Außenwirtschaftsnachrichten 03/2023

USA lockt deutsche Firmen an – „Go West“ eine Chance oder Tücke? Die Vereinigten Staaten waren schon immer einer der größten und stabilsten Wirtschaftsräume und damit auch für deutsche Unternehmen ein sehr attraktiver Markt. Trotz Pandemie, dem angespannten Arbeitsmarkt und der anhaltenden Inflation verzeichnen deutsche Unternehmen in den USA weiter Gewinne und blicken weiter optimistisch in die Zukunft. Einen beträchtlichen Beitrag zu dieser guten Perspektive habe die zinspolitischen Maßnahmen der US-Notenbank FED. Diese beherzten und kontinuierlichen Erhöhungen des Leitzinses haben in den USA mit dazu beigetragen, die Inflation einzuhegen. Entscheident hierbei ist auch der Umstand, dass sich der Arbeitsmarkt als sehr robust erwiesen hat. Trotz der Zinserhöhungen blieben die Arbeitslosenzahlen auf geringem Niveau. Denn die Konjunkturerwartung erholte sich im letzten Quartal des Jahres 2022. Zusätzlich investiert die Bundesregierung kräftig in das Land. Im Rahmen mehrerer Finanzpakete sollen knapp 2 Billi- onen USD in Struktur- und Modernisierungsprojekte investiert werden. Diese Pakete sollen Anreize für den Aufbau von Produktionen in den USA schaffen und Investitionen in klimafreundlichen Umbau der Transport- und Energiewirtschaft anregen. Durch den hiervon erhofften Anstieg an Investitionen in lokale Produktion wird auch mit einer deutlich ansteigenden Nachfrage nach deutschen Maschinen gerechnet. Hier entstehen auch für deutsche Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihr Geschäft in den USA auszubauen. Auch die Automatisierung und Digitalisierung schreiten in den USA schnell voran und würden durch die Jahre der Pandemie, aber auch durch den robusten Arbeitsmarkt der letzten Jahre noch weiter vorangetrieben. In der Modernisierung der amerikanischen Produktionsstätten sind auch deutsche Werkzeugmaschinen und Produktionsanlagen sehr beliebt. Der im Februar neu erschienene German American Business Outlook 2023 weist auch das Feld der Sybersecurity als wichtiges Investitionsfeld für die nächsten Jahre aus. Besonders in diesem immer relevanteren Themengebiet lässt sich sehr gut wechselseitig profitieren. US-amerikanische Firmen treten hier nicht nur als nachfragende, sondern auch als kompetenter Lösungsanbieter auf. Allerdings wurden die Anforderungen an die nationale Wertschöpfung bei Kapitalgütern im Rahmen des Infrastructure Investment and Jobs Act und des Inflation Reduction Act noch erweitert, weswegen auch für deutsche Maschinen- und Anlagenbauer der Aufbau eines eigenen Standorts in den USA immer attraktiver „Mit dem Onlinehandel von Grills und Outdoor Equipment haben wir in 2020 einen regelrechten Boom erlebt. Für uns war das der ideale Zeitpunkt, auch in den US-Markt einzusteigen und das große Potenzial des weltweit größten Verbrauchermarkts auszuschöpfen. Mithilfe der AHK USA-Chicago lief die Gründung mit der Geschäftspräsenz auch virtuell reibungslos ab und wir können jetzt in Amerika voll durchstarten.“ Kay Henry Mann, Founder & CEO, JAK Global Trade Corporation Foto: © Mike Liu – stock.adobe.com 4 Länder und Märkte

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