"Ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz war dringend notwendig und längst überfällig"
Presse
19.12.2018
Kristian Kirpal, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, zum Kabinettbeschluss eines Fachkräfteeinwanderungsgesetzes:
„Der Fachkräftemangel ist für die sächsischen Unternehmen mittlerweile der größte Risikofaktor. 61 Prozent sehen ihre geschäftliche Entwicklung inzwischen davon bedroht. Ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das qualifizierte, arbeitsmarktorientierte Einwanderung nach Deutschland fördert und erleichtert, war deshalb dringend notwendig und längst überfällig. Die heute von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwürfe zur Fachkräfteeinwanderung und Beschäftigungsduldung greifen zentrale Forderungen der Wirtschaft auf. Begrüßenswert ist insbesondere der Wegfall der Vorrangprüfung sowie der Beschränkung auf sogenannte Engpassberufe.
Damit das Gesetz in der Praxis auch Wirkung entfalten kann, braucht es insgesamt noch mehr Transparenz, Vereinfachung und Entbürokratisierung. Keinesfalls darf für die Unternehmen mehr Bürokratie entstehen, etwa bei der Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen oder Fristen und Vorgaben zu erforderlichen Sprachkenntnissen. Hier wünschen wir uns noch mehr Mut für Vereinfachungen und Erleichterungen, nicht zuletzt auch für die Zuwanderung in Berufsausbildung. Auch Unternehmen, die in die Ausbildung von Flüchtlingen investieren, erwarten klare und verlässliche Rahmenbedingungen verbunden mit einer Bleibeperspektive für gut integrierte Flüchtlinge, die sich in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen befinden. Im jetzt beginnenden parlamentarischen Verfahren müssen alle offenen Fragen zügig geklärt werden, damit die Gesetze ohne weitere Verzögerungen verabschiedet werden können.“