Außenwirtschaftsnachrichten 04/2023

ten wahrgenommen zu haben – vornehmlich im Russlandgeschäft. 2022 hatte dieser Wert noch bei 24 Prozent gelegen. In der Sächsischen Stichprobe stehen hingehen verstärkte Sicherheitsanforderungen an erster Stelle der genannten Barrieren. Zusatzhürde Lieferketten- sorgfaltspflichtengesetz Neben den Handelshürden in den Zielmärkten erschweren auch bürokratische Vorgaben hierzulande zunehmend das internationale Geschäft deutscher Unternehmen. In der Umfrage geben 7 Prozent der Betriebe mit bis zu 3.000 Beschäftigten an, sich aufgrund des LkSG aus Märkten zurückziehen zu müssen, um menschenrechts- und umweltbezogene Risiken zu minimieren, und sogar jedes dritte Unternehmen fürchtet einen Verlust von Zulieferern, obwohl es nach aktuellem Stand nicht unter das Gesetz fällt. Sächsische Unternehmen sehen dem LkSG mehrheitlich gelassen entgegen. Sie fürchten in erster Linie einen zunehmenden bürokratischen Aufwand für ihren Geschäftsbetreib und steigende Kosten. Geschäftsperspektiven in den USA am besten Die anhaltenden Barrieren wirken sich negativ auf die globalen Geschäfte der deutschen Unternehmen aus. Knapp jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) rechnet mit einer Verschlechterung des Auslandsgeschäfts im laufenden Jahr, nur 15 Prozent erwarten eine Verbesserung. Bei einem Blick auf Länder und Regionen schneiden die USA noch am besten ab, 34 Prozent der Befragten erwarten hier für 2023 bessere Geschäfte. Demgegenüber melden in Russland nur 3 Prozent der Unternehmen, in Großbritannien 8 Prozent und im AsienPazifik-Raum (ohne China) 17 Prozent (in China 21 Prozent) der Betriebe optimistische Geschäftsperspektiven. Die Sächsischen Unternehmen schauen insbesondere auf Nordamerika, vornehmlich USA, optimistisch. Sie geben mit deutlicher Mehrheit an, von der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands nicht betroffen zu sein. Für Großbritannien sehen die sächsischen Unternehmen mehrheitlich eine gleichbleibende Perspektive. Grundsätzlich bewerten die sächsischen Unternehmen die zukünftige Marktlage in Europa und Nordamerika positiv bis gleichbleibend. Viele sehen hier ihre wichtigsten Märkte. Um dem Negativtrend entgegenzuwirken und sich den veränderten geopolitischen Gegebenheiten anzupassen, plant bundesweit jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) die Erschließung neuer Märkte. Hier liegt der Fokus vor allem auf dem EU-Binnenmarkt (Euro-Zone 74 Prozent, sonstige EU mit Schweiz und Norwegen 47 Prozent). Um seine Abhängigkeiten etwa von China zu reduzieren beziehungsweise die Lieferketten zu diversifizieren, setzt knapp jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) auf die Region Asien und Pazifik. Aber auch die Märkte von Nordamerika (43 Prozent) und dort besonders den USA (35 Prozent) gewinnen zunehmend an Attraktivität. Die kompletten Umfrageergebnisse gibt es hier zum Download: DIHK, IHK Dresden 2 Im Blickpunkt

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