Außenwirtschaftsnachrichten 04/2023

atischen Wirtschaft niedrigere Zinssätze, eine größere Krisenresillienz sowie eine höhere Wettbewerbsfähigkeit bringen. Ebenfalls wird die Mitgliedschaft auch das internationale Rating Kroatiens in politischer, wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht verbessern. Die Umstellung von der Kuna auf den Euro steigerte z. B. das Einkommen und die Rentabilität des kroatischen Softwareunternehmens und Mitglieds der AHK Kroatien, TIS Gruppe. Ihre größten Kunden kommen aus der Finanzbranche, aber sie arbeiten ebenfalls mit der Telekommunikationsbranche und dem öffentlichen Sektor zusammen. „Obwohl wir auf die genauen Endergebnisse noch warten, zeigt die Simulation gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzwachstum von fast 30 Prozent bei einer Gewinnverdopplung. Wir erwarten eine Fortführung dieses Wachstumstrends. Wegen des steigenden Arbeitsumfangs haben wir allein im letzten Jahr unsere Arbeitskraft um 20 Prozent erhöht“, sagt Dženan Lojo, Geschäftsführer der TIS Gruppe. Der Euro wird auch eine sehr solide und positive Auswirkung auf die Wirtschaft haben – die Zugehörigkeit zum gemeinsamen Währungsmarkt verringert die Transaktionskosten, eliminiert das Wechselkursrisiko und senkt die Zinssätze. Die Umstellung auf den Euro wird für noch mehr wirtschaftliche Stabilität sorgen. Besseres Investitionsklima Wenn man sich den Zeitraum von 1995 bis 2021 ansieht, gab es insgesamt 38 Mrd. Direktinvestitionen in Kroatien aus dem Euroraum. Deutschland ist auf dem 4. Platz mit 10 Prozent des Betrages. Vor Deutschland liegen Österreich, die Niederlande und Luxemburg. Die wichtigsten Investitionen in dieser Zeit waren in der Kommunikationsbrache, der Energiewirtschaft und der Umweltwirtschaft. Was braucht Kroatien jetzt? Insgesamt braucht Kroatien neue Investitionen im Bereich grüne Energie und vor allem Investitionen in der Produktion. Durch die Produktionssteigerung wird es auch mehr Exporte geben. Wir hoffen, dass mit dem Beitritt Kroatiens zur Eurozone und zum Schengen-Raum noch mehr Investitionen in Kroatien getätigt werden, was die Schaffung weiterer Arbeitsplätze zur Folge hätte. In unserer letzten Wirtschaftsumfrage 2022 haben mehr als 80 Prozent der befragten deutschkroatischen Unternehmen geantwortet, dass sie sich wieder für Kroatien als Investitionsstandort entscheiden würden. Bedeutender Tourismus an der Adria-Küste Die kroatische Tourismusbranche insgesamt betrachtet, trägt direkt mit über 20 Prozent zum kroatischen BIP bei. Traditionell haben Touristen aus Deutschland im Jahr 2021 die meisten Ankünfte und Übernachtungen erzielt, nämlich 2,7 Millionen Ankünfte und 19,9 Millionen Übernachtungen (25,7 Prozent der gesamten Ankünfte ausländischer Touristen und 31,7 Prozent der gesamten Übernachtungen ausländischer Touristen). Noch mehr Touristen werden sich wahrscheinlich für kürzere Wochenendtrips ins AdriaLand entscheiden, da die Grenzkontrollen durch den Beitritt zum Schengenraum wegfallen. Für Urlauber ist die Euro-Einführung ein Vorteil: Es ist nicht mehr notwendig, Geld in eine Landeswährung umzutauschen und dadurch werden teure Wechselgebühren und Wechselkursverluste gespart. Kontakt Stefanie Ziska, AHK Kroatien Tel.: + 385 16311-600 E-Mail: stefanie.ziska@ahk.hr 7 Außenwirtschaftsnachrichten 04/2023 Länder und Märkte

RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTk=