IHK-Verkehrsstudie: Hoher Anteil Wirtschafts- und Berufsverkehr
Presse
16.09.2016
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig hat erste Zwischenergebnisse ihrer Verkehrsstudie, die den Wirtschaftsverkehr in der Stadt Leipzig beleuchtet, vorgestellt.
Die Ergebnisse zeigen, dass mit drei Viertel der untersuchten Fahrten ein erheblicher Anteil dem Wirtschafts- und Berufsverkehr zuzuordnen ist. Ziel der Verkehrsstudie ist es, die Bedeutung und die Anforderungen des Wirtschaftsverkehrs nun in den Leipziger Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum (STEP 2025) einfließen zu lassen. Die IHK-Studie soll im Dezember abgeschlossen und Anfang 2017 dem Stadtparlament und damit der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, zur Studie: „Mit den vorliegenden Daten und den Ergebnissen der Diskussion im Forum haben wir eine breite Grundlage, um im Sinne der Wirtschaft in und um Leipzig für eine zweckmäßige und zukunftsfähige Verkehrsplanung einzutreten. Darüber hinaus müssen weitere Faktoren wie die Bevölkerungsprognose, Pendlerzahlen und die Einzelhandelsentwicklung in das Verkehrsmodell der Stadt Leipzig eingehen.“
Zwei aktuelle Erhebungen – eine Verkehrsbefragung und eine Unternehmensbefragung – bilden die statistische Datengrundlage der Studie.
Ergebnisse der Verkehrsbefragung
Über 20 500 Fahrzeugführer aller Fahrzeugklassen wurden während der Verkehrsbefragung im Juni 2016 an sieben wichtigen Leipziger Einfallstraßen zum Ausgangs- und Zielort sowie zum Zweck der Fahrt befragt. Dabei lag der Anteil dienstlicher Fahrten (Wirtschaftsverkehr) bei 27 Prozent, der des Berufsverkehrs bei 49 Prozent. Der Anteil des sonstigen privaten Verkehrs machte 24 Prozent aus. Bei drei Viertel aller Fahrten handelt es sich um Quell- und Zielverkehr (Start oder Ziel liegen in Leipzig), 15 Prozent der Fahrten hatten Start und Ziel in Leipzig (Binnenverkehr) und 10 Prozent entfielen auf den Durchgangsverkehr.
Ergebnisse der Unternehmensbefragung
523 Mitgliedsunternehmen der IHK zu Leipzig und 171 Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer zu Leipzig gaben im Rahmen der Unternehmensbefragung im Sommer 2016 Auskunft zu Fahrzeugbestand, Fahrtenanzahl, Routenwahl, Problemen und Perspektiven. Rund 53 Prozent der Unternehmen führten an, Ziele innerhalb des Innenstadtrings häufig oder sogar überwiegend anzufahren. Für Ziele im restlichen Stadtgebiet lag der Anteil sogar bei 73 Prozent. Knapp die Hälfte sehen beim Be- und Entladen große bis sehr große Probleme. Rund 90 Prozent der Befragten erwarten zukünftig ein gleichbleibendes bzw. steigendes Verkehrsaufkommen.
Hintergrund
Die Stadt und der Ballungsraum Leipzig haben sich in den vergangenen Jahren zu einer der dynamischsten Regionen im Osten Deutschlands entwickelt. Um den Herausforderungen der Stadt- und Verkehrsentwicklung gerecht zu werden, hat die Stadt Leipzig einen Stadtentwicklungsplan Verkehr und öffentlicher Raum (STEP 2025) beschlossen. Darin wird nur in einem sehr begrenzten Umfang auf die Mobilitätsbelange des Wirtschaftsverkehrs eingegangen. Zur Konkretisierung der Anforderungen an einen funktionierenden Wirtschaftsverkehr hat die IHK zu Leipzig das Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und -systeme (IVAS) Dresden und die TCI Röhling Transport Consult International aus Waldkirch mit der Erarbeitung einer umfassenden Verkehrsstudie beauftragt.