WIRTSCHAFT Digital

12 Seite Präsident der IHK zu Leipzig Kristian Kirpal Sachsens Infrastruktur steckt im Stau fest Straßen, Schulen und Breitbandnetze sind das Rückgrat einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Doch in Sachsen stockt es an genau diesen Stellen – weil im Freistaat zu wenig investiert wird. Ein Überblick zu den Ursachen, Auswirkungen und Lösungspotenzialen des Investitionsstaus. Marode Brücken, fehlender Schulunterricht Der Einsturz der Dresdner Carolabrücke im September 2024 hat es mit großer Symbolkraft deutlich gemacht: Sachsens Infrastruktur ist am Limit. Und das nicht erst seit gestern. Der Sächsische Rechnungshof stellt in seinem aktuellen Jahresbericht fest, dass bei mehr als der Hälfte der Staatsstraßen dringender Handlungsbedarf besteht. Das Gleiche gilt bei der Bildung – im gesellschaftlichen Verständnis von Infrastruktur – und dem Breitbandausbau: Im ersten Halbjahr 2024/25 fielen fast zehn Prozent des Schulunterrichts aus, und in vielen ländlichen Regionen sind Unternehmen noch fernab von GigabitAnschlüssen. Deutschlandweit beziffert das KfWKommunalpanel 2025 den Investitionsrückstand auf 215 Milliarden Euro. Gewaltige Summen mit dramatischen Folgen für die Zukunft, warnt Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig: „Wenn wir diese Investitionen heute nicht tätigen, wird das erhebliche Nachteile haben – bis hin zu weiter sinkenden Steuereinnahmen und Einschnitten im Haushalt.“ Direkte Folgen für Unternehmen Die Auswirkungen des Investitionsstaus haben schon heute handfeste Folgen für Sachsens Unternehmen. Längere Lieferwege durch Umleitungen und Sperrungen, unsichere Transportzeiten sowie höhere Umlaufbestände sind nur einige Beispiele. Zusätzlich bremst die Bürokratie aus. Investitionsprojekte verzögern sich und Fördermittel fließen zu langsam ab, weil Genehmigungsverfahren zu lange dauern. Das führt auch dazu, dass

RkJQdWJsaXNoZXIy ODM4MTk=