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15.500 AUSSTELLER 1,3 Mio. BESUCHER 660 Mio. € GENERIERTE KAUFKRAFT 16 Seite Flughäfen unter Druck Infrastruktur als Standortfrage Ob Straßen, Schienen oder Flughäfen – leistungsfähige Infrastruktur ist ein entscheidender Standortfaktor. Für die Mitteldeutsche Wirtschaft gelten die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden als Schlüssel für Export, Forschung und Fachkräftegewinnung. Während sich der europäische Flugverkehr nach der Pandemie erholt, drohen beide Standorte abgehängt zu werden: Leipzig stagniert, Dresden verliert Passagiere – die Mitteldeutsche Flughafen AG rechnet bis 2026 mit einer Liquiditätslücke von 145 Millionen Euro. Wirtschaftliche Bedeutung und Investitionen Die beiden Standorte sind nicht nur Verkehrsknotenpunkte in Sachsen, sondern zentrale Zugänge zu nationalen und internationalen Märkten. Über sie laufen Export- und Logistikketten, Geschäftsreisen und Tourismus. Großinvestitionen wie das Milliardenprojekt von TSMC in Dresden oder die Ausbaupläne von Deutsche Aircraft in Leipzig beruhen auf der internationalen Anbindung. Auch der DHL-Hub am Flughafen Leipzig/Halle sowie die Elbe Flugzeugwerke mit fast 2.000 Beschäftigten sind mit funktionierenden Strukturen verbunden. Die Leipziger Messe verdeutlicht die Dimension: Mit jährlich 1,3 Millionen Besucherinnen und Besuchern sowie 15.500 Ausstellern hängt ein Kaufkraftvolumen von 660 Millionen Euro an stabilen Flugverbindungen. Messechef Martin Buhl-Wagner betont: „Gerade für internationale Aussteller, Teilnehmende und Veranstalter ist eine verlässliche Flugverbindung entscheidend.“ „Flüge sind auch entscheidender Standortfaktor“ Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen aktuelle Nachrichten, wonach weitere Strecken im innerdeutschen Flugverkehr gestrichen werden sollen. Hinzu kommen Kündigungen von Bodenpersonal in Leipzig. „Eine leistungsfähige Anbindung an das internationale Luftverkehrsnetz ist für die Unternehmen in Mitteldeutschland von zentraler Bedeutung“, sagt Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig. „Zubringerflüge sichern die Erreichbarkeit von Geschäftspartnern und Märkten und sind damit ein entscheidender Standortfaktor für Investitionen und Innovation.“ IHK fordert schnelles Handeln Die IHK zu Leipzig fordert gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der mitteldeutschen Wirtschaft ein klares Bekenntnis des Freistaates zu den Flughäfen. Im Haushaltsentwurf des Bundes für 2026 fehlen bislang Maßnahmen wie die Senkung der Luftverkehrssteuer, die Reduzierung von Sicherheitsgebühren oder die Mehrwertsteuerbefreiung für Inlandsflüge. Mit der Initiative Abheben – Von Sachsen in die Welt sollen die Flughäfen gestärkt und die Anbindung an nationale wie internationale Drehkreuze dauerhaft gesichert werden. Auch in einem gemeinsamen Schreiben des sächsischen Wirtschaftsministeriums von Kammern und Verbänden sowie der Universitäten Leipzig und Dresden wurde an die Lufthansa appelliert, das Angebot an Flugverbindungen nicht weiter zu reduzieren.

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