Stimmung in der regionalen Wirtschaft besser als erwartet

Presse

11.06.2019

Die gewerbliche Wirtschaft im IHK-Bezirk Leipzig bleibt weiterhin wachstumsorientiert. Entgegen der schwächeren Erwartungen von Jahresbeginn beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage nach wie vor auf allerhöchstem Niveau.

Auch die Geschäftsaussichten strahlen wieder mehr Zuversicht aus. So steigt der IHK-Geschäftsklima-Index nach zuletzt leichter Abwärtsbewegung wieder um vier auf 136 Punkte und bestätigt die unverändert guten regionalen Wachstumsperspektiven auch für 2019. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig im Frühjahr 2019, an der sich 660 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt mehr als 31.000 Beschäftigten beteiligten.

„Befürchtungen, die Wachstumsdynamik könnte sich auch in der Wirtschaftsregion Leipzig deutlich abschwächen, bestätigen sich erfreulicherweise nicht. Im Gegenteil: Mit einer Geschäftslage auf Spitzenniveau, optimistischen Erwartungen und einer nach wie vor ausgeprägten Investitionsbereitschaft bleibt die Stimmung der regionalen Wirtschaft – allen widrigen Umständen zum Trotz – ausgesprochen zuversichtlich“, sagt Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig. „Das ist ein starkes Signal in einem weltweit eher schwierigen konjunkturellen Umfeld, das von globalen Risiken und internationalen Handelskonflikten überschattet ist. Dennoch  belasten vor allem der Fachkräftemangel sowie steigende Arbeits- und Energiekosten die geschäftliche Entwicklung der Unternehmen zusehends. Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz wurde gerade eine ganz wichtige  Voraussetzung für mehr qualifizierte Beschäftigung in Deutschland auf den Weg gebracht. Entscheidend vorangehen muss es jetzt auch beim Bürokratieabbau und bei der Unternehmensbesteuerung, um hier endlich spürbare Entlastungen für Unternehmen zu erzielen.“

Lage: Die abgeschwächte Konjunktur in Deutschland hat die geschäftliche Situation der regionalen Unternehmen bisher kaum beeinträchtigt. 62 Prozent der Unternehmen in der Wirtschaftsregion Leipzig bewerten ihre Geschäftslage als gut, nur 5 Prozent als schlecht. Per Saldo erreicht die Geschäftslage damit sogar die neue Bestmarke von +57 Punkten.

Erwartungen: Bei den Geschäftserwartungen der Unternehmen, die sich seit Herbst des vergangenen Jahres eingetrübt hatten, ist wieder eine Aufwärtsbewegung erkennbar, insbesondere in den saisonabhängigen Wirtschaftsbereichen im Zuge der Frühjahrsbelebung. Der Saldo der Geschäftsaussichten legt um sechs auf +18 Punkte zu, gestützt vor allem durch die stabile Binnennachfrage. Dagegen fallen die Exportaussichten für 2019 äußerst verhalten aus. Der entsprechende Saldo hat sich gegenüber Jahresbeginn nahezu halbiert und liegt nur noch bei +11 Punkten. Dies verwundert nicht, denn die Rahmenbedingungen für den Welthandel haben sich nicht verbessert. Die Ungewissheit ist mit Blick auf die aktuellen Handelskonflikte und den offenen Brexit vielfach noch gestiegen und dämpft die Exporterwartungen der Unternehmen deutlich.

Investitionen: Das Investitionsklima der gewerblichen Wirtschaft präsentiert sich stabil. So plant weiterhin knapp jede vierte Firma, die Investitionsausgaben in den kommenden Monaten zu erhöhen. Der Investitionssaldo liegt mit aktuell +14 Punkten nur einen Punkt unter dem Ergebnis vom Jahresbeginn. Neben notwendigen Ersatzbeschaffungen wollen die Unternehmen vor allem in Innovationen und Kapazitätserweiterungen investieren.

Personal: Die Arbeits- und Fachkräftenachfrage der Unternehmen ist nach wie vor hoch. 26 Prozent der Firmen wollen ihr Personal aufstocken, nur 7 Prozent planen mit weniger Mitarbeitern. Der daraus resultierende Saldo von +19 Punkten bleibt im Vergleich zur vorherigen Umfrage unverändert, was auf weiterhin gute Beschäftigungsperspektiven in der gewerblichen Wirtschaft schließen lässt.

Risiken: In der aktuellen Risikobewertung der Unternehmen zieht die Entwicklung der Arbeitskosten mit dem Fachkräftemangel gleich. Jeweils mehr als die Hälfte der Firmen sieht durch diese beiden Faktoren die eigene Geschäftsentwicklung gefährdet. Einen hohen Stellenwert hat zudem die Stabilität der Inlandsnachfrage, die im Risikoranking nach wie vor an dritter Stelle steht. Es folgen die Entwicklung der Energie-, der Kraftstoff- sowie der Rohstoffpreise. Bei diesen drei Kostenfaktoren fällt die Risikobewertung durch die Unternehmen höher aus als noch vor einem Jahr.

Detaillierte Ergebnisse

Ansprechpartner