum Aufbau einer Produktion abgeschlossen. Die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen (AHK) unterstützt regelmäßig deutsche Automobilzulieferer beim Ausschreibungs- und Ansiedlungsprozess. Bergbau-, Gesundheits- und Energiesektor im Wandel Saudi-Arabien plant außerdem den Ausbau des Bergbausektors. Das Land verfügt über zahlreiche Rohstoffvorkommen (Gold, Kupfer, Zink, Silber etc.). Auch hier konnten in ersten Projekten deutsche Technologieanbieter platziert werden. Das im Januar 2026 in Riad stattfindende Future Minerals Forum ist eine geeignete Plattform für Unternehmen aus der Branche, sich zu präsentieren. Eine traditionell wichtige Branche für deutsche Exporteure ist der saudische Gesundheitssektor. Das Interesse deutscher UnterSkyline von Riyadh 9 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich
nehmen steigt, da das Königreich eine der weltgrößten Transformationen im Gesundheitsbereich umsetzt. Mit den damit verbundenen Investitionen bieten sich Möglichkeiten für deutsche Unternehmen vor Ort. Ziel ist der Aufbau eines „Value Based Healthcare Systems“. Das Land ist bei diesen ambitionierten Plänen auf ausländische Expertise unter anderem in den Bereichen Ausstattung, Qualitätsmanagement, Krankenhausplanung und -betrieb, E-Health-Lösungen sowie Anwendungen von künstlicher Intelligenz angewiesen. Neben den neu entwickelten Wirtschaftszweigen spielt der Energiesektor weiterhin eine wichtige Rolle. Beim geplanten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft sind die Themen grüner Wasserstoff, Recycling und der Aufbau eines effizienteren nachhaltigen Wassersektors weiterhin von großer Bedeutung. Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien (AHK) steht mit ihrem Dienstleistungsangeboten und Kontakten bereit und freut sich über Ihre Kontaktaufnahme! Dr. Dalia Samra-Rohte KONTAKT Dr. Dalia Samra-Rohte, Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen Pure, Block B, 1st Floor Takhassusi Branch Road 8006, Al Mohammadiyyah 3239 Riyadh 12364 Kingdom of Saudi Arabia P.O. Box 61695, Riyadh 11575 +966-920005863 rohte@ahk-arabia.com Kingdom Tower in Riyadh U-Bahn-Station King Abdullah Financial District in Riyadh. Innenstadt von Riyadh 10 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich
Koenig & Bauer im Gespräch: Chancen und Hürden in Nahost und Nordafrika Koenig & Bauer zählt zu den weltweit führenden Druckmaschinenherstellern und ist seit vielen Jahren auch in der MENA-Region aktiv. Im Gespräch erläutert Sven Strzelczyk, Vice President Sales, warum dieser Markt für das Unternehmen an Bedeutung gewonnen hat, welche Länder derzeit besonders dynamisch sind und wie man den technischen Support vor Ort organisiert. Zudem spricht er über regulatorische Hürden und gibt praxisnahe Tipps für deutsche Unternehmen, die den Schritt in die Region wagen möchten. Wann und warum hat Ihr Unternehmen den Schritt in die MENA-Region gewagt? Ich arbeite schon seit 1991 bei Koenig & Bauer, damals noch KBA-Planeta. Diese Märkte wurden schon immer aktiv bearbeitet, vor der Wende durch das Außenhandelskombinat in Berlin und danach dann in den Vertriebsbereichen in unserem Hause. Es ist generell unsere Philosophie, weltweit vertreten zu sein. Die MENA-Region macht da keine Ausnahme. Jedoch hat die Zusammenarbeit in den letzten fünf Jahren eine Beschleunigung erfahren. Zum einen durch einen gestiegenen Bedarf, zum anderen durch eine geschickte Auswahl der Vertriebspartner. Gibt es Länder, die besonders dynamisch sind? Da würde ich zwei Länder oder Regionen nennen wollen. An erster Stelle Saudi-Arabien, das sich wirtschaftlich und politisch öffnet. Hinzu kommt, dass Saudi Arabien eine andere Kostenstruktur hat als zum Beispiel die V.A.E., weshalb Anwender gezwungen sind, anstelle auf billige Arbeitskräfte in eine bessere Automatisierung zu investieren. Koenig & Bauer kann da voll seine Vorteile ausspielen. Als zweites möchte ich eine Region nennen: die Maghreb-Staaten. Auf unserer großen Branchenmesse, der Drupa 2024 in Düsseldorf, wurden für diese Länder spürbar mehr Projekte angebahnt. Wie organisieren Sie Ihren Vertrieb vor Ort – über Partner, Agenten oder eigene Niederlassungen? Unsere Herangehensweise ist, dass wir in großen, umsatzstarken Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften arbeiten. In der MENA-Region arbeiten wir mit Vertriebspartnern, die zum Beispiel durch den Verkauf von Verbrauchsmaterialien (Papier, Farbe etc.) bereits einen direkten Kundenzugang haben. Wie stellen Sie sicher, dass Kunden vor Ort schnell technischen Support erhalten? Technischer Support ist heute ein Muss, und zwar nicht nach Tagen, sondern sofort oder noch besser präventiv. Dazu haben wir ein dreistufiges System entwickelt. In einer ersten Stufe unterstützen wir per Hotline, wir können uns auf die Kundenmaschine aus Radebeul quasi aufschalten. Damit werden an die 80 Prozent der Fragen gelöst. Die zweite Servicestufe sind die Servicemitarbeiter der Vertriebspartner, die bei uns im Campus regelmäßig geschult wurden. Letztlich bleibt die Anreise eines Technikers aus dem Werk, was aber eher die Ausnahme bildet. Bei der Ersatzteilversorgung ist es für uns von großem Wert, dass DHL in Leipzig nur 80 Kilometer vom Werk entfernt ist. Welche regulatorischen Hürden (Zoll, Zertifizierungen, Importbeschränkungen) sind besonders relevant? Importbeschränkungen gibt es zum Glück nicht. Für einige Länder benötigen wir für die Einfuhr so genannte SGS-Zertifizierungen. Dafür gibt es aber Ansprechpartner in Deutschland. Was uns wirklich zu schaffen macht, sind Hürden bei der Visabeschaffung. Die deutschen Auslandsvertretungen sind zum Sven Strzelczyk, Vice President Sales der Koenig & Bauer Sheetfed AG & Co. KG 11 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Interview INTERVIEW „Es ist generell unsere Philosophie, weltweit vertreten zu sein. Die MENA-Region macht da keine Ausnahme. Jedoch hat die Zusammenarbeit in den letzten fünf Jahren eine Beschleunigung erfahren.“ Sven Strzelczyk
Halle für die Endmontage der Kundenmaschinen Das Customer Experience Center, in dem potenzielle Kunden ihre Aufträge probeweise drucken, stanzen und falzen können. Teil restriktiv und auch unsere Versuche der Intervention über politische Vertreter haben keinen wirklichen Erfolg gebracht. Es ist manchmal frustrierend, dass wir Endkunden nicht von unseren Maschinen begeistern können, weil wir sie nicht in unser Vorführzentrum einladen können. Welchen Rat würden Sie einem Unternehmen geben, das auch in die MENA-Region exportieren möchte? 1. Suchen Sie sich starke Vertriebspartner vor Ort, da kommen z.B. die AHKs in den Zielländern als Ratgeber in Frage. Wenn Sie mehrere Optionen für Vertriebspartner haben, nehmen Sie diese bereits in der Findungsphase zu potentiellen Kunden mit, um einen Eindruck zu gewinnen, wie kompetent sie sind und wie sie von den Anwendern aufgenommen werden. 2. Versuchen Sie, Marktbearbeiter zu finden, die entsprechend dem Marktgebiet sozialisiert sind. Interkulturelle Kompetenz als Puffer zwischen der Firma und dem Endkunden ist hilfreich. 3. Nehmen Sie sich Zeit für den persönlichen Kundenkontakt vor Ort. Deutsche Firmen haben einen guten Ruf. Da die Firmen oft inhabergeführt sind, entsteht gegenseitiges Vertrauen aber bei einem persönlichen Besuch. Unternehmensprofil Koenig & Bauer ist ein weltweit führender Hersteller von Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen sowie zugehöriger Software. Das Unternehmen blickt auf eine über 200-jährige Geschichte zurück und prägt die globale Druckbranche mit zukunftsweisenden Innovationen. Der größte Produktionsstandort des Konzerns befindet sich in Radebeul. Dort entwickelt und produziert Koenig & Bauer Sheetfed die hochmodernen RapidaBogenoffsetdruckmaschinen und Maschinen für die Weiterverarbeitung von Faltschachteln. Die Fragen stellte Michael Matthes. 12 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich Feinjustierung einer Bogendruckmaschine
KONTAKT Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer (AHK) U-Bora Office Tower, 27th floor Office 2701 Al Abraj Street (Al Marasi Drive) Business Bay, Dubai, P.O. Box 7480 vae.ahk.de/de info@ahkuae.com +971-4-4470100 Wirtschaft mit Weitblick: Die VAE als Zukunftspartner für deutsche Unternehmen Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zählen zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Deutschlands im Nahen Osten, und das mit wachsender Bedeutung. Mit einer stabilen politischen Lage, hervorragend ausgebauter Infrastruktur und einem wirtschaftsfreundlichen Umfeld bieten sie deutschen Unternehmen attraktive Rahmenbedingungen für Export, Expansion und Investition. Die bilateralen Handelsbeziehungen zeigen seit Jahren eine positive Dynamik. Zwischen 2021 und 2024 stiegen die deutschen Exporte in die Emirate von 7,1 auf 9,7 Milliarden Euro. 2024 legten die Ausfuhren um 12,8 Prozent zu, im ersten Halbjahr 2025 sogar um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit einem Exportvolumen von rund 5,2 Milliarden Euro in nur sechs Monaten sind die VAE heute Deutschlands wichtigster Absatzmarkt in der Region. Besonders gefragt sind Produkte und Lösungen aus klassischen Industriebereichen wie Maschinenbau, Automatisierungstechnik, Fahrzeugbau und Bauwesen. Doch auch in technologiegetriebenen Zukunftsbranchen wie Gesundheitswirtschaft, erneuerbare Energien oder digitale Infrastruktur bieten sich vielfältige Chancen für deutsche Anbieter. Die Emirate verfolgen eine ambitionierte Strategie zur wirtschaftlichen Diversifizierung und investieren gezielt in Innovation und Nachhaltigkeit. Der Energiesektor steht dabei besonders im Fokus. Um die nationalen Klimaziele und eine CO2-Neutralität bis 2050 zu erreichen, werden Projekte in Solarenergie, Wasserstoff und Energieeffizienz stark gefördert. Dies ist ein Bereich, in dem deutsche Unternehmen mit hoher technologischer Kompetenz punkten können. Zudem entwickelt sich das Land zum Innovationsstandort im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) und Smart Technologies. Die VAE haben sich als digitaler Vorreiter in der Region etabliert und bieten ein Umfeld, das gezielt auf internationale Technologiepartnerschaften ausgelegt ist. Auch auf politischer Ebene setzt das Land auf Integration in globale Wirtschaftsstrukturen. Die VAE haben in den letzten Jahren zahlreiche Freihandelsabkommen mit wichtigen Partnern wie Indien, der Türkei oder Kenia abgeschlossen. Seit April 2025 laufen zudem die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Ein erfolgreicher Abschluss könnte deutschen Unternehmen den Marktzugang weiter erleichtern und zusätzliche Wachstumsimpulse schaffen. Hinzu kommen standortbezogene Vorteile, die besonders für international tätige Unternehmen attraktiv sind: moderne Logistik, über 40 Freihandelszonen, unkomplizierte Unternehmensgründungen sowie Reformen im Arbeits- und Aufenthaltsrecht, die den Zugang zu Fachkräften erleichtern. All diese Faktoren machen die VAE zu einem verlässlichen Partner in einer strategisch günstigen Lage zwischen Europa, Asien und Afrika. Die Frühjahrsumfrage der Auslandshandelskammern (AHK) und der DIHK (World Business Outlook) unter deutschen Unternehmen in den Emiraten spiegelt diese positiven Entwicklungen wider: Über 60 Prozent der Befragten bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 61 Prozent erwarten in den kommenden zwölf Monaten weitere Verbesserungen. Etwa jedes zweite Unternehmen plant, seine Investitionen in den VAE auszubauen. Für deutsche Unternehmen bleibt der Standort ein zentraler Eckpfeiler wirtschaftlicher Aktivitäten in der Region mit Perspektiven in bewährten wie auch zukunftsweisenden Sektoren. Dr. Martin Henkelmann/ Deutsch-Emiratische Industrie- und Handelskammer (AHK) 13 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Weltweit erfolgreich
Markt- und Länderveranstaltungen Datum Veranstaltung Ort 14. – 15.10.25 V2025 - International Matchmaking for Vacuum | Plasma | Surface | Coating Dresden 21. – 22.10.25 16. Polnisch-Sächsisches Wirtschaftsforum - Medizin der Zukunft Wroclaw/ Polen 22.10.25 Wirtschaft trifft Zoll Dresden 06.11.25 Investieren in Usbekistan Online 06.11.25 Marktchancen Tschechien Chemnitz 17.11.25 Sprechtag Kanada Chemnitz 25.11.25 AUWI-Prax: Zolltarif Online 04.12.25 Tschechisch-Sächsisches Unternehmertreffen Dresden 01.03. – 31.12.25 Geschäftspartnersuche Asien 2025 Dresden 13.11.25 Thementreff USA: US-Zölle 2025 - Aktuelle Entwicklungen und Implikationen Dresden 03.12.25 SAXONY!visit-Webinar "Geschäftsanbahnung Philippinen - Life Sciences, Medizintechnik und angrenzende Bereiche" Online 1. – 2. Quartal 2026 Sächsisch-Tschechischer Workshop: Automotive Prag/ Tschechien Online-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft Datum Veranstaltung Typ 14.10.2025 – 03.02.2026 Exportmanager (IHK) Teilnahmebescheinigung 21.10.25 Auf den Punkt gebracht: Die Incoterms® 2020 Teilnahmebescheinigung 03.11.25 Auf den Punkt gebracht: Sorgfaltspflichten/EU-Omnibuspakete/LkSG - (wie) sind Sie betroffen? Teilnahmebescheinigung 03. – 26.11.2025 Exportmanager (IHK) IHK-Lehrgangszertifikat 07.11.25 Auf den Punkt gebracht: Reparaturabwicklung mit dem Drittland Teilnahmebescheinigung 12.11.25 Auf den Punkt gebracht: Lieferantenerklärungen Teilnahmebescheinigung 14.11.25 Auf den Punkt gebracht: Präferenzkalkulation Teilnahmebescheinigung 14 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Datum Veranstaltung Typ 26.11.25 Richtig Tarifieren - Die Einreihung von Waren in den Zolltarif Teilnahmebescheinigung 27.11.25 ATLAS-Ausfuhr Workshop inkl. Unterlagencodierungen Teilnahmebescheinigung 02.12.25 Auf den Punkt gebracht: Intrastat - Grundlagen kompakt Teilnahmebescheinigung 03.12.25 Auf den Punkt gebracht: Der Weg zur richtigen Warennummer Teilnahmebescheinigung 04.12.25 Die Lieferantenerklärung - Warenursprung und Präferenzen KOMPAKT Teilnahmebescheinigung 11.12.25 Neuerungen beim Zoll und der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung 16.12.25 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Teilnahmebescheinigung Präsenz-Weiterbildungsangebote für die Außenwirtschaft Datum Veranstaltung Ort 22.10.25 Incoterms® 2020 und ihre Verwendung in der Geschäftspraxis Dresden 23.10.25 Workshop: ATLAS Ausfuhr Aktuell Dresden 24.10.25 Unterlagencodierung in ATLAS AES 3.0 Dresden 28.10.25 Zoll- und Außenwirtschaftstreff 2025 Annaberg 03. – 04.11.25 Exportpraxis Kompakt Plauen 04.11.25 Die Lieferantenerklärung - Warenursprung und Präferenzen KOMPAKT Chemnitz 05.11.25 Versanddurchführung beim Export und Warenbegleitpapiere Zwickau 05.11.25 Die richtige Warennummer - Einreihen von Waren in den Zolltarif Dresden 06.11.25 Grundlagen der Importverzollung - Eigenverzollung oder über Dienstleister Plauen 06.11.25 Workshop: ATLAS Einfuhr konkret Dresden 18.11.25 Lieferantenerklärungen und Präferenznachweise praktisch handhaben Dresden 17.12.25 Neuerungen und Änderungen im Zoll und bei der Exportkontrolle 2026 Dresden 18.12.25 Praktische Handhabung der Exportkontrolle im Unternehmen Dresden 21.01.26 Neuerungen & Änderungen 2026 in der Außenwirtschaftspraxis Chemnitz 15 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Messen und Unternehmerreisen Messebeteiligungen 2025 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 02. – 04.11. ISS GUT! Ernährungswirtschaft Deutschland, Leipzig 04. – 06.11. Smart City Expo Smart City, Urbanisierung, Bauwirtschaft, Energie, Nachhaltigkeit, Mobilität, Umwelttechnologie, IT & Software Spanien, Barcelona 09. – 15.11. AGRITECHNICA - Internationale DLG-Weltleitmesse für Landtechnik Landtechnik Deutschland, Hannover 17. – 19.12. SEMICON Japan Halbleiter, Elektrotechnik, Elektronik, Energiewirtschaft, Leiterplattenfertigung, SMART- Anwendungen für Automobile und IoT-Geräte, Solartechnik Japan, Tokio Messebeteiligungen 2026 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 06. – 09.01. International CES Fahrzeugtechnologie und fortschrittliche Mobilität, Digital Health, Audio/Video, Gaming, Food Tech, Smart Home, Künstliche Intelligenz, Smart Communities, Sport und Fitness, IoT-Infrastruktur, XR und Spatial Computing, Financial Tech, Lifestyle, Energiewende, Weltraumtechnologie, Barrierefreiheit, Robotik, Startups USA, Las Vegas 16. – 25.01. Grüne Woche Berlin Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbau, Tourismus, Gastronomie Deutschland, Berlin 06. – 10.02. Christmasworld Dekoration und Festschmuck, Accessoires, Blumen, Christbaumschmuck, Festartikel, Gartenbedarf, Geflechte, Genussmittel, Geschenkartikel, Glasprodukte, Uhren, Schmuck, Kunsthandwerk Deutschland, Frankfurt/ Main 09. – 12.02. World Health Expo Medizintechnik, Pharmazie, Pflege, Dentalmedizin und -technik VAE, Dubai 10. – 12.03. JEC World Composites Verbundstoffe, Maschinen, Werkzeuge Frankreich, Paris 01. – 03.04. Kazakhstan Machinery Fair International Maschinenbau und Metallverarbeitung Kasachstan, Astana 09. – 12.04. agra Ernährungswirtschaft Deutschland, Leipzig 12.04. BioOst Ernährungswirtschaft Deutschland, Leipzig 18. – 20.04. Sachsenback Ernährungswirtschaft Deutschland, Dresden 21. – 23.04. DMEA Health-IT Deutschland, Berlin 16 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Messebeteiligungen 2026 Datum Messe/Branchenschwerpunkte Land/Stadt 04. – 07.05. IFAT – Weltleitmesse für Umwelttechnologie Umwelt und Klimaschutz, Städtereinigung, Wassertechnik, Entsorgung, Kommunale Dienstleistungen Deutschland, München 19. – 20.05. PLMA – Internationalen Fachmesse für Handelsmarken Ernährungswirtschaft Niederlande, Amsterdam 19. – 22.05. OTWorld Prothetik, Orthetik, Orthopädieschuhtechnik, medizinische Fußpflege, Kompressionstherapie und technische- bzw. medizinische Rehabilitation Deutschland, Leipzig 10. – 12.06. ILA Berlin Air Show Luft- und Raumfahrt, Flughafenbau Deutschland, Berlin 23. – 26.06. The Smarter E Europe/ees Batterien und Energiespeichersysteme, Wasserstoff und Power-to-Gas-Anwendungen, Ladeinfrastruktur und Elektromobilität, Energiemanagement und vernetzte Energielösungen, PV und Solarwirtschaft, PV- und Batterierecycling, Maschinen- und Automatisierungstechnik für Energie- und Batteriesysteme Deutschland, München 26. – 30.08. gamescom IKT, Software, Unterhaltungselektronik, Multimedia, Spiele, Spielwaren, Computer- und Videospiele, Computer-Hardware, Ausbildung, Weiterbildung, Fachpublikationen, Dienstleistungen Deutschland, Köln 22. – 25.09. InnoTrans Personen- und Güterverkehr Schiene: Infrastruktur, Innenausstattung, Catering & Comfort Services, öffentlicher Transport, Tunnelkonstruktion Deutschland, Berlin 12. – 16.10. fakuma Kunststoffverarbeitung Deutschland, Friedrichshafen Oktober it-sa IT-Secruity, Daten- und Netzwerksicherhit Deutschland, Nürnberg 10. – 13.11. electronica Elektrotechnik, Elektronik, Halbleiter, Opto-Elektronik, Mikroelektronik, Sensoren, Elektronische Bauelemente, Elektromechanik, Leiterplatten, Systemkomponenten, Hybridschaltungen, Schalter, Tasten, Relais, Steckverbinder, Kabel, Mikrowellentechnik, Display, Transformatoren, Elektromagnetische Verträglichkeit, CAD, CAE, Stromversorgungsanlagen, Messtechnik, Prüftechnik, Elektronische Baugruppen, Diskrete Komponenten, Systemperipherie, Mikrosystemtechnik, Hybridtechnik Deutschland, München 16. – 19.11. MEDICA – Weltforum der Medizin Medizintechnik, Pharmazie, Digital Health Deutschland, Düsseldorf 07. – 11.12. GITEX Global Multimedia-Technologie, Informations- und Kommunikationstechnologie, Metaverse, KI, Blockchain, 6G und Cloud Computing VAE Dubai 17 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
Länderinformationen Unternehmerreisen/Delegationsbesuche 2025 Datum Branchenschwerpunkte Land 20.10. - 24.10. Marktsondierungsreise Spanien Bahntechnik, Bahninfrastruktur Spanien Barcelona, Madrid 28.10. - 31.10. Unternehmerreise in die Ukraine branchenoffen Ukraine Lviv, Kyiv 02.11. - 06.11. SAXONY!visit: Besuch ukrainischer Unternehmensvertreter in Sachsen Anbieter und Anwender von Feinwerktechnologien, Metallver- & -bearbeitung, Elektronik und angrenzende DeepTech-Bereiche Sachsen 08.11. - 15.11. Delegationsreise Indien Robotik / Automatisierung, Zulieferer der Textilindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus, des Halbleitersektors und der erneuerbaren Energien / Wasserstoffwirtschaft Indien Chennai sowie voraussichtlich Coimbatore 19.11. - 20.11. IOSax.express Kurzreise für Start-ups zur SLUSH branchenoffen Finnland, Helsinki 25.11. - 28.11. Markterkundungsreise Wallonie/Belgien Erneuerbare Energien; Smart Grids; Wasserstoff; Batteriespeicher Belgien, Region Liège (Lüttich), Wallonie USA Zölle – aktueller Stand, Fragen und Antworten, weitere Entwicklungen Germany Trade and Invest (GTAI), der Informationsdienstleister des Bundeswirtschaftsministeriums, hat am 29. August 2025 die Übersichtsseite mit Fragen und Antworten aktualisiert. Sie bietet ausführliche Informationen zu folgenden Themen: ∙ Allgemein ∙ Länderbezogene Zusatzzölle (IEEPA) ∙ Stahl- und Aluminiumprodukte (Sec. 232) ∙ Kupfer (Sec. 232) ∙ KFZ und KFZ-Teile (Sec. 232) ∙ Reziproke Zölle (IEEPA) ∙ E-Commerce/de-minimis-Regelung GTAI vom 29.08.2025, (c/w.r.) Europäische Union Entwaldungsverordnung um ein Jahr verschoben Die sogenannte Entwaldungsverordnung (Verordnung [EU] 2013/1115), abgekürzt EU DR (EU Deforestation Regulation) wird um ein weiteres Jahr verschoben. Nach einer Mitteilung der EUKommission vom 23. September soll sie jetzt erst Ende 2026 in Kraft treten. Ob und gegebenenfalls welche inhaltlichen Änderungen damit verbunden sind, ist noch offen. Die IHKn informieren über die weiteren Entwicklungen. (DIHK, c/wr) 18 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht Veranstaltungen, Weiterbildungen und Messen
EU-USA Abkommen zwischen den USA und der EU Beide Parteien einigen sich auf eine gemeinsame Erklärung. Die EU-Kommission legt Gesetzesentwürfe zur Umsetzung vor. Neben detaillierten Regelungen zu Zöllen ist geplant ein Abbau von tarifären und nichttarifären Hemmnissen sowie eine Stärkung der Ursprungsregeln. Einzelheiten im GTAI-Artikel. Die gemeinsame Erklärung zwischen den USA und der EU vom 21. August 2025 ist jedoch nicht rechtsverbindlich. GTAI vom 29.08.2025, (c/w.r.) Mercosur und Mexiko EU-Freihandel: durch Interimsabkommen schneller zum Ziel Damit Unternehmen die Vorteile für den Export schneller nutzen können, schlägt die EU-Kommission eine Aufteilung der Ratifizierungsverfahren vor: Für Zollsenkungen und andere handelspolitischen Maßnahmen reicht die Zustimmung des EU-Parlaments und des EU-Rates (d.h. die Vertretung der Mitgliedstaaten) aus. Sie können in einem sogenannten Interimsabkommen vorgezogen werden. Die Ratifizierung der vollständigen Abkommen einschließlich der restlichen Themenbereiche muss jedoch durch die einzelnen Mitgliedstaaten erfolgen, was erfahrungsgemäß länger dauert. Zur südamerikanischen Wirtschaftsorganisation Mercosur gehören Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. GTAI vom 04.09.2025, (c/w.r.) EU Exportkontrolle EU-Dual-Use-Verordnung – Aktualisierung der Güterliste Die EU-Dual-Use-Verordnung betrifft Exportbeschränkungen für Waren, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden können. Die von ihr erfassten Güter sind im Anhang I der Verordnung erfasst. Nach vier Jahren steht nun eine Aktualisierung an, die voraussichtlich Ende des Jahres in Kraft tritt. Die Links zum Entwurf und zur Pressemitteilung der EU-Kommission finden sich im GTAI-Artikel. GTAI vom 10.09.2025, (c/w.r.) Ägypten Vorabregistrierung von Luftfracht ab 2026 Ägypten hat den Start der verpflichtenden Vorabregistrierung von Luftfracht mehrfach verschoben. Ab Januar 2026 soll das ACISystem nun verbindlich genutzt werden. Das "Advanced Cargo Information System" (ACI-System) regelt die Vorabregistrierung von Frachtinformationen. Es dient vor allem der Risikobewertung und soll die Zollabfertigung beschleunigen. Für Seefracht ist es bereits seit Oktober 2021 Pflicht. Exporteure müssen sich beim Blockchain-Dienstleister CargoX registrieren und eine Gebühr zahlen. Der ägyptische Importeur erfasst wiederum die Lieferdaten im Nafeza-System. Daraus wird eine sogenannte ACID-Nummer (Advanced Cargo Information Declaration) generiert, die über die Schnittstelle zwischen Nafeza und CargoX beiden Parteien zur Verfügung gestellt wird. Die Exportdokumente, insbesondere die Handelsrechnung, das Ursprungszeugnis und Frachtpapiere müssen die ACID-Nummer enthalten und der Spediteur muss rechtzeitig über die ACID-Nummer informiert werden. – Spätestens 48 Stunden vor Ankunft der Ware in Ägypten müssen die Versanddokumente hochgeladen werden. GTAI vom 04.09.2025, (c/w.r.) Kanada Update – Kanada reagiert auf US-Zölle mit Gegenmaßnahmen Kanada setzt Zölle auf bestimmte Waren, die aus den USA importiert werden, aus. Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos bleiben unverändert in Kraft. Sie liegen aktuell bei 25 Prozent und entsprechen den US-Zöllen in umgekehrte Richtung. – Näheres im GTAI-Artikel. GTAI vom 01.09.2025, (c/w.r.) 19 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Zoll- und Außenwirtschaftsrecht
Aktuelle Kooperationsangebote ausländischer Unternehmen Auf internationalen Märkten die richtigen Geschäftspartner zu finden (Lieferanten, Importeure, Handelsvertreter, Kunden), ist für ein erfolgreiches Auslandsengagement ausschlaggebend. Die sächsischen IHKs unterstützen Sie u. a. mit diesen aktuellen Kooperationsangeboten ausländischer Unternehmen bei der Anbahnung von Geschäften. Bitte beachten Sie, dass durch die Veröffentlichung keine Aussage über die Bonität der inserierenden Unternehmen gemacht wird. Auskünfte zu nachfolgenden Anfragen und Angeboten erhalten Sie unter Angabe der Chiffre-Nummer im Raum Chemnitz von: Nikola Loske Telefon: 0371 6900-1245 E-Mail: nikola.loske@chemnitz.ihk.de im Raum Dresden von: Katja Hönig Telefon: 0351 2802-186 E-Mail: hoenig.katja@dresden.ihk.de im Raum Leipzig von: Sarah Dinter Telefon: 0341 1267-1325 E-Mail: sarah.dinter@leipzig.ihk.de WAS SIE WISSEN SOLLTEN In dieser Rubrik finden Sie überwiegend Angebote aus der Kooperationsdatenbank für Geschäfts-, Technologie- und Projektpartnerschaften des Enterprise Europe Network. Sie finden hier nur einen kleinen Auszug aus allen Angeboten. Insgesamt enthält die Datenbank über 6.000 Kooperationsangebote. Sie können Ihre Anfrage per E-Mail an Ihre nebenstehend aufgeführte regionale Ansprechpartnerin richten. Ihre Zuschriften werden an den Inserenten weitergeleitet. Die IHK hat die hier veröffentlichten Angebote und Nachfragen nicht geprüft und kann für deren Inhalt nicht verantwortlich gemacht werden. Wir empfehlen Ihnen, vor Eingehen von Geschäftsverbindungen die üblichen Auskünfte einzuholen. Bulgarien Nachhaltige Verpackungsprodukte angeboten Chiffre-Nr. BOBG20250806004 Das bulgarische Unternehmen wurde 2004 gegründet und ist auf Industrie- und Lebensmittelverpackungsmaterialien spezialisiert. Es bietet eine breite Produktpalette an, wie Kartons, Stretchfolien, Luftpolsterfolie, Klebebänder und lebensmittelechte Behälter. Es konzentriert sich auf maßgeschneiderte, hochwertige Lösungen, die den Industriestandards entsprechen und legt großen Wert auf Innovation und Nachhaltigkeit. Von den Partnern wird erwartet, dass sie eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten, um effiziente, kostengünstige und nachhaltige Verpackungslösungen zu erzielen. Gesucht werden Handels- und Liefervereinbarungen. Korresp.: engl. Elektronikhersteller bietet Outsourcing- oder Fertigungsmöglichkeiten an Chiffre-Nr. BOBG20250806001 Das bulgarische Unternehmen hat sich auf die Elektronikfertigung spezialisiert und bietet Dienstleistungen in diesem Bereich an. Die angebotenen Dienstleistungen betreffen unter anderem Leiterplattenbestückung, Beschaffung elektronischer Bauteile und Entwicklung kundenspezifischer elektronischer Geräte. Es sucht Outsourcing- oder Fertigungsvereinbarungen mit Partnern, die zuverlässige EMS (Electronics Manufacturing Services) benötigen. Korresp.: engl. 20 Außenwirtschaftsnachrichten 5 | Oktober/November 2025 Geschäftsverbindungen
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